-Special Teil 1-

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--Ella (Moons Mutter, ca 20 vorher)--

Mit weit aufgerissenen Augen starrte ich ungläubig auf meine Mutter. Ihre Augen starrten leer und emotionslos in den Himmel. Ebenfalls vor furcht weit aufgerissen. Ihr Fell war matt, hatte ihren Glanz verloren. Sie lag in der Blutlache ihres eigenen Blutes welches aus dem riesigen, vom Drachen hinzugefügten, Biss im Hals meiner Mutter tropfte. Ich war erstarrt. Ich konnte immernoch nicht glauben, was ich gerade gesehen hatte. Ich konnte immernoch nicht fassen, das meine Mutter tot war. Immerwieder spielte sich die eben passierte Szene vor meinen Augen ab. Ich zitterte wie sonst was. Ich starrte immernoch ungläubig meine Mutter an, welche ihr Maul immernoch aufgerissen hatte um den Drachen zu beißen. Aus dem Maul tropfte ebenfalls Blut. Mein entsetzter Blick schweifte zum Drachen, welcher mit noch offenen Maul, aus welchen immernoch Blut tropfte, schwer atmend auf meine Mutter schaute.

Ich schaute weg. Ich wollte sie nicht tot sehen! Meine Schockstarre löste sich und ich drehte mich um und rannte weg. Weg von der Leiche meiner Mutter. Weg von dem Ort, wo eben mein leben zerstört wurde. Ich rannte durch den Regen, welcher eben angefangen hatte. Kniff meine Augen zu. Versuchte zu vergessen, wie dieser Drache sich auf mich stürzte, wie meine Mutter dazwischen sprang um mich zu beschützen, wie der Drache dann auf sie losgegangen ist, wie verbittert sie gekämpft hatte. Für mich gekämpft hatte, für sie gekämpft hatte. Wie sie mit vor Wut und vor Aggression funkelnden Augen ihre Zähne fletsche um dem Drache ein Ende zu bereiten, wie dieser ihr auswich und ihr in die Kehle biss. Wie meine Mutter entsetzt ihre Augen aufgerissen hatte, wie ihr laites gequältes Jaulen immer kratziger wurde bis es schließlich verstummte, wie ihre Versuche dem Griff vom Drachen zu entrinnen immer schwächer wurden, wie sich der Boden mit Blut gefüllt hatte, wie ihre Bewegungen schließlich ganz aufhörten und ihr Blick starr, emotionslos und leer wurde. Wie der Drache triumphierend aufbrüllte und den leblosen Körper meiner Mutter zu Boden fallen ließ und dieser mit einem dumpfen Prall auf der Erde aufkam...

Leider erfolglos. Ich konnte die Szenen nicht vergessen. Ich konnte einfach nicht! Ich wusste nicht wie tief ich in den Wald rannte, nicht wie lang ich rannte, nur das ich irgendwann mit vor schmerz pochenden Pfoten in eine Höhle gelaufen war. Am Geruch hatte ich erkannt, das diese nicht bewohnt ist. Ich versuchte den Regen zu ignorieren, welcher momentan eher einem Sturm glich. Es war Nacht... ich kniff meine Augen zu und versuchte diese Szenen zu vertreiben, indem ich an die schönen Momente mit meiner Mutter dachte. Sie hatte mir damals, ungefähr vor drei oder vier Monaten gezeigt wie ich mich verwandeln kann. Das war kurz nach meinem 17ten Geburtstag. Erst war ich ungläubig und verschreckt zurück ins Haus gerannt, aber hatte es dann später selbst versucht. Tatsächlich verwandelte ich mich endgegen meiner Erwartungen in einen Wolf.

Unglaubwürdig war ich zu dem Teich in unserem Garten gelaufen und hatte mich dort bestaunt. Ich hatte langes Fell. Es war hauptsächlich dunkelgrau, aber an so manchen Stellen war ich einfach nur grau. Vom Fell, alleine vom Fell, erinnerte mich dieses an das eines Australian Shepherds. Meine Augen waren blau, obwohl diese eigentlich braun waren. Außerdem konnte ich unmengen an Tieren hören, welche sich durch das hohe Gras bewegten, welches sich auf dem Land befand, auf dem mein Elternhaus stand. Riechen konnte ich auch um einiges besser. Mir war erst nicht aufgefallen, das sich meine Mutter mir genähert hatte und mich lächelnd betrachtet hatte.

Nie wieder werde ich dieses Lächeln sehen. Nie wieder! Meine Mutter wollte mir heute Nacht zeigen wie man jagt. Hätten wir gewusst, was passieren würde, wäre ich nie mit ihr rausgegangen. Ich wollte erst eh nicht raus. Es war Vollmond und das hieß das auch alle anderen Gestaltswandler gerade umherliefen und wir somit in größerer Gefahr schwebten, als gut für uns war. Meine Mutter aber war der festen Überzeugung, das ich an einem Vollmond das jagen lernen sollte, da ich so mehr sehen konnte und meine Sinne durch den Mond noch gestärkt wären. Meinen Vorschlag dann am Tgebeim Tageslicht jagen zu gehen, hatte sie abgelehnt. Sie meinte das wäre zu gefährlich wegen der Jäger und die Gefahr von Menschen bei der VErwandlung gesehen zu werden war größer.

Wolf und DracheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt