#18 Die Nation des Mondes

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Sie verweilten hier mitlerweile ganze zwei Stunden. Es war bereits dunkel und der Vollmond stand hoch am Himmel. Moon hatte ein komisches Gefühl. Sie fühlte sich beobachtet. Sie schaute sich ununterbrochen immer wieder um und versuchte irgendetwas im Wald zu erkennen. Doch sie sah nichts! Alpha schien ihr Gefühl zu teilen denn auch er schaute sich unsicher um. Plötzlich hörten sie ein rascheln. Es kam von zwei Büschen rechts neben ihnen. Moon sprang erschreckt auf und versteckte sich hinter dem größeren Wolf. Sie vergaß dabei allerdings ihre immernoch brennenden Pfoten. Sie war es halt nicht gewohnt so lange Strecken zu laufen. leise keuchte sie auf vor Schmerz und verfluchte sich gerade innnerlich kein Sport zu betreiben... Plötzlich teilten sich die Büsche. Zwei schemenhafte Gestalten kamen aus dem Busch.

Moon hatte Schwierigkeiten zu erkennen wer oder was dort gerade auf sie zu kam, sie erkannte nur schemenhafte Gestalten. Ihr schauderte. Alpha jedoch schien erkannt zu haben wer sich dort anschleicht. "Was wolt ihr!?",knurrte er bedrohlig und sein Nackenfell sträubte sich. "Was wir wollen? Ist das nicht eindeutig?",fragte eine dieser Gestalten. Sie schien belustigt. Moon versuchte immer noch zu erkennen was dort gerade stand. Was dort gerade scheinbar Alpha geradezu wütend machte. Die zwei Gestalten waren seltsam groß. Ihr kam der plötzlich aufkommende Geruch seltsam bekannt vor. Dieser Geruch von Feuer und Asche. Eine der Gestalten trat aus dem Schatten. Moon riss erschrocken ihre Augen auf. Vor ihr stand eine Eidechsenartige Gestalt. Aber diese war größer. Wie ein Krokodil, nur nicht so schlank. rechts und links angelegte Flügel. Aus den zwei Nasenlöchern kam so etwas wie rauch. Diese Kreatur sah aus wie ein... Drache?!? Moon fing an zu zittern. Sie hatte Angst. Den pochenden Schmerz in den Pfoten ignorierte sie. Ihre Aufmerksamkeit galt dem Schwarz-roten Drachen, welcher gerade bedrohlig vor ihnen stand und sie anfunkelte. Sie wollte fragen, wer diese Drachen waren. Was sie wollten, etc. Aber sie bekam kein Wort über die Lippen.

Erstarrt schaute sie die riesige Kreatur vor ihr an, welcher wieder zu sprechen begann:"Wie ich sehe hast unserem kleinen Mondswölfchen noch nichts von uns erzählt?" "Sie braucht keine Informationen über euch. Ihr habt ihr schon genug genommen. Was wollt ihr noch?",fragte Alpha. Seine Stimme zitterte. Sie klang wie eine Mischung aus Angst, Trauer, Wut und Hass. Moon löste sich aus ihrer Starre und wurde hellhörig. "was haben sie mir genommen?",fragte sie schüchtern an den Drachen gewandt. Der andere Drache stand weiterhin im Schatten. Er wirkte etwas kleiner als der der sich ins Mondlicht gestellt hatte. Aber dem Anschein nach, hatte er auch nicht vor sich zu zeigen. Alpha warf dem rot-Schwarzen Drachen einen mahnenden blick zu. "Sie weiß es nicht?",fragte dieser belustigt und musterte Alpha. Er ignorierte den Hasserfüllten Blick, mit dem Alpha den Drachen bedachte. "Nein...",meinte Alpha. In seiner Stimme schwang nun auch ein Hauch Reue.

"Dann wird dies hier wohl länger dauern als erwartet...",seufzte der Drache. "Fangen wir mal an," Er setzte sich auf sein Hinterteil und legte seinen Schwanz um sich. Der Drache im Hintergrund blieb wie er war. Er starrte Moon die ganze Zeit an. Sagte aber nichts. "Also. Wie du sicher mitbekommen hast, gibt es verschiedene Gestaltswandler. Es gibt unter anderem Wölfe und Drachen. Die Drachen und die Wölfe lebten einst zusammen. In Frieden. Doch eines Tages..." "Doch eines Tages fingen sie an sich zu streiten. Es ging um die Reviergrenzen. Es ging um Macht. Es ging darum, wer das Reich beherrschen sollte. Machtkämpfe wurden ausgetragen. Die Drachen und Wölfe fingen an zu Rivalen zu werden." "Doch die Kämpfe wurden schlimmer.... Es gab nicht mehr Wölfe und Drachen, sondern Wölfe gegen Drachen, oder auch Drachen gegen Wölfe, wie man es nimmt..." "Es gab jedoch eine Art von Wölfen, sowie auch von Drachen, welche versuchten den Streit zu schlichten. Die Freunde blieben, trotz des ausbrechenden Krieges. Die, wie sie sich nannten, Nation des Mondes. Sie alle waren gekennzeichnet durch das Symbol eines Mondes.", erzählten Alpha und Drache abwechselnd die Geschichte. Alpha deutete mit einem Nicken auf den leuchtend weißen Halbmond auf dem dunklen Fell von Moon. Moon hielt die Luft an. Gebannt lauschte sie den abwechselnen Stimmen vom Drachen und von Alpha. Alpha fuhr fort:"Sie versuchten den Streit zu schlichten, wollten Frieden. Sie mischten sich in den Krieg und versuchten vergeblich die kämpfenden auseinander zuzerren." "Dadurch machten sie sich jedoch nicht gerade beliebt. Sie wurden jedes Mal wieder wütend verjagt. Sie galten als Verräter. Sie waren diejenigen die ihr eigenes Volk verrieten, indem sie den Rivalen so manches Mal das Leben retteten." "Sie wurden ausgeschlossen. Nach und nach vereinzelt gejagt. Doch aus einzelnden wurden viele. und aus vielen einzelnde. Sie wurden immer weniger." "Doch sie waren auch die einzigen die wussten, das das kämpfen es nicht weit brachte. Sie fingen trotz all des Ärgers wieder an sich aufzubauen. Sie fingen an sozusagen undercover zu werden. Sie zeigten sich nicht mehr öffentlich. Verdeckten ihre Zeichen, indem sie sich im dreck wälzten. Ein Wolf schaffte es eine Versammlung einzuberufen. Eine friedliche Versammlung. Dort wurde dann beschlossen, das Reich in zwei Teile zu teilen. die nördliche Seite war die der Wölfe und die südliche die der Drachen." "Aber das ist doch gut oder nicht?",unterbrach Moon die Story ein wenig verwirrt. "Das ging auch gut so weiter. Bis sich eine neue Gruppe bildete. Die bestand aus den Wölfen und den Drachen, die einen unbändigen Hass auf die Nation des Mondes verspürten. Sie wollten andere Grenzen. Sie wollten die alleinige Macht. Sie waren nicht einverstanden mit der Lösung der Nation. Sie fingen an die Mitglieder der Nation des Mondes nach und nach zu töten. Sie fingen an diese Nation auszurotten. Die so schon kleine Nation wurde noch kleiner. Aus zwanzig wurden Zehn. Aus Zehn wurden Fünf. Aus Fünf dann zwei, bis es nur noch einen gab. Einen Wolf. Der der zuvor die Versammlung berufen hatte. Er versuchte vergeblich die Tiere zu finden, welche für die Ausrottung verandwortlich waren. Sie zeigten sich jedoch nicht. Wurden zu einer legende. Der eine Mondwolf flüchtete, aus Angst ebenfalls getötet zu werden. Seit her wurde er nie wieder gesehen. Das selbe gilt auch für die Peiniger der Nation des Mondes...",beendete Alpha letzten Endes die Geschichte.


Wolf und DracheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt