21. Türchen
Er hätte nicht so mit ihr reden sollen. Verzweifelt fuhr Draco sich durch die Haare und starrte auf die leere Betthälfte neben sich.
Wenn er sich an die Zeit mit ihr erinnerte, kam es ihm vor wie ein Traum. Er hatte doch einfach nicht gewollt, dass sie gehen würde. Er wollte sie doch einfach die ganze Zeit um sich haben.
Verwirrt stieß er einen kleinen Schrei aus, ehe er seinen Kopf zwischen seine Knie steckte und seine Augen schloss.
Das Ganze hier war so untypisch für ihn. Die ganze Beziehung war so untypisch für ihn. Und jetzt wusste er noch nicht einmal, wie sie wirklich reagiert hatte. Ob sie ihm seinen kleinen emotionalen Ausbruch verzeihen würde? Er hatte ihr ja nicht wirklich weh getan, aber wenn er an ihren Gesichtsausdruck erinnerte, hatten seine Worte ihr gar nicht gefallen.
Er liebte sie. Er wusste nicht genau, wann ihm dies wirklich klar geworden war. Aber eines stand fest, nachdem sie sich in dieser Nacht in sein Bett geschlichen hatte, hatte sie sich gleichzeitig auch in seine Gedanken geschlichen. Viel zu oft hatte er an sie denken müssen, viel zu oft hatte er davon geträumt mit ihr Zeit zu verbringen, mit ihr intim zu werden.
Und heute Morgen war es passiert, sie hatten wirklich miteinander geschlafen. Wären seine Eltern doch nur noch länger auf ihrer verdammten Reise geblieben. Denn die Realität war um einiges besser als die Träume, die er gehabt hatte.
»Hoffentlich bleibt alles so unkompliziert wie vorher«, murmelte er zu sich selbst, auch wenn er nicht daran glaubte.
Die Tage zogen sich hin, wie ein zu lang gekauter Kaugummi. Er hatte mit seinen Eltern noch einmal über seine Beziehung zu Hermine geredet und sie schienen sich wirklich für ihn zu freuen. Selbst sein Vater hatte nichts dagegen einzuwenden, was Draco positiv überrascht hatte. Eigentlich hatte er mit einer Standpauke über die Erhaltung des reinen Blutes gerechnet, aber so war es ihm viel lieber.
Mit Hermine hatte er in dieser Zeit nur Kontakt über ihre regelmäßigen Briefe. Sie unternahm im Moment viel mit ihren Freunden und Draco konnte nichts gegen die aufkommende Eifersucht unternehmen. Mehrmals stand er kurz davor zum Fuchsbau zu apparieren, aber er wollte nicht als kontrollsüchtiger Freund dastehen und wartete deswegen darauf, dass sie ihm ein Treffen verschlagen würde. Bisher wartete er vergeblich.
Ein lautes Klopfen riss ihn aus seinen Gedanken. Verwirrt hob er seinen Blick, bis er registrierte, dass eine Eule auf seiner Fensterbank saß und gegen die Fensterscheibe pickte. Schnell stand er auf, öffnete das Fenster und die Eule flog zu seinem Schreibtisch, wo sie ihr Bein ausstreckte, an dem ein Blatt Pergament befestigt wer. Draco ging zu ihr, nahm ihr den Brief ab und gab ihr einen Eulenkeks.
Geschwind entrollte Draco das Pergament und stellte fest, dass es sich um einen Brief des Privatdetektivs handelte. Zweimal musste er diesen, ehe er den Inhalt begreifen konnte.
Er hatte ihre Eltern gefunden! Viel schneller als Draco jemals damit gerechnet hätte. Benommen ließ er den Brief sinken. Sollte er Hermine jetzt sofort darüber informieren? Nachdenklich starrte er auf seine Schreibfeder und zögerte. Wenn der Zauber nicht funktionieren würde, würde er ihr nur unnötig Hoffnung machen.
Schließlich entschied er sich dagegen und apparierte zu dem Privatdetektiv, um sich die näheren Informationen zu holen.
Wenn alles klappen würde, hätte er das beste Weihnachtsgeschenk überhaupt.
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Der Plan *Adventskalender 2016*
FanfictionUm endlich herauszufinden, ob Malfoy wirklich ein Todesser ist, entwickeln Harry und Ron einen Plan, dem Hermine zähneknirschend zustimmt. Gemeinsam schleichen sie sich in den Schlafsaal von Malfoy. Doch ab dann läuft nichts mehr wie geplant ... ➵ ©...