Neujahrsmarkt

722 29 1
                                    


James:

Müde öffnete ich die Augen und streckte mich im Liegen. Als mein Arm über den Platz neben mir fuhr, spürte ich, dass Lily gar nicht mehr in meinem Bett lag. Ich drehte mich zur Seite. Nachdem sie vor dem Fernseher eingeschlafen war, hatte ich sie in mein Zimmer getragen und war neben ihr eingeschlafen. Doch nun war sie weg. Ich rappelte mich auf und streckte mich noch einmal genüsslich. Als ich mich dabei nach hinten umdrehte, erblickte ich meine Freundin. Sie stand in einen Bademantel eingewickelt auf meinem Balkon und sah hinaus in den Garten. In ihren Händen hielt sie eine warme, dampfende Tasse, die wahrscheinlich mit Kaffe gefüllt war. Ich zog mir schnell meine Jeans und einen Pulli über und machte mich auf den Weg zu ihr.

Mit einem breiten Lächeln öffnete ich die Schiebetür und umarmte Lily von hinten. Sie zuckte kurz, aber als ich ihr einen Kuss auf den Scheitel gab und meinen Kinn auf ihre linke Schulter legte, entspannte sie sich und kuschelte sich an mich. „Morgen Schatz!", murmelte ich und der leckere Kaffeeduft stieg mir in die Nase. „Wie lang bist du schon wach?", fragte ich interessiert und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Sie zuckte mit den Schultern und ich sah wie sie lächelte. Ich zog sie enger an mich und gemeinsam blickten wir in die Ferne. Es war still, nur vereinzelt waren ein paar Vögel zu hören, die trotz des kalten Winters im Lande blieben. Ich spürte, wie Lily langsam anfing zu zittern. Sie war wohl doch nicht so gewappnet für den Winter, wie sie vielleicht dachte. Ich schubbelte ihren Oberarm warm und fragte sie, ob wir vielleicht nicht reingehen sollten. Sie zuckte nur mit den Schultern und ließ sich von mir reinziehen. „Du gehst jetzt erst einmal ins Bad und nimmst eine heiße Dusche, nicht dass du krank wirst! Ich mach uns in der Zwischenzeit ein leckeres Frühstück!", sagte ich mit erhobenen Zeigefinger. Sie wusste natürlich, dass ich es nicht so ernst meinte und verdrehte die Augen, bevor sie mir einen Kuss gab und kopfschüttelnd mein Schlafzimmer verließ. Ich folgte ihr, ging jedoch nicht ins Bad, auch wenn es mich kurz unter den Fingernägeln gejuckt hatte, sondern hinunter in die Küche.

„Guten Morgen, James!", begrüßte mich meine Mutter, die am Küchentisch saß und den Tagespropheten las. „Oh, hallo Mom! Du bist gar nicht arbeiten?", gab ich zurück und küsste sie kurz auf die Wange. „Das ist ja nett. Willst mich wohl loswerden. Nein, ich habe heute frei. Schließlich muss ich auch die Silvesterparty vorbereiten." Ich nickte und schnappte mir ein paar Brötchen vom Tisch, sowie Wurst und Käse. „Können wir eigentlich irgendwie helfen?", fragte ich höflich, doch Mom schüttelte den Kopf. „Bleibt ihr ruhig oben. Solange ihr Sirius davon abhaltet das Buffet vor acht Uhr zu plündern, ist mir alles Recht." Ich grinste und bedankte mich bei Mom mit einem zweiten Kuss auf die Wange. „Und nun geh schon hoch zu Lily! Es gehört sich doch nicht eine Lady so lang warten zu lassen." Ich grinste und beschwor ein Tablett hervor, mit dem ich die Brötchen, den Aufschnitt und eine Karaffe mit Orangensaft, sowie zwei Gläser nach oben transportierte.

Im Bad rauschte die Dusche noch immer und so hatte ich genug Zeit den Tisch in meiner kleinen Küche zu decken. Ich stellte gerade eine Vase mit Blumen auf den Tisch, die ich kurzer Hand hervorgezaubert hatte, als ich das Tapsen von nackten Füßen auf dem Laminat im Flur vernahm. Ich drehte mich zur Tür und erspähte Lily die mit großen Augen auf den Tisch blickte. „Das sieht aber lecker aus, James!" Sie kam auf mich zu und gab mir einen Kuss. „Ich geh mich eben schnell anziehen!", sagte sie schnell und tapste wieder in mein Zimmer. Ich nahm schon einmal auf dem einem Stuhl platz und schmierte mir schon mal ein Brötchen mit Marmelade. Es dauerte gar nicht lange, bis meine Zimmertür wieder aufging und Lily, mit einem mir allzu bekannten Pulli bekleidet, auf mich zukam.

„Das ist aber ein schöner Pulli, den du da trägst!", sagte ich mit einem breiten Grinsen und auch Lily konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, als sie felsenfest behauptete, dass der Pulli ganz plötzlich in ihren Händen lag und sie sich einfach nicht wehren konnte, sodass sie ihn anziehen musste. Sie setzte sich hin und schnappte sich frech das Brötchen, das ich gerade fertig geschmiert hatte. „Och danke James, das wäre doch gar nicht nötig gewesen.", gab sie frech von sich und biss genüsslich in die eine Brötchenhälfte. Ich blickte sie gespielt böse an, konnte jedoch nicht lange meine Fassung behalten und verdrehte lächelnd die Augen, bevor ich mir ein neues Brötchen nahm. „Aber glaub bloß nicht, dass ich das jetzt immer mache, Evans!" Plötzlich hatte ich das Bedürfnis wieder in unser altes Katz- und Mausspiel zurückzufallen. Sie schaute zuerst leicht skeptisch, spielte dann jedoch mit. „Das wird sich dann schon zeigen, Potter!", sagte sie, doch im Gegensatz zu früher klang mein Nachname so lieblich. Sie gab mir einen Kuss und wandte sich wieder ihrem Frühstück zu. Das Frühstück zog sich richtig in die Länge. Es war wunderschön.

Another James-and-Lily-StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt