➐. Türchen

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7. Türchen


Die Beziehung mit Draco lief viel unkomplizierter als Hermine es sich vorgestellt hatte. Auch wenn sie das Wort Beziehung noch nicht ausgesprochen hatten. Allgemein hatte sie sich bisher nur in ihrem Turm wie ein Pärchen verhalten, was Hermine in Ordnung fand.

Bald würde sie Ginny von dieser Entwicklung erzählen und dann würden Draco und sie es vielleicht offiziell machen. Sie hatten es wie gesagt noch nicht genau ausgesprochen, aber Hermine war sich sicher, dass Draco ihr Zusammensein auch als Beziehung ansah.

Hermine schwebte einfach auf Wolke sieben. Genau wie Draco. Wenn er ihren Blick erwiderte, konnte sie sehen, wie seine Augen vor Zuneigung leuchteten.

Jetzt gerade lag sie mit Draco auf der Couch ihres Wohnzimmers. Sie hatte sich in seine Arme gekuschelt und genoss seine Wärme. Eine Woche lebte sie jetzt schon mit dieser gewissen Ungewissheit und hatte sich entschlossen, ihn jetzt darauf anzusprechen.

»Draco?«, fragte sie und bewegte sich leicht in seiner Umarmung, um ihn anzuschauen.

»Hm?«, kam es müde von ihm zurück. Er blinzelte in ihre Richtung und Hermine wurde plötzlich ziemlich nervös. Sie atmete einmal tief durch und stellte dann ihre Frage: »Was ist das zwischen uns?«

»Ich dachte, das ist klar«, murmelte er und setzte sich leicht auf. Dadurch rutschte Hermine ebenfalls nach oben und Draco zog sie zu sich, sodass sie auf seinem Schoß saß.

»Du bist doch wohl offensichtlich meine Freundin«, knurrte er leicht, eher er sie küsste. Hermines Herz machte einen Satz und all ihre Bedenken waren wie weggewaschen. Veil zu gut fühlten sich Dracos Lippen auf ihre an und viel zu perfekt war ihre Bezeihung bisher.

Als er sich schließlich von ihr löste, schaute er sie lange an und Hermine musste einfach lächeln.

»Vielleicht sollten wir mit der Geheimniskrämerei aufhören und endlich allen sagen, dass wir eine Beziehung führen. Wenn es selbst dir nicht einmal klar war.« Er grinste, offensichtlich meinte er den letzten Satz nicht ganz ernst.

»Vielleicht sollten wir das. Aber dann sollten wir auch klein anfangen und nur unseren Freunden davon erzählen«, stimmte Hermine zu und kuschelte sich wieder in Dracos Arme, der sich wieder nach hinten gelehnt hatte.

Eine Weile herrschte ein angenehmes Schweigen. Hermine schloss ihre Augen und konnte spüren, wie Draco mit einer ihrer Haarsträhnen spielte.

»Ich habe übrigens den Portschlüssel für Australien organisiert, ich muss nur noch wissen, wo genau deine Eltern leben. Dann wird er von Ministerium noch genau eingestellt. Auf jeden Fall können wir am ersten Ferientag von Hogwarts aus nach Australien«, fing Draco an zu erzählen. Überrascht, weil sie einfach nicht damit gerechnet hatte, setzte sich Hermine auf und schaute ihren Freund an. Es war komisch für sie ihn so zu nennen oder so über ihn zu denken. Aber sie würde sich wohl schnell daran gewöhnen. Und wie er sich jetzt auf der Couch räkelte, musste sich Hermine auf ihre Unterlippe beißen. Der Arm, der eben noch um sie gelegen hatte, lag nun auf der Lehne, die ersten Knöpfe von seinem Hemd waren geöffnet und präsentierten ihr einige Zentimeter seines wohlgeformten Körpers. Und dann noch sein Blick. Er lächelte sie an, zum einem ganz unschuldig, zum anderen ziemlich lasziv.

»Wie hast du das so schnell geschafft«, fragte sie etwas verwirrt. Ihr Blick hing einfach bei den Knöpfen seines Hemdes. Sie hatte ihn schon einmal oberkörperfrei gesehen und jetzt hätte sie nichts dagegen, es noch einmal zu wiederholen. Wie von selbst glitten ihre Hände zu seinem Hemd. Entzückt stellte sie fest, dass er sie überrascht anschaute. Draco wollte sich aufrichten, ob er ihr helfen wollte oder nicht, das wusste Hermine nicht. Sie drückte ihn zurück auf die Couch und machte weiter in ihrem tun, bis sie ihm sein Hemd von den Schultern streifen konnte.

»Ich habe einfach einen Brief geschrieben.«

Seine Stimme klang dunkel und rau, was Hermine nur noch in ihrem Tun bestärkte. Sie hatte keine Erfahrung in diesem Gebiet und das wusste Draco. Als sie vorsichtig mit ihren Fingerspitzen seine Brust und schließlich sein angedeutetes Sixpack nachfuhr, wusste sie noch nicht, wo das Ganze enden würde.

Auch wenn sie Draco mittlerweile vertraute und wusste, dass er nichts machen würde, was sie nicht wollte, fühlte sie sich plötzlich unsicher, als sie merkte, was sie hier gerade eigentlich tat.

Als ob er ihre Unsicherheit spüren konnte, umschloss er sanft ihre Hände und zwang sie damit, aufzuhören, ihn zu streicheln. Eben war sie sich noch so sicher gewesen, doch jetzt fühlte sie sich so schwach.

»Hey«, murmelte er und setzte sich auf, um sie sanft auf dem Mund zu küssen. Er ließ ihre Hände los, um sie in eine sanfte Umarmung zu ziehen. An seinem nackten Oberkörper gekuschelt, beruhigte sie sich wieder und genoss die Wärme und den Geruch, der von seiner Haut ausging.

Draco sagte nichts mehr und Hermine war froh darum. Sie wusste gar nicht, warum sie sich selbst so unter Druck setzte. Und gleichzeitig war sie froh, das Draco so sanft und aufmerksam war.


Der Plan  *Adventskalender 2016*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt