Downed Angel

Accepted

Er hielt inne. „Wo bleibt denn dann noch der Sinn für mich?", murmelte er und stand auf. Er nahm Nala bei der Hand und ging mit ihr in Richtung zu seinem Zimmer. Ich stand auf und sah auf den Boden.

„Lasst mich los, er ist doch nicht mehr hier. Lasst los.", Riko versuchte sie zu überzeugen. Ich konnte hören, wie er zu mir kam und spürte seine Arme um meinen Körper. „Kai warum?", seine Stimme zitterte und er drückte meinen Kopf seitlich gegen seinen, „Auch wenn du sie nicht leiden kannst, du kannst nicht ständig wegen ihr Prügeln. Bitte lass das in Zukunft. Für mich. Bitte. Ich flehe dich an."

Ich musste ihm widersprechen, es ist nicht seine Sache: „Riko, misch' dich nicht ein. Es ist nicht dein Pro-" „UND OB ES MEIN PROBLEM IST!", unterbrach er mich, „Tu es nicht mehr, bitte. Hörst du nicht? Ich bitte dich darum. Ich befehle es dir nicht. Ich bitte dich darum. Ich flehe dich an." Sein ganzer Körper zittert. „Ich... ich werde es versuchen.", murmelte ich leise. Wenn er es so sagt, kann ich nicht anders. Ich drückte ihn schließlich auch gegen mich.

„Du bist schwach geworden Kai.", diese Stimme... sie gehört zu einer Person, die ich abgrundtief hasse. Ich ließ Riko los und stellte mich vor ihn. Von Angesicht zu Angesicht mit Claude. Vertreter Gottes im Himmel. Loyal, gerissen und absolut unbeugsam. Weiße Haare, beige Augen, edle Kleidung und einen Flügel draußen. Die andere Seite wurde von einem Cape bedeckt. Wegen der Farbe in seinen Augen sehe ich, dass er sich uns vollkommen überlegen fühlt und wenig von uns hält. Ruhig saß er am Tisch.

„Claude...", knurrte ich. Dieser verdammte Engel. „Ach was, er ist nur neidisch auf dich kleiner. Er bekommt es nun einmal nicht selber hin mit jemandem zu prügeln." Ein anderer unbekannter erschien plötzlich rechts vom Tisch. Rote Haare, hellbraune Augen, ebenfalls edle Kleidung und ein böses Grinsen auf dem Gesicht. „Wer bist du?", fragte ich ihn mit geballten Fäusten.

„Claude? Simon? Was soll das? Was wollt ihr hier?", Jack ist in den Raum getreten und sah die beiden feindselig an. „Das Mädchen, das ihr aufgenommen habt. Sophie. Wir sollen sie in Gewahrsam nehmen.", antwortete Claude. Ich verstehe das nicht. Wir haben keine Sophie unter uns. „Mein Herr wollte sie eigentlich gleich verrecken lassen.", entgegnete der Mann, der mit Simon angesprochen wurde. „Wir haben keine Sophie, jetzt verschwindet.", knurrte Jack.

„Kann er sich erlauben so mit ihnen zu reden?", murmelte Riko, der plötzlich neben mir und nicht hinter mir stand. Er hatte wieder ganz dunkelblaue Augen. Ich zuckte mit den Schultern. Eigentlich ist der zweite Riko ein guter Typ, solange er nicht mit mir alleine ist. „Weiß ich nicht, aber ich habe kein gutes Gefühl.", flüsterte ich zurück.

„Da steht sie doch. Sophie? Na, was ist? Erinnerst du dich an mich?", Simon sah Sad an. Sie war die ganze Zeit still, doch jetzt sah sie Simon und Claude mit einem so Hasserfüllten Blick an, wie ich ihn noch nie gesehen habe. Ihre Augenfarbe wechselte von gelb zu rot. Rot ist die Farbe die Blutdurst beschreiben soll. Ich habe sie noch nie in den Augen eines Engels gesehen. Es sieht grausam aus, ich bekam eine Gänsehaut. „Stirb du Bastard!", schrie sie plötzlich, schnappte sich eine Gabel und griff Simon damit an. Sie war ziemlich schnell, doch er wich ihr aus und trat ihr in den Magen, so dass sie gegen die Wand knallte.

„Komm zu dir, du bist eine Mörderin. Die kurze Zeit die du so unbeschwert leben konntest ist vorbei. Wach auf Sophie. Erinnere dich. Wer bist du? Deine Eltern sind deinetwegen gestorben.", Simon hatte einen höchst provozierenden Unterton in der Stimme. „HALTS MAUL!", zwei Flügel erschienen an Sads Rücken. Oder eher an dem von Sophie, wie sie wirklich hieß. Ein Flügel eines Engels, die Federn waren teilweise zerrupft und an manchen Stellen gar nicht enthalten. Der andere Flügel eines Dämons, durchlöchert und zerrissen. Sie ist das Kind eines gefallenen Engels und eines gestiegenen Dämons. So etwas gab es noch nie. Zumindest vermute ich, dass sie eines ist. Ich habe noch nie gehört, dass so etwas möglich ist. Man erzählte sich Geschichten darüber.