➊➏. Türchen

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16. Türchen


Entgegen Hermines Befürchtungen war der Abend doch recht schön geworden. Je mehr Alkohol die Jungs getrunken hatten, desto besser hatten sie sich verstanden und sie hatten es wirklich geschafft, die Flasche zu leeren.

Hermine hatte wesentlich weniger getrunken als die Männer und hatte Harry kurzerhand ein Zimmer im tropfenden Kessel gemietet, da er alleine nicht mehr nach Hause kommen würde und sie genug damit zutun hatte, Draco nach Hause zu bringen.

Sie war mit ihm appariert, hatte aber im Gegensatz zu ihm nicht direkt in das Anwesen apparieren können, sondern nur bis zu dem großen eisernen Eingangstor.

Mehr schlecht als Recht ging Draco neben ihr. Er hatte einen Arm um ihre Schulter gelegt und zog sie mit seinem Gewicht stark zu Boden, während sie beide Arme um seinen Oberkörper geschlungen hatte, damit er nicht so stark schwankte. Trotzdem kamen sie schlecht voran und Hermine war froh, als ein Hauself vor ihr auftauchte und ihr Hilfe anbot.

»Danke Tonki«, sagte sie erleichtert, als der Hauself mit Draco in sein Zimmer apparierte. Sie selbst streckte sich und massierte ihre Schultern, bis sie den letzten Rest des Weges hinter sich brachte, was wesentlich schnell als zuvor ging.

Als sie in Dracos Zimmer ankam, hatte Tonki Draco geholfen sich umzuziehen, was Hermine abermals dazu brachte, sich bei dem Elfen zu bedanken.

»Nichts zu danken Miss Hermine«, sagte der Hauself, ehe er sich tief verbeugte und verschwand.

Seufzend ließ sich Hermine neben Draco auf das Bett nieder und schaute ihn an. Er war schon in einen tiefen Schlaf versunken, sodass er sogar leicht sabberte und leise schnarchte.

Hermine schüttelte grinsend ihren Kopf und ging ins Badezimmer um sich fertigzumachen. Offensichtlich konnte Draco Alkohol nicht so gut vertragen, wie sie es erwartet hatte. Nachdem was er über die Slytherin Partys erzählt hatte, hatte er vielleicht doch etwas übertrieben.

Als sie wieder in Dracos Schlafzimmer kam, hatte dieser sich entgegen ihrer Erwartungen etwas bewegt und nahm nun über die Hälfte des eigentlich sehr großen Doppelbettes ein.

»Hermine«, brummte er und streckte einen Arm nach ihr aus. Hermine kicherte bei dem Anblick und beeilte sich, ebenfalls unter der Bettdecke zu kriechen. Sofort rückte Draco näher zu ihr und schlang seine Arme um sie. Auch, wenn sie selber nicht wenig Feuerwhiskey getrunken hatte, merkte sie seine Fahne, die er um sich hatte, genau.

»Ich liebe dich.«

Geschockt schaute Hermine zu dem Slytherin. Doch dieser hatte seine Augen wieder geschlossen und fing im nächsten Moment an zu schnarchen.

Frustriert schloss Hermine ihre Augen. Sie hatte sich seine erste Liebeserklärung an sie anders vorgestellt. Vor allem romantischer. Aber wie sagt man immer? Betrunkene und Kinder sagen die Wahrheit.

Hermine strich Draco eine seiner weißblonden Strähnen aus dem Gesicht und kuschelte sich dann richtig in ihr Kopfkissen, um zu schlafen.

Wer weiß, wahrscheinlich würde er sich morgen nicht einmal hieran erinnern können.


Hermine wurde durch die Sonne wach, die sich ihren Weg durch das Fenster gearbeitet hatte und jetzt das Doppelbett von Draco erhellte. Sie brummte verstimmt und kuschelte sich näher an ihren Freund, der sich in der Nacht halb auf sie gelegt hatte und es dabei auch noch fertig gebracht hatte, ihre Bettdecke zu klauen.

»Guten Morgen«, brummte Draco irgendwann. Hermine öffnete ihre Augen und konnte einen ziemlich fertig aussehenden Draco erkennen.

»Guten Morgen«, erwiderte sie und schmunzelte ihn an.

»Ich brauche definitiv einen Katertrank, du auch?«, fragte er, während er sich langsam aufsetzte und in einer Schublade seines Nachttischschränkchens wühlte.

»Ja bitte«, antwortete Hermine. Sie hatte zwar nur Kopfschmerzen, aber trotzdem würde sie gerne den Trank nehmen. Draco holte zwei Phiolen hervor und hielt ihr eine davon hin. Sofort entkorkte er seine und trank sie in einem Schluck aus. Angewidert verzog er sein Gesicht und schüttelte sich leicht. Aber danach wirkte er wesentlich entspannter, weswegen Hermine den Trank auch runterwürgte. Es dauerte ein bisschen, aber dann waren ihre Kopfschmerzen verschwunden.

»Ich brauche eine Dusche, warte hier ich bin gleich wieder da«, murmelte Draco und drückte ihr einen kurzen Kuss auf die Lippen, der widerlich nach Whiskey schmeckte. Sie folgte Draco mit ihren Blicken und streckte sich schließlich genüsslich in dem Bett. Nachdem sie die Bettdecke wieder ordentlich über sich ausgebreitet hatte, schloss sie noch einmal ihre Augen und dämmerte schnell weg.


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