14. Türchen
Eine Weile hatte Hermine in ihrer Version der Zukunft verbracht, bis sie schließlich wieder ihren Freund anschaute. Egal wann sie an ihn dachte, sie hatte das Gefühl, er wäre perfekt. Und irgendwie hatte sie das Bedürfnis ihn das wissen zu lassen.
»Du bist so perfekt. Ich meine, du bist so verständnisvoll, einfühlsam, das hätte ich einfach nicht von dir gedacht und es ist einfach so unwirklich, dass du der Draco Malfoy bist, der mich all die Jahre lang mies behandelt hat. Und wenn ich daran denke, wie du in der Nacht mit mir geredet hast ... es ist einfach ganz anders als jetzt.«
Draco schaute bei ihrem ersten Satz verwirrt von der Zeitung auf und folgte ihrer Rede dann schweigend. Sie konnte keine Emotionen bei ihm deuten, was sie etwas verunsicherte.
»Und was willst du mir damit sagen? Hermine, wenn du glaubst, ich würde dir etwas vorspielen oder etwas in der Art, dann kann ich dir sagen, dass du gerade mein wirkliches Ich siehst. Weißt du, all die Jahre habe ich nur auf meinen Vater gehört, war geblendet von meiner Erziehung und habe einfach nicht realisiert, dass es falsch war. Und jetzt habe ich realisiert, was ich all die Jahre falsch gemacht habe. Mein Vater ist zwar nicht verurteilt worden, aber auch er hat eingesehen, dass er falsch gehandelt hat. Ich weiß nicht, ob das sinn macht, was ich gerade erzähle, auf jeden Fall bin ich durch den Krieg erwachsen geworden und mittlerweile ist mir der Blutstatus sowas von egal. Und während der Nacht, als du dich zum ersten Mal in mein Bett geschlichen hast, da dachte ich am Anfang, du wärst Pansy. Und außerdem war ich mir ziemlich sicher, dass ich den Krieg nicht überleben würde. Also habe ich mich wirklich nicht nett verhalten, das weiß ich. Aber jetzt ist es mir nicht egal, was du von mir denkst, deswegen gebe ich mir wirklich mühe.«
Hermine hatte nicht so eine lange Antwort von ihm erwartet, war aber froh, dass er ihr seine Bewegründe so genau erklärte. Sie hatte ihm während seiner kleinen Rede tief in die Augen geschaut und sie war sich absolut sicher, dass er die Wahrheit gesagt hatte.
»Ich habe so viel, was ich gerne von dir wissen möchte«, meinte sie und lächelte ihn an. Draco schien erleichtert, dass sie nicht zu seinem Gesagten sagte.
»Wir haben noch die ganzen Ferien Zeit, du kannst mich so viel fragen, wie du möchtest.«
Das restliche Frühstück verlief schweigend. Hermine überlegte sich Fragen, die sie ihm stellen könnte und Draco las immer noch in der Zeitung. Schließlich legte Hermine das Besteck zur Seite und trank ihren letzten Schluck Kaffee.
»Ich würde gerne mein Elternhaus besuchen. Ich meine, du musst nicht mitkommen, wenn du willst, ich denke nur, dass es der erste Anhaltspunkt ist, auf der Suche nach meinen Eltern«, fing sie schließlich an. Irgendwie hatte sie schon gestern beschlossen, dass sie zu ihrem Elternhaus wollte.
»Natürlich komme ich mit. Ich habe dir doch versprochen, dass ich dir helfe sie zu finden«, antwortete Draco sofort und Hermine war mehr als froh darüber. Sie wusste nicht, ob sie es alleine über sich gebracht hätte das Haus, in dem sie aufgewachsen war, zu besuchen. Wahrscheinlich lebte dort schon längst eine andere Familie, da ihre Eltern ja das Haus verkauft hatten.
»Wann immer du fertig bist Schatz.«
Sofort schaute Hermine auf. An diesen Kosenamen würde sie sich wahrscheinlich nie gewöhnen aber irgendwie mochte sie es auch.
»Erst machen wir den Abwasch und räumen den Tisch auf«, bestimmte sie und zog Draco euphorisch von seinem Stuhl. Er brummte etwas Unverständliches, wahrscheinlich nichts Erfreuliches, und doch konnte er nichts an Hermines guter Laune ändern.
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Der Plan *Adventskalender 2016*
FanfictionUm endlich herauszufinden, ob Malfoy wirklich ein Todesser ist, entwickeln Harry und Ron einen Plan, dem Hermine zähneknirschend zustimmt. Gemeinsam schleichen sie sich in den Schlafsaal von Malfoy. Doch ab dann läuft nichts mehr wie geplant ... ➵ ©...