Unconsciousness

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Kai

„Kai warte.", hörte ich Riko hinter mir, doch ich wartete nicht. „Bitte Kai. Bleib stehen!" Doch ich blieb nicht stehen. „Kai!" Ich ignorierte ihn und ging nur noch schneller durch die Gänge, doch da überholte Riko mich und drückte mich gegen eine Wand. „Lass mich.", knurrte ich. Doch er verstärkte den Griff seitlich an meinen Schultern und drückte mich fester gegen die Wand. „Bitte beruhig dich. Ich weiß wie es aussah aber da war wirklich nichts. Da ist absolut nichts.", versuchte er mich zu beruhigen aber ich war immer noch aufgebracht. Erst vor einigen Momenten bin ich auf dem Dach wieder zur Ruhe gekommen und dann sieht es so aus als würde mein bester Freund mit der Schwester meines anderen Freundes flirten. Ich weiß nicht warum, aber es machte mich wütend. Es machte mich verdammt wütend

. Ich versuchte zur Ruhe zur kommen und entspannte mich ein wenig. Riko atmete erleichtert aus. „Glaub mir, ich habe absolut kein Interesse an ihr.", fuhr er fort. Wieder dieser Schmerz in der Brust, diesmal kurz und stechend. Ich sah auf den Boden. „Du glaubst mir nicht?", fragte er. „Doch. Ich glaube dir.", murmelte ich. „Danke.", hauchte Riko und ließ los, „Gehen wir?" Ich nickte stumm. Im Zimmer angekommen drehte ich mich beim Umziehen weg, weil ich nicht rot werden wollte. Nicht dass ich irgendwie schüchtern oder so wäre, aber ich will auf Nummer sicher gehen. Für den Fall dass ich noch irgendetwas tue, was komisch für mich ist. Als ich fertig war, sah ich auf die drei zusammengeschobenen Betten. „Tut mir leid aber ich hab grad absolut keine Lust die auseinander zu schieben.", grummelte ich, „Ich hab Kopfschmerzen und will nur noch schlafen." „Ja okay, machen wir das morgen.", stimmte Riko mir zu. So legten wir uns in unsere Betten. Ich ganz rechts, er ganz links. Irgendwas hier fühlte sich falsch an. Ich überlegte kurz und legte mich dann auf das Bett in der Mitte. „Frag nicht. Hier ist es einfach nur wärmer.", murmelte ich und zog meine Decke bis zum Kinn. Und es stimmte sogar, es war wirklich wärmer. Allerdings weiß ich nicht ob das an der Nähe zu Riko oder an der Lage des Fensters lag. Nach einiger Zeit schliefen wir ein.

-nächster Tag-

Ich wachte auf, meine innere Uhr sagte mir, dass es Zeit zum Aufstehen ist. Ich öffnete langsam meine Augen und realisierte, dass Riko in unmittelbarer Nähe vor mir lag, unsere Nasenspitzen berührten sich fast. Aus unerfindlichen Gründen hielt er sich mit seiner rechten Hand an meinem T-Shirt fest. Mir wurde schon wieder so unnötig warm. Wie nennt man so was? Diesen ganzen Mist. Was ist das? Okay irgendwie muss ich erst mal aus dieser Lage raus. Ich starrte ihn angestrengt an. Moment mal, seit wann hat er Kopfhörer in den Ohren? Naja, eigentlich wundert es mich nicht, ich schlafe nämlich auch nicht gerade wie eine Katze die bei jedem Geräusch den Kopf hebt. Plötzlich hörte ich die Musik aus seinen Kopfhörern auch. Riko zuckte zusammen und riss die Augen erschrocken auf. Die Kopfhörer fielen bei dem zucken aus seinen Ohren und so lagen wir da. Starrten uns gegenseitig in die Augen während zwischen uns nur noch eine Feder gepasst hätte. Riko bemerkte, dass er sich an meinem T-Shirt festhält und seine Augen weiteten sich, sofort ließ er los.

„Ich... äh, dass ist... wie? Ich meine...", er stotterte unsicher und sah mich fast schon flehend an. Wie als würde er mir sagen wollen 'vergib mir'. Wir setzten uns beide mit rotem Gesicht auf. Ich hustete leicht: „Davon darf niemals jemand erfahren." „Ich sage nichts, glaub mir.", antwortete Riko unruhig darauf und sah auf einen Punkt vor sich. Ich saß noch eine Minute so dran, denn ich brauchte erst einen kurzen Moment um wieder runterzukommen. In meinem Bauch kribbelte irgendetwas und es fühlte sich für mich wirklich komisch an. „Tut mir Leid, ich wollte nicht-", fing Riko wieder an doch ich unterbrach ihn während dem aufstehen. „Schon okay, ist halt passiert.", winkte ich ab. Er wirkte jetzt etwas ruhiger. „Ich muss gehen.", meinte ich und zog mich um. Riko sah mir dabei zu und irgendwie machte es mich nervös. Was ist denn das schon wieder für n Scheißdreck, früher hat es mich nie interessiert ob er mich so sieht oder nicht. Vielleicht nur eine Phase. Als ich meine Tasche auf die Schulter schwang sah ich noch mal kurz zu Riko, der den Mp 3 Player in der Hand hielt und irgendetwas von 'muss ich löschen...' murmelte.

Downed AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt