Der Umzug

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Heute war es soweit. Lily wollte ihre Sachen packen und bei mir einziehen. Ich war total aus dem Häuschen. Dies war eine der besten Wochen meines Lebens gewesen. Ich durfte endlich mit meiner Ausbildung beginnen und Lily wollte bei mir einziehen. Einfach nur toll!

Als ich nach unten ging, nahm ich immer mehrere Stufen gleichzeitig. Als ehemaliger Quidditch-Spieler waren meine Reaktionen noch immer recht gut. Die Sonne strahlte von oben auf mich herab als ich die Winkelgasse entlangging und meinen Lieblings-Bäcker betrat. „Guten Morgen!", begrüßte mich die dunkelhaarige Frau hinter dem Tresen. „Guten Morgen...", sagte ich freundlich zurück und besah mir die Auslage. „Was darf es heute sein?", fragte sie und ich bestellte 10 Brötchen und vier Croissants. Ich hatte mit Lily abgemacht, dass ich zum Frühstück kommen sollte und ich dann Brötchen für die Familie Evans mitbringen würde. „Darf es sonst noch was sein?", fragte die Verkäuferin und mir fiel ein leckerer Erdbeerkuchen in Herzform auf. „Den kleinen Erdbeerkuchen hätte ich noch gerne!" Sie packte ihn ein und gab mir eine Tasche mit den Backwaren. Sie nannte mir den Preis und ich gab ihr den gewünschten Betrag plus Trinkgeld. Diese Bäckerstube war einfach zu schön um ohne Trinkgeld zu geben hinaus zu gehen. Ich drehte mich, als ich wieder draußen auf der Straße stand, um mich selbst und tauchte wenige Augenblicke später in der Nähe von Lilys Elternhaus auf.

Ich ging die Straße entlang und kaum hatte ich das Gartentor passiert, kam mir schon eine fröhliche Lily mit wehenden roten Haar entgegengerannt und fiel mir um den Hals. Ich gab ihr einen Begrüßungskuss und gemeinsam gingen wir in die Küche. Der Küchentisch war schon fertig gedeckt und Christine stand am Herd und briet ein paar Rühreier. „Guten Morgen!", begrüßte ich sie und ein freundliches „Guten Morgen, James", kam zurück. Ich legte die Brötchen und Croissants in einen Korb, den Lily auf den Tisch gestellt hatte und legte die leeren Tüten auf die Anrichte. Das Erdbeer-Herz ließ ich in der Tasche. Das sollte Lily erst später essen. „Guten Morgen, James!", begrüßte mich John, der gerade von oben heruntergekommen war. „Guten Morgen!" „Setzt euch doch schon mal alle. Die Eier sind jetzt gleich fertig!", sagte Christine und wir setzten uns hin. Kaum, dass Lily neben mir saß, nahm ich schon ihre Hand in meine und streichelte sie sanft. Verliebt blickte sie mir in die Augen. „Ich habe euch schon mal ein paar Kartons bereitgestellt!", sagte John und ich brach den Blickkontakt zu Lily ab um ihren Vater anzusehen. „Danke, John. Das ist sehr lieb. Wann müssen sie eigentlich wieder zur Arbeit?" „Am Montag muss ich um neun Uhr morgens am Flughafen sein. Von dort aus startet der Hubschrauber zur Bohrinsel." „Das klingt sehr spannend.", sagte ich, obwohl ich ehrlich gesagt gar nicht wusste, was ein Hubschraubär war. Da musste ich bei Gelegenheit Lily mal fragen. Hier am Frühstückstisch war es mir zu unangenehm. „Dann, guten Appetit!", sagte Christine und eröffnete das Frühstück. Wir unterhielten uns die ganze Zeit über den Umzug und planten den Ablauf. Lily Eltern wollten es sich auf jeden Fall nicht nehmen lassen die Kartons selbst zu meiner Wohnung zu fahren. Schließlich wollten sie wissen, wo ihre Jüngste bald leben würde. Was ich gut nachvollziehen konnte.

Bald war jedoch auch das Frühstück beendet und Lily zog mich hinter sich in ihr Zimmer her. „Wo fangen wir an?", fragte ich und blickte mich im Zimmer um. „Ich denke, dass du die Bücher einpacken könntest und räum die Sachen vom Schreibtisch und aus dem Nachttisch raus." „Du willst ehrlich alle Bücher mitnehmen?", fragte ich und sie nickte. „Die meisten Bücher aus dem Regal habe ich erst einmal gelesen. Da kann ich sie doch nicht einfach hier lassen!", sagte sie empört und ich lächelte. So war meine Lily nun mal. Als alle Bücher in Kisten verstaut waren, begab ich mich ans nächste Regal. Dort standen mehrere Aktenordner und Ordnungssysteme für alle möglichen Briefe und Unterlagen. In einem Ordner hatte Lily alle Zeugnisse aus der Grundschule abgeheftet. In einem Ordner, auf dem ganz fett Hogwarts stand, hatte sie alle Briefe, Zeugnisse und sogar alle Hausaufgaben abgeheftet. „Wieso hebst du alle Hausaufgaben aus der Schulzeit auf?" Sie zuckte mit den Schultern. „Vielleicht kann ich die später ja noch mal gebrauchen!", meinte sie und setzte sich neben mich. „Schon fertig mit deinem Schreibtisch?" Sie nickte. „Vielleicht sollte ich die ganzen Papiere durchgucken. Du hast ja Recht. Eigentlich brauch ich das ganze gar nicht mehr." Sie schnappte sich den Ordner und blätterte die Hausaufgaben durch. Ich ließ sie weiter in Erinnerungen schwelgen und packte den nächsten Ordner in den Karton. Ein paar Minuten später hielt ich einen Ordner mit dem Ettikett: BRIEFE PRIVAT in der Hand. Der Rumtreiber in mir sagte, dass ich ihn öffnen sollte. Der zurückhaltende, ehemalige Schulsprecher in mir hingegen sagte, dass ich den Ordner besser direkt wegpacken sollte. Und das tat ich auch. Als ich den Ordner jedoch aus dem Regal zog, fiel ein loser Bogen hinaus. Ich blickte überrascht darauf und was ich las, lies mich innerlich aufkochen.

Another James-and-Lily-StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt