9. Kapitel

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Inzwischen war es Abend geworden. Außer der Unterwäsche hatte ich nichts mehr gekauft. Wir waren auf dem Weg zur Pension. Vorhin hatte wir uns von den Apes verabschiedet, die wieder in die WG mussten, da es noch viel zu erledigen gab. In der Pension angekommen gingen wir erstmal auf unser Zimmer. Anna hatte doch tatsächlich ein Date für den Abend ergattert. Sie meinte, dass sie in irgendeinem Restaurant essen gehen würde. Gerade war sie im Bad um sich zu schminken. Ich hingegen überlegte, was ich den Abend machen könnte, da ich ihn ja nun allein verbringen müsste. Jan hatte seit vorhin nicht mehr geschrieben. Warum auch, wir hatten uns ja vorhin noch gesehen. Anna war fertig.

"Hey, Lia, ich mahc mich dann mal auf den Weg, bis morgen!"

"Ja Tschüss, dir viel Spaß!", sagte ich.

Wir lächeten uns noch einmal an, dann drehte sich Anna um und ging. Irgendwie fand ich es nicht so toll, dass ich den Abend jetzt allein sein musste. Vor allem ja, weil es ja eigentlich ein Mädels-Wochenende sein sollte, mit Shoppen, Filmen und gaanz viel Tratschen. Aber das war es nicht. Obwohl ich ja auch nicht meckern sollte, schließlich hatte ich die Apes getroffen uns schrieb sogar mit Jan. 

Seufzend holte ich meine Jacke, zog meine Schuhe an, nahm die Zimmerschlüssel und verließ unser Zimmer. Dann ging ich in die kleine Lobby runter. An der Rezeption saß ein Mann, der uns auch schon gestern bedient hatte.  Ansonsten war die Lobby leer. Also verließ ich auch die Lobby. Dann holte ich mein Handy aus meiner Jackentasche und steckte meine Kopfhörer rein. Ich drückte auf den Playknopf und die neue Single von Apecrime ertönte in meinen Ohren. Dann lief ich die Straßen entlang. Mal schneller, mal langsamer, jenach dem wie der Rhythmus meiner Musik war. Ich achtete nicht auf meinen Weg, ich lief einfach nur. Dabei sog ich die frische Frühlingsluft genieserisch ein. Irgendwie tat das Laufen gut.  So konnte ich meinen Kopf frei kriegen. Ich dachte über die vergangene Zeit hier in Köln nach. Dann dachte ich an Jan. Was er wohl gerade machte? Wahrscheinlich war er gerade dabei ein neues Video zu cutten. Wie immer eigentlich. Plötzlich hörte ich Musik die lauter war als meine. Es war das Spielen eines Klaviers. Ich schaute mich um, da ich wissen wollte, woher die Musik kam. Dabei nahm ich meine Kopfhörer aus den Ohren. Jetzt war die Musik deutlicher zu hören. Es war eine wunderschöne Melodie, was mich daran erinnerte, dass ichvor langer Zeit auch einaml Klavierunterricht genommen hatte. Irgendwann hörte ich mit dem Unterricht auf, da ich mir dachte dass ich mir den Rest selber beibringen würde. Am Anfang spielte ich noch genauso oft, wie mit Unterricht, doch das klang mit der Zeit ab und irgendwann hörte ich komplett auf zu spielen. Ich hatte seit Jahren kein Klavier mehr angerührt. Schade eigentlich. Insgeheim beschloss ich, mein Klavier daheim mal wieder abzustauben und darauf zu spielen. Mal schauen ob ich es überhaupt noch konnte. Unbewusst war ich der Musik gefolgt. Jetzt stand ich vor einer Art Bar. Ich ging hinein. Es war tatsächlich eine Bar, nur dass es auch eine Bühne gab, auf der gerade ein Pianist spielte. Es war relativ viel los. Ich ging zur Bar und bestellte mir eine Cola, Dann ging ich mit der Cola an einen leerenn Tisch, an den ich mich setzte um der Musik zuzuhören. Das Lied kam zum Ende, der Pianist stand auf und verbeugte sich zu seinem Appalaus. Dann trat ein Moderator auf die Bühne. 

"Einen großen Applaus für Max! Aaaaalso Leute. Ihr wisst wie das Spiel läuft. Unser Flashlight wird sich wieder einen von euch aussuchen. Dieserjenige kommt auf die Büne und vollführt seine persönliche Glanzleistung."

Oh mein Gott, dachte ich mir. Dann war das scheinbar so ein Wettbewerb mit unfreiwilligen Teilnehmern. Dann wurde es dunkel in der Bar und nur ein Scheinwerfer leuchtete auf die Leute an den Tischen. Der Techniker ließ das Licht ein bisschen herumirren und dann blieb es stehen. Ich kriegte fast einen Herzkasper, doch das Licht blieb glücklicherweise nicht auf mir sondern ein Stück weiter hinten stehen. Ich wüsste gar nicht, was ich machen würde, wenn es mich treffe würde. Ich konnte ja nichts. Applaus ertönte und die auserwählte Person stand auf und verbeugte sich. Diesmal war es eine Frau. Sie schien so um die 30 zu sein. Sie ging auf die Bühne und verlangte nach dem Microphon. Dann sang sie ihr Lieblingslied. Ich kannte es nicht, aber es war schön. Und sie konnte echt gut singen. 

So ging das eine ganze Weile weiter. Leute wurden auserwählt, traten auf und ernteten Applaus. Nicht alle waren so gut, wie die ersten beidne, die ich mitgekriegt hatte aber den Leuten schien es einfach Spaß zu machen. 

Dann war es wieder an der Zeit eine Person auszuwählen. Das Licht ging wieder auf Suche und....... blieb stehen. Über mir. ICh saß da wie ein verschrecktes Reh und bewegte mich nicht. Ganz langsam, wie unter Zeitlupe, stand ich auf und verbeugte mich. Meine Hände zitterten und ich fing an zu schwitzen. Ich hatte keine Ahnung, was ich vorführen sollte. Noch langsamer ging ich auf die Bühne zu und betrat sie. Der Moderator drückte mir ein Microphon in die Hand und schaute mich wartend an. Irgendwie hatte ich es geschafft meine Stimme wieder zu finden. Ich räusperte mich kurz. Dann sagte ich:

"Ähhm, also ich...... ich werde Klavier spielen.", mehr brachte ich nicht heraus.

Kaum hatte ich ausgesprochen, schoben zwei Asisstenten das Klavier in die Mitte der Bühne. ICh setzte mich wie unter Trance auf den Hocker davor und legte meine Hände auf die Tasten. Dann atmete ich tief ein Und schloss meine Auge. Ich blendete alles um mich herum aus und meine Finger begannen wie von allein zu spielen. Sie fanden die richtigen Tasten, als hätte ich nie aufgehört zu spielen, als würde ich jeden Tag üben. Ich kannte die Meldie nicht, die meine Hände mir vorgaben, aber ich machte weiter. Ich steckte mein ganzes Gefühl in das Lied. Und dann erklang der letzte Akkord. Ich machte endlich meine Augen wieder auf. In der Bar herrschte Totenstille. 

Dann sprangen die Leute von ihren Stühlen auf und applaudierten mir udn riefen und Pfiffen. Wow, das war so ein schönes Gefühl. Ich verbeugte mich nochmal und stieg dann von der Bühne herunter. Dann ging ich wieder zu meinem Platz zurüc und setzte mich. 

"Krass, ich wusste gar nicht, dass du so wunderschön spielen kannst!"

Ich drehte mich um und hinter mir stand Jan und lächelte mich mit seinem süßen Lächeln an. Ich lächelte zurück.

Apecrime FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt