Treat me like Shit

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Langsam öffnete ich meine Augen wieder. Ich fühlte mich immer noch so als könnte ich nichts bewegen, natürlich kann ich das, aber ich wollte mich nicht bewegen. Ich hatte Angst nach rechts zu sehen und der zweite Riko wäre immer noch da.

Doch da hörte ich ein leises schluchzen neben mir. Naja es war nicht wirklich leise,auch wenn er sich dazu bemühte leise zu sein. Ich drehte mich zu ihm um. Sein Rücken hatte von damals noch zwei kleine Narben an den Stellen wo seine Flügel zum Vorschein gekommen sind. Ich streckte vorsichtig die Hand aus und berührte seine Schultern. So warm. Gestern war sein Körper eiskalt.

Er zuckte kurz und krümmte sich noch weiter zusammen. Sein weinen klang gedämpft, ich bin mir sicher, dass er sich die Hand auf den Mund presst um nicht laut zu sein. Ich drehte ihn langsam zu mir. Er hatte die Augen zusammen gekniffen, sein Gesicht war ganz nass von den Tränen und seine Hände waren blass, weil er so stark drückte damit niemand etwas hört.

Ich wusste nicht recht was ich machen soll. Er hat gestern mit mir geschlafen... nein es war der andere. Mein kleiner Notenschlüssel hat damit nichts zu tun. Obwohl... es war sein Körper. Seine Hände, seine Lippen, seine Arme. Ich wollte mich wegdrehen, ihn so zu sehen tut nur weh, doch da hielt er mich mit einer Hand am Arm fest und nahm die Hand vom Mund.

Er weinte erst leise weiter, doch dann begann er zu reden: „Sei sauer!" Ich verstand erst nicht. „W-was?" „Sei wütend auf mich! drei Tage, drei Wochen, drei Monate, wenn's sein muss drei Jahre!Behandel mich wie Scheiße, aber bitte bleib!", noch mehr Tränen flossen sein Gesicht runter. „Riko...", was soll ich sagen? Er will mich nicht verlieren, ich will ihn nicht verlieren. Aber was er gestern gemacht hat... Gott ich spüre es immer noch.

„Wie viel hast du gesehen?", wollte ich wissen. Es ist mir wirklich wichtig. Er sah mich so verdammt unglücklich an. Er hat alles gesehen oder? „Es tut mir so leid. Kai es tut mir leid.", er kniff die Augen zusammen und versuchte die Tränen vom fließen abzuhalten, „Er hatte mich fest im Griff, es war als hätte er mich festgehalten und meinen Blick auf dich gerichtet, ich habe versucht die Augen zu schließen, aber da eines mit meinem echten Körper verbunden war konnte ich es da nicht tun. Ich habe es versucht, wirklich. Es tut mir so leid. Verdammt ich bin so hoffnungslos bescheuert." „Hey, hey, hey.Hör auf. Du hast es versucht okay?", ich wischte ihm die Tränen aus dem Gesicht.

Natürlich ist das eigentlich nicht okay für mich, aber jetzt kann ich daran nichts ändern und aus Rikos Erinnerungen wird es nicht verschwinden, nur weil ich es mir wünsche. Gott ich kann ihm nicht wehtun oder ihn ignorieren, selbst nachdem was er getan hat. Selbst wenn ich es wollen würde.

„Kai?", seine Stimme klang so verloren, „Küsst er besser als ich? Ist er besser? Ist erwirklich so gut wie er sagt?" Ich sah ihn erst entsetzt an, doch dann musterte ich ihn und strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht. „Willst du wissen wie er küsst?", fragte ich ihn leise. Er nickte vorsichtig. Es ist der normale Riko,nicht der zweite. Ich hoffe... dass sich auch der Körper ein ganz klein wenig unterscheidet. Wenigstens ein bisschen.

Mit einer Bewegung zog ich ihn zu mir und küsste ihn so aufgedrängt wie Riko zwei es mit mir gemacht hat. Riko legte seine Hände auf meine Brust und drückte ganz leicht dagegen. Ich machte eine kurze Pause und nahm über ihm Stellung ein. „K-Kai war-", er kam nicht weiter, ich drückte meine Lippen wieder auf seine und spielte wie er es gestern gemacht hatte mit seiner Zunge. Ich muss zugeben, es fühlt sich gar nicht mal so schlecht an. Ich hoffe Riko kann noch atmen. Keuchend löste ich mich von ihm.Er rang nach Luft und sein Gesicht war rot wie eine Tomate. Irgendwie sah das süß aus... es gefällt mir. Dieses Gesicht... es ist so gequält aber irgendwie macht mich das an. Ich schätze ich bin Sadist.

Er streckte seine Hände nach mir aus und ging mit seinem Gesicht näher an meines ran, doch kurz bevor wir uns wieder küssten änderte sich die Augenfarbe langsam in dunkelblau. Anstatt näher an mich zu gehen schubste Riko mich gegen die Wand und biss sich selber in dieZunge, kurz bevor seine Augen ganz dunkelblau waren.

Downed AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt