➊➒. Türchen

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19. Türchen


»Hermine bitte bleib hier«, jammerte Draco, als Hermine ihre Sachen in ihren Koffer packte. Sie hatte das Frühstück in der Anwesenheit von seinen Eltern mehr schlecht als recht hinter sich gebracht und damit stand für sie fest, dass sie nicht länger hier bleiben wollte.

»Hermine es sind meine Eltern. Sie werden dich doch gut behandeln.« Draco schien langsam leicht verzweifelt und Hermine schaute zu ihm.

»Hast du nicht eben diese komische Schwingung gespürt? Dein Vater hasst mich und ich habe keine Lust, mich in seiner Nähe aufzuhalten«, sagte sie und schaute schnell weg, als Draco einen flehend Gesichtsausdruck aufsetzte.

»Mein Vater hasst dich doch nicht. Im Gegenteil, er mag dich sogar.«

»Ach mach dich nicht lächerlich«, meinte Hermine und schüttelte ihren Kopf. Ihr Koffer war fertig gepackt aber Draco kämpfte immer noch darum, dass sie bleiben sollte.

»Du bist doch eine Gryffindor oder nicht? Ich dachte, ihr würdet mutig sein, aber hier sieht es mir gerade eher danach aus, dass du flüchten würdest, ohne es überhaupt probiert zu haben.«

Seine Worte trafen sie hart. Sie schaute ihn an und erstarrte bei der Kälte, die sein Gesichtsausdruck ausstrahlte. Da sah sie ihn wieder, den alten Malfoy, der sie all die Jahre schlecht behandelt hatte. Sofort riss sie ihren Blick von ihm los.

»Ich werde im Fuchsbau sein. Wir können uns treffen, nur nicht hier. Draco ich fühle mich einfach unwohl, hier in diesem Haus, wenn ich weiß, dass dein Vater auch hier ist. Gib mir einfach etwas Zeit, ich denke, ich werde mich daran gewöhnen können«, sagte sie schaute aber nicht mehr zu ihm.

»Bereust du es?«

»Was?« Verwirrt schaute Hermine wieder zu ihm. Mit zwei großen Schritten war er bei ihr und pinnte sie gegen die nächste Wand. Sofort fing ihr Herz schneller an zu schlagen und sie schaute ihm ins Gesicht. Seine Arme hatte er neben ihrem Kopf abgestützt und keilte sie so ein.

»Machst du einen Rückzieher, weil wir miteinander geschlafen haben?«, fragte er weiter und starrte ihr in die Augen. Hermine musste schlucken, sie konnte keine Emotionen auf seinem Gesicht deuten.

»Nein ich bereue es nicht«, sagte sie schließlich mit einer festen Stimme, denn es war ja auch die Wahrheit.

»Dann verstehe ich wirklich nicht, warum du jetzt gehen willst. Dieses Anwesen ist so groß, dass du meinem Vater spielend aus dem Weg gehen könntest«, redete er weiter und beugte sich etwas zu ihr hinunter. Sie spürte seinen Atem auf ihrer Haut und ihr Magen zog sich zusammen. Mit einer freudigen Erwartung wartete sie darauf, dass er sie küssen würde, aber er verharrte in seiner Position und sah sie fragend an.

»Draco, es liegt wirklich nicht an dir«, sagte sie, weil sie nicht wusste, wie sie ihn anders beruhigen konnte, und überbrückte den letzten Abstand um ihn zu küssen. Er erwiderte ihren Kuss, aber doch war es nicht so sanft wie gewohnt.

»Du kannst nicht immer das bekommen, was du möchtest«, murmelte sie gegen seine Lippen, als sie ihre Arme um seinen Hals schlang.

»Ich möchte doch nur, dass du hier bleibst«, kam es jetzt schon wieder sanfter von ihm.

»Und ich möchte nicht hier bleiben.«

Sie starrten sich in die Augen, ihre Gesichter immer noch so nah aneinander, vom Küssen. Schließlich seufzte Draco und stieß sich von der Wand ob, um sie freizulassen.

»Okay, du hast gewonnen«, grummelte er und doch fühlte sich Hermine trotz ihres kleinen Triumphes unwohl.


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