➎. Türchen

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5. Türchen


Ein Date mit Draco Malfoy. Sie hatte ein Date mit Draco Malfoy.

Hermine drehte durch, wenn sie nur daran dachte. Allerdings aus Nervosität und nicht aus Gründen, die sie vielleicht vor ein paar Jahren gedacht hätte. Jetzt war sie nervös vor Freude. Damals hätte sie sich nie im Leben vorstellen können ein Date mit Draco Malfoy zu haben. Geschweige denn, dass sie ihn freiwillig küssen wollen würde. Doch gestern hatte sie es genossen und sie hätte auch keine Probleme damit, wenn sie es heute wieder tun würden. Trotzdem hatte sie sich gestern schnell in ihr Zimmer verzogen, nachdem sie das Date geklärt hatten. Es kam ihr irgendwie so unwirklich vor. Er war gestern so sanft gewesen, dass sie Angst hatte, er würde es nur spielen und ihr am Ende das Herz brechen.

Sie atmete tief durch und versuchte sich wieder zu beruhigen, ihre Ängste zu verdrängen. Vielleicht fühlte er ja wirklich das Gleiche wie sie?

In weniger als zwei Stunden würden sie zusammen nach Hogsmeade gehen und sie wusste noch nicht einmal, was sie anziehen sollte. Wer hätte überhaupt gedacht, dass sie sich deswegen Gedanken machen würde? Hermine zumindest nicht. Sie seufzte einmal laut und starrte dann ihren geöffneten Kleiderschrank an. Wie gerne hätte sie jetzt die Hilfe von Ginny, aber Hermine hatte ihr nichts von dem Date erzählt und sie hätte jetzt auch nicht mehr genug Zeit, ihr alles zu erzählen. Und vielleicht hatte sie auch etwas Angst vor ihrer Reaktion.

Die Brünette biss sich auf ihre Unterlippe und entschied sich schließlich für ein ihr typisches Outfit. Darin würde sie sich wenigstens wohlfühlen.

Letztendlich hatte sie sich einen schwarzen Wollrock angezogen, mit einer roten Bluse und einem schwarzen Pullover. Sie zupfte sich den Kragen der Bluse zurecht und zog schließlich ihre bequemen schwarze Stiefel an.

Noch einmal checkte sie ihr Aussehen im Spiegel und war schließlich mit sich zufrieden.

Als sie aus ihrem Zimmer trat, konnte sie Draco sehen, wie er auf einem der Sessel im Wohnzimmer saß und aufschaute, als er sie hörte. Sobald er sie entdeckt hatte, stand er auf und kam zu ihr.

»Hey«, hauchte er schon fast und grinste sie breit an.

»Hey«, antwortete sie gleich und musste automatisch sein Lächeln erwidern. Sie fühlte sich gerade wie ein Schulkind, was zum ersten Mal verliebt war.

»Also wollen wir?«, fragte er und hielt ihr seinen Arm hin. Sofort hakte sie sich bei ihm unter.

Während sie das Schloss verließen, blieb Hermines Lächeln wie gemeißelt auf ihren Lippen. Auch wenn die Situation ungewohnt war, fühlte sie sich wohl.

»Und was machen wir?«, fragte Hermine, als sie durch das Eingangstor schritten. Ihr waren schon die vielen verblüfften Blicke der anderen Schüler aufgefallen und sie wollte sich deswegen lieber irgendwo aufhalten, wo nicht jeder Schritt von ihnen überwacht wurde.

»Ich dachte, wir gehen nach Hogsmeade in dieses Café?«, fragte Draco und Hermine schaute ihn stirnrunzelnd an. Wahrscheinlich meinte er das »Madam Puddifoots Café«. Es war Hermine aber viel zu kitschig eingerichtet und überhaupt nicht ihr Stil.

»Vielleicht sollten wir lieber nicht nach Hogsmeade. Gehen wir doch einfach am See spazieren?«, schlug sie vor.

»Wenn du möchtest«, stimmte er ihr zu und lächelte sie schon wieder an. Hermine grinste in sich hinein und konnte einfach nichts gegen diese gute Laune tun, die sich in ihr verbreitete.

»Und weißt du schon, was du nach deinem Abschluss machen möchtest?«, fragte der Slytherin sie, als sie den See erreichten. Hermine schaute auf das dunkle Wasser und dachte über seine Frage nach. Sie hatte sich einfach noch nicht entschieden. So viele Möglichkeiten standen ihr zu Verfügung und eigentlich würde sie sehr gerne mit ihren Eltern darüber reden.

»Ich habe mich noch nicht entschieden. Eigentlich würde ich sehr gerne mit meinen Eltern darüber sprechen, aber du weißt schon«, murmelte Hermine schließlich, als sie sich entschied, ihm die Wahrheit zu sagen.

Sofort spürte sie Dracos Blick auf sich, weswegen sie zu ihm aufsah. Er sah sie entschlossen an.

»Wir sollten uns überlegen, wann wir zu deinen Eltern gehen. Ich meine, wenn sie in Australien sind, können wir nicht einfach so apparieren. Wir bräuchten einen Portschlüssel«, überlegte er laut und brachte Hermine damit wieder zum Lächeln. Es war unglaublich, das sie ihm in dieser kurzen Zeit schon so sehr vertraute.

»Ja, da bräuchten wir einen Portschlüssel«, bestätigte sie seine Vermutung.

»Dann wäre es wohl am besten, wenn wir es in den Winterferien versuchen würden? Es sei denn, du hast noch nichts anderes vor?«, fragte er wieder und blieb stehen.

»Nein, ich habe noch nichts vor, was ich nicht verschieben könnte. Ich wäre dir wirklich dankbar, wenn du mir helfen würdest und das auch noch in den Ferien.«

»Gerne«, murmelte er und nahm ihre Hand.

Er hauchte einen angedeuteten Kuss auf ihren Handrücken und grinste sie dann keck an.

»Für dich würde ich doch alles tun.«

Hermine lachte, auch wenn sie ahnte, dass er seine Aussage ernst meinte.


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