46. Versprechen

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Ich musste schon zugeben. Diese Rüstung hatte etwas. Thorin hatte mich in diverse Kleider gesteckt, bis er sich eingestehen musste, dass er in der jetzigen Situation keine Chance hat mich in ein solches hinein zu bekommen. Sie war staubig und alt, aber dennoch robust und vermutlich noch ungetragen. Ich grinste, als ich mich in dem verblassten Spiegel betrachtete. "Und du willst wirklich kein Kleid tragen?", fragte er mich. "Das wäre für eine Zwergin deines Standes passender!", sagte er. "Nicht solange die Zeiten noch so unsicher sind!", sagte ich. "In Ordnung!", nickte er. Seufzend machten wir uns auf den Weg nach oben. Wir schwiegen und liefen einfach weiter, als er plötzlich erstarrte und stehen blieb. "Was hast du da?", fauchte er und ging in einen Quergang. Ich folgte ihm. Bilbo sass da. Er hatte sich also doch erwischen lassen. "Nicht!", meinte der Hobbit unschuldig. "Zeig es mir!", meinte Thorin schroff. Der Hobbit lachte peinlich berühert und öffnete seine Hand. Eine Eichel lag in der Mitte seiner Handfläche. Ich holte leise Luft. Gut gerettet, Bilbo! "Ich habe sie in Beorns Garten aufgelesen", erklärte der Hobbit. "Und hast sie bis hierher getragen?", fragte Thorin sichtlich ruhiger. "Ich werde sie mit nach Hause nehmen nach Beutelsend.", grinste Bilbo. "Ein sehr kleines Andenken", grinste Thorin. "Sie wird ein Baum", grinste Bilbo daraufhin und immer, wenn ich ihn sehe, werde ich mich erinnern. An das Gute... An das Schlechte... An die Überlebenden... Und die, die es nicht geschafft haben." "Die, die es nicht geschafft haben?", fragte ich verwundert. "Es kommt noch etwas auf uns zu", sagte Bilbo, "Das spüre ich, "doch weiss ich nicht, was es ist." "Das ist trotzdem süss Bilbo!", lächelte ich und lehnte mich an Thorins Arm. "Thorin!", kam Dwalin von hinten, "Menschen aus der Seestadt machen es sich in Thal gemütlich." Ich musterte Thorins Gesichtsausdruck genau und sah, wie er sich innerhalb von Sekunden von "Erfreut" zu "Hass" veränderte. Ich seufzte. Was hat dieser Schatz nur mit ihm angestellt? Steif drehte sich Thorin um und ging in Richtung des Haupttors. "Folgt mir!", sagte Thorin schroff und ich zuckte bei dem Klamg seiner Stimme leicht zusammen. Dennoch gehorchte ich ubd folgte ihm. Es war mittlerweile Abend und Feuer brannte in Thal. Thorin schien verzweifelt ubd blickte sich um. "Nehmt die Steine und verschliesst den Eingang!", sagte er, als so gut wie alle Zwerge bei uns waren. Wir sahen uns unsicher an. "Na los!", sagte Thorin forsch und die Zwerge machten sich an die Arbeit. Ich ging zu Thorin. "Beeilt euch! Wir haben den Berg zurückerobert! Jetzt verteidigen wir ihn!" "Aber die Menschen von Seestadt sind verzweifelt.", meinte dann Kili. E"r hat Recht Thorin!", sagte ich. "Erzählt mir nichts von deren Verlust!", wütete er, "Ich weiss, wie es sich anfühlt, alles zu verlieren! Ich kenne dieses Gefühl!" "Aber warum möchtest du dann, dass die Menschen der Seestadt das gleuche durchleiden müssen?", hakte ich nach und stand nun direkt neben ihm. "Die, die das Drachenfeuer überlebt haben, sollten sich freuen! Sie haben allen Grund dankbar zu sein! Bringt mehr Steine zum Tor!" Alle packten mit an. "Das ist nicht richtig!", sagte ich zu Bilbo. "Nein", sagte er, "Das ist es wahrlich nicht." Doch au er und ich trugen Steine zum Tor. Kleinere... Aber wir halfen mit. "Was immer du auch tust, Bilbo", sagte ich leise, sodass nur der Hobbit mich hören konnte, "Gib Thorin nicht den Stein!"

Ich hatte schlecht geschlafen, aber dennoch stand ich spät auf. Es musste gegen Mittag sein. Thorin war bereits aufgestanden und ich fragte mich, wie er mit so wenig Schlaf überleben konnte. Lag das an der Krankheit? Ich seufzte. Er hatte sich so verändert und ich wusste nicht, was ich tun sollte, um ihn von diesem Wahnsinn abzubringen. Ich stand auf und zog mir meine Rüstung über und machte mich auf den Weg nach oben, wo Thorin gerade die Mauer erklimmte und die anderen ihm folgten. Ich erklomm die Mauer ebenfalls und da sagte Thorin gerade laut, "Vielleicht, weil ich befürchte beraubt zu werden!" "Wir sind nicht hier, um euch zu berauben! Nur um eine gerechte Einigung willens! Lasst mich mit euch sprechen!", rief Bard hinauf zu uns. Thorin nickte kaum merklich und ging wieder hinunter und an mir vorbei. Keine Gefühlsregung zeigte sich mehr. Ich runzelte die Stirn und folgte ihm hinunter. Er sprach leise mit Bard und ging dann zur Seite, nachdem er einen Raben losgeschickt hat. Thorin schüttelte leicht seinen Kopf und nach einigen Momenten. Sie sprachen anscheinen recht angeregt miteinander, bis Thorin sich von ihm wegdrehte und uns alle kurz anschaute. "Verschwindet! Bevor unsere Pfeile fliegen!", sagte er laut. "Nein! Halt! Bard! Wartet!", mischte ich mich ein und trat zu Thorin. Bard sah durch die Öffnung zu mir. "Das kannst du nicht tun! Thorin! Das ist Wahnsinn!", sagte ich. "Wieso?", meinte er sauer, "Ich bin der König! Ich befehle, wie es mir gerecht erscheint!" "Ich bin die Königin!", sagte ich, "Deine Frau! Deine Beraterin! Hör dir wenigstens an, was ich zu sagen habe!" Er sah mich wütend an, "Das muss ich nicht, wenn ich nicht möchte!" "Du sturer Zwerg!", meinte ich säuerlich, "Dein Stolz wird dein Untergang sein! Du hast es ihnen versprochen! Du hast ihnen dein Wort gegeben! Ist dieses bisschen Gold mehr Wert als deine Ehre?! Unsere Ehre! Bilbo und ich haben auch unser Wort gegeben! Du hast uns da mit rein gezogen! Soll alles umsonst gewesen sein?! Alles, was wir durchgestanden haben?! Willst du, dass alles was du erreicht hast für nichts und wieder nichts war?! Wir stecken da alle mit drin! Willst du wirklich deine engsten und treuesten Freunde töten!? Willst du für unseren Tot verantwortlich sein?! Willst du das? Willst du-" Ein scharfer Schmerz durchzuckte meine Wange und mit einer gigantischen Wucht flog mein Kopf gegen die Steinerne Wand. Es war kurz schwarz, bevor ich meine Hand schockiert an meinen Kopf hielt und sie musterte. Blut. Thorin hatte mich geschlagen. Er hatte mich so fest geschlagen, dass ich die Ballance verlor... Er hatte dafür gesorgt, dass ich mir den Kopf anschlug und dass ich blutete. Ich sah ihn geschockt an. "Thalia!", wollte er auf mich zukommen. "Halt' dich von mir fern, du Monstrum!", fauchte ich und erhob mich schwankend, wobei ich auch die hilfsbereiten Hände der anderen Zwerge ignorierte. "Du willst das Monster aus dem Berg vertrieben haben, Thorin Eichenschild, oh grosser König!", fauchte ich und meine Stimme triefte vor Spott, "Es gibt Neuigkeiten! Der Drache mag vielleicht tot sein. Smaug ist tot! Aber es ist ein viel schlimmeres Monstrum in den Berg gezogen, dass jede Münze Gold noch viel schlimmer hortet! Lebt wohl eure Majestät! Sagt mir bescheid, wenn ihr wieder ihr selbst seid!" Mit diesen Worten verbeugte ich mich spöttisch und ging anschliessend auf wackligen Beinen wieder hinauf. Ich hatte dort ein Seil gesehen. "Verzieht euch!", fauchte Thorin gerade. Ich nam an, dass er es zu Bard sagte, aber es wäre auch nicht verwunderlich, wenn er auch kich damit meinte. Ich sah mich um und entdeckte ein Seil. "Wartet auf mich, Bard!", sagte ich laut. "Sie will gehen!", erkannte Balin, als ich gerade dabei war, das Seil in einer Öse zu befestigen. "Haltet sie!", sagte Thorin laut und die Zwerge liefen los, als ich das Seil über dei Brüstung warf und mich hinterher schob. Als die Zwerge gerade dabei waren, das Seil wieder hoch zu ziehen, war ich schon unten und Bard half mir auf sein Pferd. "Danke!", sagte ich ihm. "Keine Ursache!", versicherte er mir.

Thalia Aristochter (Der Hobbit Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt