Emely
Hektisch weiche ich vor ihm zurück. Schirme das fade Licht, das durch die Tür fällt mit den Händen ab und versuche mein Gegenüber zu erkennen.
"Ah. Wie ich sehe, bist du wieder wach. Und auch deine Fessel bist du los." greift er nach dem Band, dass ich auf dem Boden liegen gelassen habe.
"Gut." lacht er leise, was mich verwirrt.
"Was willst du von mir Benno?" stehe ich hektisch auf. Den Rücken an die Wand gepresst. Das einzige, was mich hier Schützen kann.
Eilig lasse ich mir alles durch den Kopf gehen, was Jason mir beigebracht hat und warte auf eine günstige Gelegenheit.
Mein Puls beschleunigt sich mit jedem Schritt, den er auf mich zukommt. Nur zu gut erinnere ich mich an seine Hinterhältigkeit.
"Nichts Emely. Ich will gar nichts von dir." sagt er scheinheilig, was mich sarkastisch schnauben lässt.
"Gut, dann werde ich jetzt wieder gehen." wage ich einen Schritt in seine Richtung und tatsächlich lässt er mich vorbei.
Ohne jeglichen Versuch mich aufzuhalten. Er folgt mir lediglich mit einem listigen Lächeln. Anfangs noch vollkommen verwirrt gehe ich sehr langsam. Trete in einen Gang hinaus, der links und rechts einige Türen aufweist. Die Decke ist gewölbt und nur schwach beleuchtet.
Ich öffne eine Tür zur rechten, doch finde ich lediglich eine Art Badezimmer. Eine Tür weiter würde ich sagen ist die Küche. Doch stehen hier lediglich ein Tisch, zwei Stühle und ein Regal, auf dem sich jede Menge Dosen und Gläser stapeln. Vorräte, wie mir klar wird. Dazu ein paar Töpfe und ein einfacher Campingkocher.
Nach einem ungläubigen Blick auf meinen Entführer sehe ich auch in die anderen Räume. Ein Schlafzimmer, ein weiterer Raum, in dem sich Wasserflaschen und Dosen Stapeln und eine Tür, die sich nicht öffnen lässt.
"Was ist da hinter?" will ich wissen und sehe Benno skeptisch an. Es ist die Letzte Tür und die Einzige die Verschlossen ist, deshalb...
"Nur der Generator fürs Licht..." grinst er mich schmierig an. "...und der Ausgang. Aber sicher wirst du verstehen, dass ich dich da nicht hin lassen kann."
"Warum? Ich dachte du willst nichts von mir! Warum lässt du mich dann nicht gehen?" frage ich verzweifelt und rüttele leicht an der Tür.
"Oh...aber das wäre doch langweilig, nicht wahr? Wir wollen Alexander und meiner süßen Resa doch nicht den Spaß verderben." grinst er gehässig. "Du wirst mir eine Weile die Zeit vertreiben und ihren Platz einnehmen. Immerhin bist du schuld, dass sie mich verlassen hat." verdunkelt sich leicht sein Gesicht.
"Das hast du dir selbst zuzuschreiben." fache ich ihn an. Dränge mich an ihm vorbei um zu 'meinem' Raum zurück zu kommen, doch packt er mich grob am Arm.
"Misch dich nicht in Dinge ein, die dich nichts angehen!" verpasst er mir eine Ohrfeige, streicht im nächsten Moment sanft über die brennende Stelle. "Ich werde dir schon noch Manieren beibringen, meine Hübsche." freut er sich über etwas, doch ich gifte ihn nur an.
"Du bist widerlich!" spucke ich ihm vor die Füße "Ich bin froh, dass Theresa endlich zur Vernunft gekommen ist!"
Erneut ernte ich für meine Worte eine Ohrfeige, die mir die Tränen in die Augen treibt. "Wie ich sehe, werden wir eine Menge Spaß miteinander haben." will er über meine Wange streicheln, doch weiche ich seiner Hand aus.
"Warum bringst du mich nicht gleich um? Dann hast du es hinter dir!" weiche ich vor ihm zurück, was ihn missbilligend schnalzen lässt.
"Tststs... aber nicht doch Emely. Wo bliebe denn da der Spaß. Es tut mir leid, dass ich bei unserer letzten Begegnung so...unbeherrscht war." entschuldigt er sich höflich, doch nehme ich ihm seine Worte nicht ab. Sage aber nichts. "Aber ich habe nicht vor dir etwas zu tun. Sicher hast du es nur gut gemeint. Dich von Theresas und Alexanders Worten verwirren lassen, nicht wahr?" will er mir väterlich übers Haar streichen. Mit angewidertem Blick weiche ich erneut vor ihm zurück, was ihn gutmütig lächeln lässt.
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✔ Vertrau mir #2
RomansaDies ist die Fortsetzung von Du bist der Boss. Nach der zerrüttenden Erfahrung, die Emely im Swingerclub mit ihrem Freund und Vorgesetzten Alexander Black gemacht hat, befindet sie sich nun regelrecht in einem Zwiespalt. Hin und her gerissen zwi...