50. Krieg

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Keine halbe stunde später stand ich wieder vor dem Tor Erebors. Das Elbenheer erhob sich hinter uns. Die Zwerge waren bereit und wir ritte auf Tor zu, als ein Pfeil direkt vor Thranduils Hirsch auf den Boden schlug. Ich hörte meine Freunde von oben herab jubeln. Sie waren doch irre! Ich erblickte Bilbo, der nicht besonders zufrieden aussah, als wir stehen blieben. Thranduil gab ein stilles Zeichen und die Elben spannten den Bogen. Sofort waren die Zwerge still. "Wir sind hier, um euch mitzuteilen, dass das Mittel zur Begleichung eurer Schuld angenommen wurde.", sagte Thranduil kühl. "Welche Begleichung? Ich habe euch nichts gegeben!", fauchte Thorin. "Du nicht, Thorin.", meldete ich mich zu Wort, "Aber ich habe es getan!" "Du?!  Was hast du ihnen gegeben?!", erzürnte er sich und blickte starr hinunter, als Bard den eingewickelten Arkenstein herausnahm und vorsichtig auswickelte. Ich hörte die Zwerge überrascht nach Luft schnappen. Es war ruhig. "Das ist eine Fälschung!", schrie Thorin aufgebracht. "Du Dieb!", schrie Thorin, "Was hast du getan?!" "Ich habe das Richtige getan.", sprach ich ruhig. "Der Stein gehört zu unserem König!", rief Kili hinab. "Er soll ihn erhalten, wenn er sein Versprechen eingelöst hat!", sagte Bard und steckte den Stein wieder ein. "Wie konnte ich nur so blind sein und dir vertrauen! Dich ehelichen! Du bist nichts weiter als eine dreckige Diebin! Du alleine hast Schuld daran!" Thorins Worte trafen mich zwar, aber ich beabsichtigte nicht, es ihm zu zeigen. "Sie hat nicht allein daran Schuld. Ich habe den Arkenstein zu Thalia und somit auch zu Thranduil gebracht.", mischte sich dann Bilbo ein. "Oh, nein!", murmelte ich leise und sah zu Gandalf, der mich ebenfalls besorgt ansah. "Du?", fauchte Thorin. Bilbo nickte, "Ich habe den Stein als meinen und Thalias Anteil genommen." "Du hast ihn gestohlen!", schrie Thorin, "Du elender Wurm! Werft ihn hinunter!" Ich holte schockiert Luft. Das konnte er doch nicht ernst meinen! Das würden die Anderen niemals tun! Keiner rührte sich auf der Mauer. "Hört ihr nicht!", fragte Thorin und schubste Dwalin und Balin etwas, "Tut, was ich sage!" Doch niemand schien auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, Bilbo auch nur ein Haar zu krümmen. "Dann mache ich es eben selber!", fauchte Thorin und packte Bilbo am Kragen um ihn über die Mauer beugen zu können. Da regten sich die Zwerge und auch Gandalf erhob seine Stimme. "Wenn du mit meinem Meisterdieb nicht zufrieden bist, dann lasse ihn unverletzt und gebe ihn mir zurück, Thorin Eichenschild!", rief er laut zu Thorin hinauf. Dieser lies Bilbo tatsächlich los und Ori und Dori befestigten ein Seil, an dem sich Bilbo zu uns hinunterlassen konnte. "Als König unter dem Berg scheinst du bis jetzt keine so gute Figur zu machen! Du solltest auf deine Frau hören. Geh auf den Tausch ein und verhindere einen Krieg!" "Du hast mir nichts zu sagen!", meinte Thorin wie ein quengelder Junge, "Ich will nichts mehr zu tun haben mit Zauberern und Auenlandratten." "Sind wir uns einig? Der Stein gegen das, was ihr uns versprochen habt?" Thorin schien nervös zu werden und lief auf und ab. Doch nein. Er war nicht nervös. Er lief nur auf und ab, wenn er auf jemanden oder etwas wartete. Wenn er nervös war, wippte er meistens nur hin und her. Doch worauf wartete er? "Warum sollte ich kaufe, was rechtmässig mir gehört?" Ich seufzte. Es war klar, dass er nicht einfach so aufgeben würde. "Entscheidet euch: Wollt ihr Frieden oder Krieg?", fragte Bard. Da landete ein Rabe direkt vor Thorin auf der Mauer und man hörte leises Klappern. Thorin schaute zum Horizont zu unserer Rechten und als ich meinen Blick umkehrte, sah ich auch sofort wieso. Ein Zwergenheer kam auf uns zu. "Ich will Krieg!", antwortete Thorin.

Thalia Aristochter (Der Hobbit Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt