James drückte mir einen Kuss auf die Stirn und schon sah ich, wie er losrannte. Dem Geschehen entgegen. „Pass auf dich auf...", flüsterte ich und drehte mich auf der Stelle um zu apparieren. Das typische Gefühl kam auf und ich merkte, wie ich durch einen engen Schlauch gepresst wurde. Ich schloss die Augen und öffnete sie erst wieder als ich festen Boden unter den Füßen spürte. Ich stand vor dem Tor von James Elternhaus und rannte durch den Garten. Als ich vor der Haustür stand, hämmerte ich so laut es ging dagegen. Keine Minute später öffnete ein breit grinsender Sirius die Tür. Sein Hemd war offen und verdrehte die Augen als er sah, dass ich es bin. Doch dann änderte sich plötzlich sein Gesichtsausdruck. „Was ist passiert, Lily?", fragte er angespannt und packte mich an die Schulter. „Hilfe holen...Totesser...James..." „Was ist mit James?", fragte er und sein Gesicht wurde weiß. Ich atmete tief ein. „Er versucht die Muggel zu retten." „Ich muss zu ihm. Hol Hilfe über den Kamin...Floh zu Dumbi!", sagte er und rannte im nächsten Moment durch den Garten und disapparierte hinter dem Tor. Ich rannte los in die Küche. Draußen auf der Terrasse saß Kathleen. Als ich in den Raum gelaufen kam, sah sie mich geschockt an. „Was ist passiert?" „Totesser im Dorf. James ist noch unten. Wo ist euer Flohpulver? Er braucht Hilfe! Sirius ist auch schon unten!", antwortete ich aufgeregt und sah in Kathleens geschocktes Gesicht. „Nein, ich werde einen Patronus losschicken. Das ist sicherer.", antwortete sie und zückte ihren Zauberstab. Sie schwenkte ihn, sprach die Zauberformel und ein kleiner, silberner Fuchs erschien. Sie teilte ihm ihre Nachricht mit und er verschwand. „Jetzt mach ich uns erst mal einen Tee. Wir können nichts weitermachen!", sagte sie und fuhr in die Küche. „Aber...James..." „Er schafft das schon. Und Sirius ist bei ihm. Wir können nichts machen. Er wird bald Hilfe bekommen. Und jetzt setz dich erst mal!", sagte sie und deutete auf die Eckbank. Ich biss mir auf die Lippe, doch verstand ich, was sie mir damit sagen wollte und so folgte ich ihrer Bitte. Sie stellte zwei Tassen auf den Tisch und gab mir die Zuckerdose. In Gedanken versunken rührte ich den Tee mit dem Löffel um. Auch wenn es keinen Sinn machte.
Auch Kathleen rührte gedankenverloren in ihrer Tasse. Keiner sagte ein Wort. Plötzlich ertönten Schritte im Flur und sowohl Kathleen, als auch ich zogen unsere Zauberstäbe. Ich erhob mich und zielte auf die Tür. „Sirius?", fragte eine weibliche Stimme, die nun schon aus dem Salon kam. „Das ist Sharon. Nimm deinen Stab runter!", flüsterte ich und gerade im letzten Moment waren unsere Stäbe wieder sicher verstaut. Sharon kam herein und sah sich verwundert um. „Warum bist du denn schon da, Lily?", fragte sie und sah mich irritiert an. „Ich...Mir war nicht so gut und da bin ich schon mal nach oben gegangen.", versuchte ich mich zu erklären. „Und was ist mit James? Sirius war auch auf einmal weg!", entrüstete sie sich und ließ sich auf der anderen Seite der Bank fallen. „Die Jungs mussten plötzlich weg. Soll ich dich nach Hause bringen?" „Er ist einfach weg ohne was zu sagen? Er ist so ein Idiot." „Es war wirklich wichtig! Glaub mir. Sonst würde er dich nicht hier allein lassen." „Ich hoffe es!" „Komm, ich fahr dich nach Hause! Ich darf doch sicher dein Auto benutzen, oder?" Die letzte Frage hatte ich an Kathleen gewandt und sie nickte. „Natürlich. Aber mach nichts Unüberlegtes! Die Schlüssel hängen im Kasten im Salon!" Ich bedankte mich und verließ mit Sharon die Küche. Zum Glück hatte James Vater auch ein kleines Fable für Muggel-Gegenstände gehabt und deshalb auch ein paar Autos in der Garage stehen. Ich schnappte mir den nächstbesten Autoschlüssel und dankte meinen Eltern in Gedanken, dass sie mich dazu gedrängt hatten einen Führerschein zumachen.
In der Garage angekommen, schloss ich den Mini-Cooper auf und nahm auf dem Fahrersitz platz. Sharon setzte sich links neben mich. „Du musst mir aber sagen, wo du wohnst!", sagte ich und setzte auf die Straße. „Hier musst du nach oben. Der Weg ist schneller als unten durchs Dorf." Innerlich atmete ich erleichtert auf. Sonst hätte die ganze Aktion echt nichts gebracht. Wenn sie auch noch die Geschehnisse im Dorfkern gesehen hätte, wäre alles umsonst gewesen. Und so fuhr ich ihren Anweisungen hinterher und vergaß während wir redeten fast, was gerade passiert war. Doch als ich Sharon abgesetzt hatte und mich auf den Rückweg befand, gingen mir sehr viele Gedanken durch den Kopf. Hoffentlich passierte den Jungs nichts. Hoffentlich würde sich die Situation noch auflösen. Ich hätte es mir nie verzeihen können, wenn den Jungs etwas geschehen wäre und ich nur oben im Haus gesessen und Tee getrunken hätte. Kaum war ich in der Garage angekommen, stellte ich den Motor ab und rannte in die Küche. Doch Kathleen war nicht mehr da. Wo war sie denn nur? „Kathleen?", rief ich und hörte, wie ihre Stimme aus dem Obergeschoss antwortete. Ich rannte nach oben und fand sie im Flur vor dem Gästezimmer, in welchem Sirius immer geschlafen hatte. Mein Magen zog sich schmerzhaft zusammen und der Ausdruck auf Kathleens Gesicht machte mein Gefühl nicht besser. „Was ist passiert?", fragte ich und merkte, dass meine Stimme zitterte. „James ist von einem Fluch getroffen wurden und liegt nun bewusstlos im Gästezimmer. Aber nur halb so schlimm. Er wird schon wieder." „Kann ich zu ihm?" „Natürlich, aber sei leise. Er braucht jetzt viel Ruhe!" Ich nickte und trat ins Gästezimmer.
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Another James-and-Lily-Story
RomanceDas siebte und letzte Jahr....Allen ist bewusst, das wird nicht leicht...Außerhalb von Hogwarts beginnt langsam der Krieg zwischen Guten und Bösen, doch diese Dinge beeinflussen die Geschehnisse im Schloss nur wenig...Es ist ein Jahr wie jedes ander...