K: Papa Mouth

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K: Papa Mouth

„Wie kannst du mein armes Füchslein so quälen, Celaena!", kam da der rettende Satz und Mouth schnappte sich die arme Füchsin. „Sie hat einen Namen, du pelziger Idiot!", grummelte die Ärztin böse, bevor ihre Augen wieder zu Kelsey wanderten. „Und sie ist keine-" „Egal! Du hast ihr weggetan! Entschuldige dich gefälligst!", unterbrach Mouth sie einfach. Die Schwarzhaarige zog eine Augenbraue hoch. „Mouth, langsam gehst du zu weit..." Ihre Stimme klang einen Gang schärfer. Kelsey schluckte, schüttelte dann den Kopf und befreite sich aus Mouth Griff. Bevor die beiden gucken konnten, war die kleine Füchsin schon weggelaufen und sprang zwischen den Füßen der hereinkommenden Männern umher, nach draußen in den Gang. Sie hatte ihre Nase gestrichen voll von diesen Idioten! Zuerst landete sie fast auf der Frühstücksspeisekarte eines Falken, dann wurde sie beinahe zu Tode geschüttelt...was kam noch? Als Pelzverarbeitung zu enden? Ganz sicher nicht!
Grummelnd streifte sie durch die Gänge des großen Schiffes. Ihre Flanke tat wieder weh, ihr Hinterlauf pochte unangenehm. Sie sollte eigentlich nicht so munter durch das Schiff streifen, allerdings wollte sie auch nicht wieder bei diesen Verrückten landen...sie seufzte leise, legte sich erschöpft hin und versteckte ihren Kopf unter dem puschigen Schwanz. Sie konnte nicht leugnen, dass sie mehr als nur verzweifelt war. Zu lange war es her, auf zwei Beinen laufen zu können, anständig reden oder gar mit jemanden kuscheln zu können. Sie vermisste ihr Mensch-Dasein, auch wenn sie viel schlechtes verzapft hatte. Die Jahre, in der sie schon in dieser Gestalt umherstreifte, hatten ihr viel gezeigt. Ihre Ansichten wurden geändert, ihr eiskaltes Gemüt verändert. Sie war nicht gewohnt, teilweise so schüchtern und kopflos zu reagieren. Lulu hätte sie deswegen ausgelacht...Lulu. Traurig ließ sie die Ohren hängen, als sie an ihren treuen Gefährten dachte. Ihretwegen war er gestorben...weil sie nicht anders konnte. Sie konnte doch nicht ahnen, dass er zu den Rebellen gehörte, die die Könige stürzen wollten! Hals über Kopf hatte sie sich ihn den Rothaarigen verliebt und am Ende standen sie sich gegenüber. In der alles entscheidenden Schlacht, die noch Jahrhunderte danach bestimmten sollten.
Leise wimmerte sie auf, unterdrückte ohne Erfolg die Tränen, die sich langsam ihren Weg über ihre Wangen machten. Sie hatte ihn töten müssen. Für ihren König. Doch am Ende hatte all das nichts gebracht. Die Rebellen waren zu stark, die Bürger wurden an der Nase herumgeführt. Mit ihrer Verwandlung in den Fuchs starben ihre Freunde und ein Teil von ihr selbst. Ihr Leben und ihre Welt wurden von den Rebellen – die Weltregierung wie sie sich nannten – zerstört. Selbst wenn sie jetzt wieder zu einem Menschen wurde, was brachte ihr das. Sie wusste nicht mehr, wohin sie gehörte, geschweige denn, was sie eigentlich wollte. Sie hatte aufgegeben. In diesem Moment, als ihre Heimat in Flammen auf ging und sie nur zusehen konnte, wie alles im Feuer verbrannte.Völlig in Trance schlief sie langsam ein und weinte um alles, was sie verloren hatte.

„Ohje, du armes kleines Ding! Alles wird gut, ja? Papa Mouth kümmert sich schon um dich", hörte sie eine liebevolle bekannte Stimme sagen, dann wurde sie hochgehoben und irgendwohin gebracht. Schwer kämpfte sie sich aus ihrem Schlaf und erkannte tatsächlich Mouth, der sie zielstrebig trug und sie liebenswürdig ansah. „Du brauchst nicht mehr so alleine sein, meine Liebe. Ich kümmere mich schon um dich", sagte er grinsend und strich ihr über den Kopf. Er öffnete eine Tür, die zu einer kleineren aber feinen Kajüte führte. Darin stand ein größeres Bett, ein Schrank, ein Kaktus als Topfpflanze und ein Teppich war ausgelegt. Er setzte sie auf das Bett, täschelte ihr noch mal den Kopf. Er lief zu dem Schrank, öffnete ihn und wühlte darin. Mit einem Handtuch, Duschzeug und einem grinsen wandte er sich wieder ihr zu. „Bleib du hier, ich komme gleich wieder." Dann verschwand er wieder.
Kelsey sah ihn kurz nach, ehe sie anfing, sich ein wenig zu putzen. Sie befeuchtete ihre Pfoten und rieb damit über ihre Augen und der Schnauze, dann leckte sie ein wenig über ihren Pelz. Der gröbste Dreck war schon weg, offensichtlich hatte sie jemand gewaschen, als sie ohnmächtig war. Dennoch leckte sie sich soweit, bis ihr Pelz wieder strahlte. Zufrieden rollte sie sich auf der weichen Matratze ein und versuchte erneut zu schlafen.
Im Halbschlaf bemerkte sie Mouth, der leise ins Zimmer zurückkam. Er kramte etwas im Schrank, dann senkte sich das Bett auf der einen Seite. Vorsichtig schob er sich unter die Decke, streichelte sie kurz und legte sich selbst hin. Eine Weile war es ruhig und Kelsey entspannte im Wissen, seit langer Zeit mal wieder jemanden nettes in der Umgebung zu haben...nur ertönte ein seltsam lautes Geräusch. Genervt fuhr sie hoch, sah sich verwirrt um. Als Mouth erneut atmete, kam das Geräusch wieder. „Ach nö, sag mir nicht er schnarcht so laut!", schimpfte sie zischend. Und sie konnte schlecht aufstehen und weglaufen! Die Welt wollte sie doch wirklich verarschen...

Dóbutsu no Nakama [One Piece]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt