Teil 24

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Genüsslich räkele ich mich neben Alexander im Bett, schmiege mich dichter an seinen warmen Körper und will seinen Arm um mich ziehen, als ich mit entsetzten feststelle, dass sein Arm noch immer am Nachtschrank festgebunden ist.

Ruckartig springe ich auf.

"Ahh, Emely! Nicht so wild!" stöhnt Alexander mit schmerzverzerrtem Gesicht.

"Gott! Das tut mir so leid!" sage ich zerknirscht und stehe nun etwas vorsichtiger auf, um die Knoten, die sich in der Nacht fester zugezogen haben zu lösen.

"Ist schon gut Baby." versucht er mich zu beruhigen. "Nicht so schlimm."

"Warum hast du mich denn nicht geweckt?" jammere ich Hilflos und fluche still vor mich hin, weil ich den Knoten nicht aufbekomme.

"Du sahst so süß aus, da konnte ich dich einfach nicht wecken. Na und dann bin ich eingeschlafen." zuckte er gleichgültig mit der Schulter, was ihm ein Stöhnen entlockte.

"So konntest du schlafen?" frage ich skeptisch und atme erleichtert auf, als sich der Stoff endlich lockert.

Behutsam helfe ich ihm den Arm zu beugen, was er mit einem erneuten Stöhnen kommentiert.

"Ich bin zwar hin und wieder aufgewacht, aber eigentlich habe ich ganz gut geschlafen." lächelt er, während er mir mit dem Blick folgt. So schnell ich kann gehe ich ums Bett herum. Ich will nicht über ihn steigen, damit er nicht noch mehr schmerzen hat.

Erneut dauert es eine Weile, bis ich auch seinen zweiten Arm befreit habe.

Ratlos stehe ich da. "Kann ich irgendwas tun, damit es besser wird?" frage ich zerknirscht und schaue ihn mitleidig an.

Verdammt! Wie konnte ich nur so gedankenlos sein und ihn einfach vergessen?!

"Komm her Baby, dann ist es gleich vergessen." lädt er mich ein zu ihm zu kommen, doch da kommt mir eine Idee.

"Ich komme gleich." vertröste ich ihn und hole aus dem Bad eine Flasche Bodylotion. "Was hältst du von einer Massage?" unterbreite ich ihm ein Friedensangebot.

"Von dir immer." nimmt er dieses erfreut an.

Vorsichtig krabbele ich zu ihm aufs Bett, dann gebe ich eine Portion der öligen Flüssigkeit auf seine Brust. Die Flasche stelle ich auf den Nachtschrank und beginne dann seinen Oberkörper zu streicheln.

Mit sanften Fingern verteile ich die Lotion und fahre über seine Brust. Dann erhöhe ich leicht den Druck und löse die Verspannungen in seinem Oberkörper. Seinen Armen und Schultern.

Schnurrend schließt er die Augen und streicht zart mit seinen Fingern über mein Bein.

"Emely?" unterbricht er nach einigen Minuten die Stille. "Meinst du, jetzt wo hier alles erledigt ist, könnten wir bald nach Hause zurück?" fragt er zurückhaltend und sieht mich beinahe flehend an.

"Müssen wir?" schmolle ich, dabei war mir schon klar, dass wir irgendwann zurück fahren. "Ich finde es so schön hier. Und die neuen Mitarbeiter sind doch noch gar nicht eingearbeitet und der Garten und die Boxen..." zähle ich die ganze Arbeit auf, die noch auf mich wartet.

"Es ist schön hier. Da gebe ich dir recht." zieht er mich neben sich ins Bett, haucht mir einen Kuss auf die Stirn. "Aber ich fände es schön, wenn wir wieder etwas mehr Platz hätten und ich auch im Büro mal wieder nach dem Rechten sehen könnte. Mit Jason trainieren und ins Aphrodite." zwinkert er mir grinsend zu. "Außerdem sind deine Neulinge schon seit einer Woche hier und haben fast alle Bereiche kennen gelernt. Der Rest kommt mit der Zeit ganz von allein und Netti ist ja auch noch da. Die Schafft das schon." versichert er mir zuversichtlich und dreht sich zu mir. Legt sich über mich und streicht mir sanft eine Haarsträhne aus der Stirn, legt neckend seine Lippen auf meine. "Dein Baby ist jetzt groß." schmunzelt er "Du musst lernen los zu lassen."

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