Me and I

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Erschrocken starrte ich ihn an, doch dann wurde ich wütend. „Verdammt, Riko!", schimpften Markus und ich wie aus einem Mund. Er sah uns flehend an. Ich stand auf und stellte mich vor Markus, so dass Riko hinter mir war und nicht vor mich springen konnte.

„Ich kann deine Freundin nicht leiden. Das ist nicht dein Problem.", erinnerte ich ihn. „Du verdammter...", er holte aus und wollte mir ins Gesicht schlagen, doch ich wich ihm aus und seine Faust traf Rikos Wange. Man konnte Sasha und Sergeys Facepalm hinter mir hören. „Riko, komm her.", Sasha zog ihn zu sich und Sergey. Jetzt kann ich Markus beruhigt eine reinhauen. Ich schlug ihm mit der Faust ins Gesicht.

„Das war für Riko." Markus hatte Nasenbluten bekommen. „Sie hat wegen einem Idioten wie dir angefangen zu heulen. Ich frag mich wie du Riko bekommen hast. Er hat was Besseres verdient.", knurrte er. Ich ging auf ihn zu und wollte ihn eigentlich wieder schlagen, doch plötzlich tauchte Riko vor mir auf und legte seine Hände auf meine Brust um mich aufzuhalten. Wieder das Dodgerblau. Er drehte sich um und half Markus wieder auf die Beine.

Riko

Sobald Markus wieder auf den Beinen stand merkte ich etwas an: „Ich darf daran erinnern, dass ich ihn von Anfang an wollte? Markus, ICH habe IHN nicht verdient. Nicht anders herum. Und ach ja..." Ich ließ meine Faust in Markus Gesicht landen. „Das war für vorhin. Danke übrigens dafür." Alle sahen mich überrascht an. Natürlich sehe ich nicht aus wie jemand der zuschlägt, aber wenn mich etwas so nervt, dass ich es nicht mehr aushalte, dann platzt diese Einstellung.

Nachdem Markus wütend verschwunden ist, nicht ohne sich noch mal bei mir zu entschuldigen, setzte ich mich wieder mit Kai an den Tisch. „Sag mal, wie hast du es geschafft zu verschwinden und ich habe es nicht gemerkt, obwohl ich direkt neben dir saß?", wollte Sasha von mir wissen. Ich zwinkerte ihm kurz zu und flüsterte: „Ein Zauberer verrät nie seine Tricks."

Plötzlich spürte ich Kais Arme um mich, seine Lippen lagen fast direkt an meinem Ohr, ich konnte seinen Atem spüren. Ich wurde rot, das konnte ich ganz genau spüren. „Warum mischst du dich immer noch ein? Ich habe dir doch gesagt dass du dich raushalten sollst.", sagte er. „Ich kann einfach nicht.", murmelte ich und starrte auf den Teller vor mir, welcher immer noch fast voll war. Ich hab keinen Hunger mehr.

Als Kai mit meinem anderen Ich essen war, muss ich wohl mehr gegessen haben als gewöhnlich. Wenn ich zu viel esse, wird mir schlecht, deshalb belasse ich es eigentlich immer auf einen halben Teller. Kai seufzte und ließ mich los. Die Stellen an denen er mich berührt hatte wurden wieder kalt. Den Rest der Zeit am Tisch tat ich eigentlich nichts als rumzusitzen und ab und zu etwas Unwichtiges zu sagen. Mein Gesicht tut immer noch weh von vorhin. Ich weiß, dass ich für das erste Mal selber verantwortlich bin, aber das zweite Mal konnte ich wirklich nichts dafür.

Ich frag mich, wie es Kai wirklich geht, er hat vorhin sogar angefangen zu weinen als ich ihm gesagt habe, dass ich keine Beziehung mit ihm führen kann, wenn ich ihn dadurch ständig verletze. Das ist absolut das letzte was ich will. Nach dem Essen gingen wir wieder in unser Zimmer und ich spürte, wie ich schon wieder leichte Kopfschmerzen bekomme. Gleich kommt er wieder raus. Mein zweites ich. Ich versuchte die Schmerzen zu verdrängen.

„Hören wir ein wenig Musik?", fragte Kai mich. Ich lächelte und antwortete: „Ja, klar. Was willst du hören?" Auf dem Fensterbrett lag mein MP3- Player, den ich holte und die Kopfhörer einsteckte. „Vielleicht I'd love to change the world?", schlug er vor. Ich nickte, machte meine MP3-Player an und zeigte mit meiner Hand auf mein Bett, um Kai zu verstehen zu geben, dass er sich draufsetzen soll. Eigentlich wollte ich erst auf das Lied schalten während Kai sich hinsetzte, doch stattdessen hob er mich im Brautstil hoch.

Downed AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt