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Diesen morgen weckte mich das Gewicht von einer Person, ich konnte mir schon denken wer das war. „Hack verdammte Scheiße, geh runter von mir.", brummte ich genervt. Ich seufzte und in dem Moment in dem ich Hack von mir schubsen wollte, bemerkte ich den zusammengerollten Körper neben mir, des sich an meiner rechten Hand festklammerte. Ich öffnete meine Augen. Riko hielt meinen Arm fest mit beiden Armen umschlossen und an seine Brust gedrückt. Ich konnte sein Herz gegen meine Handfläche klopfen spüren. Es hatte einen ruhigen Rhythmus. Seine schwarzen Haare waren zerzaust und er hatte beim Schlafen einen wirklich niedlichen Ausdruck im Gesicht. Seine Beine hatte er sehr nah an seinen Körper herangezogen, so dass sie meinen Ellbogen berührten. Wie kann man so süß sein? Moment mal. Was denke ich da?! Das ist nicht mehr normal... trotzdem kann ich mich einfach nicht von ihm losreißen. Ich sah auf die Uhr, es ist fünf. Ich kann die beiden nicht wecken.

Vorsichtig befreite ich mich aus Rikos Griff und setzte mich auf, zumindest soweit es ging. Hack lag nämlich mit seinem Brustkorb quer über meine Hüfte und seine Arme lagen auf Rikos Füßen. Was für ein kleiner Schwachkopf. Ich musste leicht lächeln. Aber so war er schon immer. Ich befreite mich auch von ihm und zog mich um. Bevor ich ging sah ich die beiden an. Bei dem Gedanken daran, dass Hack auch so nah bei Riko lag, wurde ich... naja ich weiß nicht wie man das nennt aber ich will das nicht. Ich will das absolut nicht. Deshalb schleppte ich Hack wieder auf sein Bett ganz außen rechts und Riko schob ich ein kleines bisschen weiter nach links. Ihn juckte das nicht, denn wie gesagt schläft er wie ein Stein. Als ich ihn bis zur Wand nach links geschoben habe, fiel mir auf, dass er zitterte. Vorhin hatte er sich an meinem Arm zusammengekugelt aber jetzt war da nichts mehr und die Luft von draußen war nach dem Sturm schon ziemlich kühl. Ich deckte ihn mit meiner und seiner Decke zu, um sicher zu gehen, dass ihm auch wirklich warm wird. Hack deckte ich auch mit seiner Decke zu, der schläft wie ein Depp. Komplett ausgebreitet, naja, hat man später wenigstens was zu lachen. Ich machte mit meinem Handy ein Foto von Hack. Später zeige ich es ihm und sage, dass ich es erst wieder lösche, wenn er lernt nicht auf mir, sondern auf seiner eigenen verdammten Matratze zu schlafen.

Plötzlich spürte ich ein verlangen danach auch von Riko ein Bild zu machen. Nur warum? Es hat nichts besonders lustiges an sich, wie er schläft. Aber süßes... WAS ZUR HÖLLE IST LOS MIT MIR?! Ich machte trotzdem ein Foto von ihm, weil ich aus irgendeinem Grund wusste, dass ich es bereuen werde, wenn ich es nicht tue. Ich ging mit meinem Rucksack aus dem Zimmer, in dem ich Handtuch, Duschgel, Shampoo und neue Anziehsachen eingepackt habe. Leise schloss ich die Tür hinter mir. „Kai. Nimm das Mädchen hier mit.", Jack kam auf mich zu, mit Nala am Handgelenk gepackt.

Ich stöhnte und verschrenke die Arme. „Auf gar keinen Fall." „Keine Widerrede! Du nimmst sie mit. Du und Diego, ihr werdet sie ausbilden. Damit sie dir keine so große Last mehr ist. Da hast doch sicher auch du Interesse daran.", Jack grinste mich bescheuert an. Ich sah ihn wütend an, dann sah ich zu ihr. Für ganz kurz verfärbten sich ihre Augenränder schwarz. Pah sie hat Angst vor mir. Fast hätte ich gegrinst. Fast. „Geh mir nicht auf die Nerven und rede kein Wort.", warnte ich sie und ging meines Weges. „Soll mir recht sein.", stimmte sie zu und folgte mir. „Viel Spaß!", rief Jack uns hinterher. „Halts Maul!", schrie ich zurück und fing an zu joggen. Raus aus dem Gebäude, aus dem Schutz der Ruinen, jetzt müssen wir uns beeilen. Wir rannten durch den Wald, in die Richtung des Gebirges. Wo die Menschen ihre Fallen aufgebaut hatten, wusste ich sehr gut, deshalb nahmen wir die Route, wo sich keine befanden. Länger dauerte es trotzdem nicht, der Weg war eigentlich fast genau richtig. Nur ein, zwei Abschweifungen. Mehr nicht. Am Fuß des Gebirges stand eine Hütte, die ziemlich alt aussah, das ist der Eingang. Ich öffnete die Tür und suchte nach der Klapptüre die zu dem Tunnel in die Zentrale führte, wo ich auf Diego stoßen würde. Unter dem alten Teppich fand ich ihn endlich. Fast hätte ich vergessen dass noch jemand bei mir ist, so still war der Neuling. Was hatte Jack nur vor?

Normalerweise wurde jemand neues nicht so schnell ausgebildet. Sie muss regelrecht darum gebettelt haben. Ich frage sie trotzdem nicht, habe ja auch gesagt dass nicht geredet wird. Ich rollte den Teppich zur Seite und öffnete die Tür. Mit einer Kopfbewegung zeigte ich Nala, dass sie reinspringen soll. Erst zögerte sie einen Moment lang, doch dann sprang sie rein. Ich sprang ihr gleich hinterher und verschloss von innen den Eingang. Es war vollkommen dunkel und still hier unten. Ich holte mein Handy noch mal raus und schaltete die Taschenlampe darauf ein. „Wie jetzt du hast n Handy?", flüsterte sie. Ich beschloss ihr diese dumme Frage zu beantworten: „Ja aber ich benutze es eigentlich fast nie. Gehen wir." Leise gingen wir den Gang entlang, er wand sich einmal nach links, dann grade aus und dann noch mal nach links.

Plötzlich endete der Gang. „Was?", verwirrt leuchtete ich noch in die anderen Richtungen aber da waren nur Steine. „Wie kann das sein? Halt das mal.", ich vertraute Nala mein Handy an. Den Grund in meine Galerie zu gehen hat sie eh nicht, daher wird sie die Bilder von Hack und Riko nicht sehen. Das ist auch gut so, wenn sie es sehen würde wäre ich jetzt ziemlich am Arsch. Ich kniete mich hin und tastete den Boden ab. Da war aber nichts. Das Selbe machte ich auch mit den Wänden rechts und links von uns. Auch wieder nichts. Die Wand vor uns untersuchte ich auch noch. Ich striff an den Steinen entlang und spürte die erste Zeit nichts außer kaltem Gestein. Auf einmal rutschte meine Hand in irgendein Loch als ich etwas fester auf einen Stein gedrückt habe. „Kai!", die Neue wirkte leicht erschrocken. Ich schätze, sie wird nicht alleine hier stecken bleiben wollen. „Sei schon still.", und mit diesen Worten sagte sie nichts mehr.

Downed AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt