Auf der Autobahn, die uns nach London bringen sollte, war natürlich, wie sollte es auch anders sein, Stau. Als ich die Reaktionen meines Vaters sah, blickte ich nur zu Pad und wir mussten beide grinsen. „Hey, Jungs, Was gibt's da zu grinsen?!", fragte mein Dad und ließ erneut seine Aggressionen heraus, als ein dicker LKW vor uns plötzlich bremste und das Auto nur durch den Schutzzauber nicht in ihn hereinfuhr. Immer noch den Schreck im Nacken fuhren wir langsam weiter.
„Und James, wie sieht's aus?", fragte mein Vater als er seinen Schreck beseitigt hatte. Ich blickte ihn fragend an und er lachte. „Wie sieht's mit Freundinnen aus? Muss ich mich darauf gefasst machen, dass das Auto gleich von vielen reizenden jungen Damen überrannt wird?" Ich spürte, wie ich leicht rot wurde und kein Wort herausbrachte. „Ach Charly! Du musst wissen...Unser kleiner süßer James wird erwachsen...Gestern lag er noch nackt auf seiner Spielzeugdecke und heute...heute liegt er...", sagte Pad mit einem scheinheiligen und seligen Blick auf dem Gesicht, doch ich schnitt ihm den Satz ab und sagte: „Heute bin ich ja älter und zeig mich nur angezogen!" Wenn Blicke töten könnten, würde Sirius zwar nicht sterben, aber in Ohnmacht fallen würde er auf jeden Fall.
Dad saß vorne und lachte und ich blickte wieder aus dem Fenster. „Nein, aber jetzt mal in ernst, James! Hast du eine Freundin?" Ich schüttelte traurig den Kopf und schon hatte ich wieder Lily vor meinem inneren Auge. Ihr schönes rotes Haar, das nach Blumen duftet. Ihre grünen Augen, die aussehen wie frisches Gras. Ihre Lippen, wie gern würde ich sie küssen. Und dann noch ihre Ausstrahlung. Sie zeigt sich zwar nach außen als Mauerblümchen, doch ich weiß, dass sie mehr ist. Sie ist eine Lady und muss auch so behandelt werden und genau aus dem Grund werde ich sie dieses Jahr nicht nerven!
Meter für Meter rollten wir voran, doch ein Blick auf die Uhr zeigte, dass dieses Tempo unmöglich dazu führen würde, dass wir pünktlich um elf am Gleis 9 ¾ sein würden. „Dad, wir müssen in fünfzehn Minuten im Zug sein!" Charlus Potter blickte auf seine Armbanduhr. Sein Sohn hatte Recht. „Was machen wir denn jetzt?", fragte ich panisch und er zuckte mit den Schultern. „Ich könnte euch mit ins Ministerium nehmen. Dort könnt ihr dann per Flohnetz nach Hogwarts kommen..." „NEIN! Dad ich bin Schulsprecher! Ich muss ein Vorbild sein!"
Pad blickte mich schockiert an: „DU und VORBILD? Ich lach mich tot!" Ich blickte ihn böse an. „Natürlich kann ich ein VORBILD sein! Ich bin doch schon eines! Schau dir Wurmschwanz an..." Pad und ich lachten und mein Dad sah uns verwundert an. „Ach Dad, das musst du nicht verstehen!", besänftigte ich ihn und Sirius und ich lachten erneut. „Was is denn jetzt? Wie wollt ihr das schaffen?" Ich überlegte und plötzlich kam mir die Idee. „Ich hab's! Wir nehmen meinen Tarnumhang und apperieren nach Kingscross. Und da steigen wir in den Zug ein." Sirius nickte anerkennend und schlug mit mir ein. „Und wo wollt ihr mit dem Gepäck hin?" Ich überlegte kurz. „Och, Dad, kannst du nicht...Ich meine kannst du das nicht nach Hogwarts bringen?" Ich setzte den Hundeblick auf, den ich mir von Pad abgeguckt hatte. Dad rollte nur mit den Augen und nickte. „Danke, du bist echt nett!", sagte ich und schlug ihm auf de Schulter. „Echt Charly, du bist einfach zu gütig!", sagte Sirius himmlisch süß und lächelte ihn an. Das Auto war kurz davor mitzubeben von dem schallenden Gelächter darin.Nachdem ich den Tarnumhang aus meiner Tasche geholt hatte, verabschiedete ich mich noch kurz von Dad und schlich mich mit Pad aus dem Auto. Der Stau war gerade schon wieder so dicht, dass es keinem auffiel, dass zwei Jugendliche auf den Seitenstreifen und über die Absperrung liefen. Versteckt hinter einem Busch, warfen wir uns den Umhang über und apparierten. Als wir in einer verlassenen Gasse neben dem Bahnhof ankamen, packte ich den Umhang wieder ein und wir rasten los. Ein Blick auf die Uhr zeigte, dass wir noch genau sieben Minuten hatten um in den Zug zu steigen. Zum Glück waren wir beide gut durchtrainiert und konnten lange Strecken schnell laufen. Insgesamt brauchten wir nur knapp fünf Minuten um in den Zug zu gelangen und das war nun wirklich eine Höchstleistung. Völlig außer Atem gingen Pad und ich ganz nach hinten zum Schulsprecherabteil. Nur noch wenige Minuten trennten mich von meiner Partnerin. Ich war nervös. Hoffentlich war es keine aus Slytherin. Darauf hätte ich keine Lust. Pad und ich überlegten gemeinsam, wer in Frage kam, doch wir kamen auf keine Einzelperson. Als wir vor der Tür standen hörte ich von drinnen ein leises Eulenschuhuen. Ich holte noch einmal tief Luft und öffnete langsam die Tür. „Hey, wir sehen uns dann gleich!", sagte Pad und schlug ein. „Bis gleich!", sagte ich und öffnete die Tür.
Doch ehe ich mich versah, wurde ich von meiner Lady angeschrieen. „WAS MACHST DU HIER??? DAS IST EIN ABTEIL FÜR SCHULSPRECHER! HAU AB!!!" Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen und deutete ohne einen Ton zu sagen auf mein Abzeichen. Lily sah aus, als würde sie jeden Moment in Ohnmacht fallen. Doch dann fing sie sich und schrie mich an: „Ach, das sieht dir ähnlich! Einfach mal das Abzeichen vom Schulsprecher stehlen um abzuchecken, wer denn die Partnerin ist...Tja, haste halt Pech, dass ich es bin! Ich habe dich direkt durchschaut!" Sie verschränkte die Arme vor der Brust und zog eine Augenbraue hoch. Ich hingegen schluckte meine aufsteigende Wut herunter. Ich wollte erstens nicht meine Lily schlagen oder anmotzen, zweitens wollte ich heil aus dem Zug aussteigen und drittens, und das war der beste Punkt, Lily sah immer so sweet aus, wenn sie sauer war. „Aber...", begann ich meinen Satz doch Lily unterbrach mich erneut.
„Potter..." Sie sprach meinen Namen mit einer solchen Abscheu, dass mein Herz einen Riss bekam. „Potter, du kannst jetzt wieder zu deinen tollen obercoolen Kumpels gehen. Ich hab keine Lust auf dich und außerdem, der Schulsprecher will sicher sein Abzeichen zurück! Also, gib es ihm wieder und hau ab!" Ich grinste. „Was grinst du denn so? Boah...." Die Wut in ihr schien immer stärker zu werden. Sie drehte sich um und stampfte in Richtung Sessel. Doch leider hatte sie vergessen, dass dort ihr Käfig stand. Sie setzte sich also halb auf den Käfig und verlor dadurch das Gleichgewicht. Ich rannte zu ihr und fing sie auf. Das war ein tolles Gefühl sie in meinen Armen zu halten, doch leider hielt dieser Augenblick nur Bruchteile von Sekunden. „POTTER!" Sie stieß mich weg und rappelte sich auf. „ICH BIN KEINE ALTE SCHRULLE! ICH KANN NOCH SELBST AUFSTEHEN! UND JETZT HAU AB!"
„Nein!", sagte ich lächelnd und schüttelte den Kopf. Perplex starrte sie mich an. „Ich darf hier bleiben und das verbietest du mir nicht!" Diese Kälte von Lily machte mich zum Biest. Ich musste mich hinsetzten um nicht in einer Wutattacke auszubrechen. „Ich sag es dir noch einmal! DU hast keine Privilegien hier zu sitzen, denn du bist kein Schulsprecher.", sagte sie, als wolle sie einem Hund beibringen, dass er keine Katze ist. „Und ob ich das bin!", antwortete ich und baute mich vor ihr auf. Sie starrte mich an und ich spürte, wie ihr Blick über meinen Oberkörper huschte und kurze Zeit taute sie sogar auf und blickte mich lieb an. Doch dann war die Wut wieder da und sie sagte: „Dann zeig mir doch den Brief!" Ich zuckte mit den Schultern und zog ein Stück Pergament aus der Hosentasche und gab es Lily. Sie las den Brief durch und schaute mich perplex an. „Okay...Ähm...Sorry...Ich...Öhm...", stotterte sie und gab mir den Brief zurück. „Brauchst dich nicht zu entschuldigen! Ich war auch total erstaunt, dass ich Schulsprecher bin! Ich hatte es selbst nicht geglaubt! Bei dir hingegen war ich mir fast sicher...So klug und aufrichtig wie du immer bist!"
Lily rollte mit den Augen und sagte: „Hey, jetzt lass mal das Anbaggern! Ich bin zwar deine Schulsprecherpartnerin, aber bild dir darüber bloß nichts ein!" Ich hielt schützend die Hände hoch und nickte. In Gedanken sagte ich mir nur. „Lily, du wirst schon sehen! Früher oder später bist du anderer Meinung!" Dieser Gedanke brachte mir ein Lächeln auf die Lippen. Das würden wundervolle Schultage werden!
Nun noch ein paar Dinge in eigener Sache....
Ich werde von nun an nur noch in Tagebucheinträgen jeweils von James und von Lily (abwechselnd) schreiben.
Dabei kann es auch passieren dass manchmal größere Zeitabstände auftreten! Ich werde jedoch darauf achten, dass der rote Faden in der Story nicht verloren geht! Wenn dies mal nicht der Fall sein sollte...Schreibt's mir! Ich werde das dann so schnell wie möglich ändern!!!!
Es kann natürlich immer sein, dass ich hin und wieder ein Chap als Text schreibe
Hin und wieder können sich die Dinge auch überschneiden, aber ich hoffe euch stört das nicht!
Ich hoffe ihr lest weiter die tausendste Lily/James Story und habt spaß dran!!!
Eure Enim-Reh
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Another James-and-Lily-Story
RomanceDas siebte und letzte Jahr....Allen ist bewusst, das wird nicht leicht...Außerhalb von Hogwarts beginnt langsam der Krieg zwischen Guten und Bösen, doch diese Dinge beeinflussen die Geschehnisse im Schloss nur wenig...Es ist ein Jahr wie jedes ander...