L: Schnelle Abreise

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Am nächsten Tag kroch Lisanna aus ihren Versteck irgendwo auf dem Schiff hinaus und suchte sich mit einer miesen Laune etwas essbares. Sie hoffte, wenigstens heiße Milch mit Honig zu bekommen, um ein wenig besser gestimmt zu werden. Allerdings verging ihr schon der Rest an Hoffnung, als so ziemlich niemand auf dem Schiff anwesend war. Kein Koch, kein Sabo, keine Koala. Sie knurrte, sprang dann schlussendlich von diesem herunter und suchte in der Stadt nach jemanden, den sie kannte.
In einem Café am Rande der Straße wurde sie fündig – und verspürte sogleich einen Stich tief in ihrer Brust. Sabo hockte gegenüber der Pinkhaarigen von gestern und schien sich aufgeregt mit ihr zu unterhalten. Sie kicherte, klimperte ihn zu und lächelte breit. Instinktiv plusterte Lisanna ihr Fell auf und sprang besitzergreifend auf Sabos Schoß und dann weiter auf seinen Teller. Das Kuchenstück beanspruchte sie für sich, während sie sich gleichzeitig auf die Zeitung setzte, die auf den Tisch verteilt war. „Lisanna!", protestierte Sabo leicht irritiert und auch böse, aber sie ließ sich nicht beirren. Mit großen traurigen Augen starrte sie zu ihm hoch und knickte ihre Ohren ein. Nach ein paar Sekunden sackten seine Schultern nach unten und tröstend nahm er sie in die Arme. „Hab dir wohl zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt, was? Tut mir Leid."
Schon wieder ein wenig fröhlicher, ließ sie sich von dem Blonden streicheln, während sie die andere am Tisch völlig ausblendete. Das fühlte sich so verdammt richtig und gut an. Sabos talentierte Hand auf ihrem Köpfchen zu spüren ...
Eine läutende Teleschnecke schreckte Lisanna auf. Fauchend sprang sie erneut auf den Tisch und sah Sabo vorwurfsvoll an. Dieser seufzte nur, kramte dann in seiner Tasche und stellte die Teleschnecke auf den Tisch. „Was gibt es?", er kam gleich ohne große Umschweife zur Sache. „Kommandant! Wir haben ein Problem!", schallte es zurück, das Gesicht der Schnecke verwandelte sich in ein panisches. „Einige unserer Mitglieder wurden geschnappt! Sie werden in wenigen Tagen öffentlich gehängt!" Lisannas Herz blieb kurz stehen, im selben Moment sprang Sabo auf, stieß den Stuhl dabei um und hämmerte auf die Platte. „Bitte was?!" „Was sollen wir tun?!", kam es als Gegenfrage. Der Blonde fuhr sich leicht verzweifelt durch die Haare, dann atmete er einmal tief ein und aus. „Versammelt die restlichen Verbündeten und versteckt euch. Taucht unter, wir werden sofort die Segel setzen und zu euch stoßen."
Gesagt getan. Sobald die Teleschnecke zur Ruhe kam, ergriff sich Sabo Lisanna und seinen Hut. „Tut mir leid, wir müssen gehen. Es war mir eine Freude!", höflich verabschiedete er sich von dem Mädchen, welches ihn nur noch mit offenen Mund anstarrte. Lisanna traute ihr nicht über den Weg, aber die Information, dass Leute von ihnen bald hingerichtet werden sollten, war viel einnehmender. „Was sollen wir jetzt tun?", fragte sie Sabo, erwartete aber keine Antwort. Schließlich konnte er sie nicht verstehen, wenn sie auf bärisch fiepte. „Es wird alles gut", beruhigte dieser sie, legte eine Hand auf ihren Kopf und wuschelte ihr Fell durch, „Alles wird gut. Wir werden sie nicht im Stich lassen."

Ein einziger Ruf von Sabo genügte und die gesamte Mannschaft befand sich mit einem Schlag vollzählig auf den Schiff. Wenige Minuten nach der Hiobsbotschaft konnten sie auch schon ablegen. Gleichzeitig, wie das Schiff sich seinen Weg durch die Fluten bahnte, versammelte der junge Kommandant seine wichtigsten Leute, um einen Plan auszuarbeiten. Nur ... „Wie kommen wir bitte in den Palast? Wenn unsere Leute erst mal am Galgen stehen, werden wir kaum die Gelegenheit haben, sie zu befreien. Außer wir ziehen die Unschuldigen auch noch mit hinein. Sie werden definitiv im Kerker sein, aber der Palast ist zu gut bewacht und so ziemlich einbruchsicher", erläutert Hack noch mal die aktuelle Lage und stellte die Frage, die allen im Raum im Kopf herum schwebten. „Naja, das Schloss befindet sich in der Mitte der Insel, richtig?", fragte Koala und zeigte auf eine Karte von Saint Urea. Die Anwesenden nickten. „Außerdem ist sie mit Steinwänden und Wasserfällen umgeben. Man erreicht das Schloss nur mit einer schmalen Brücke oder Booten über den See, der hier liegt." Sabo zeigte auf eine andere Stelle der Karte. „Laut unseren Verbündeten wird auch regelmäßig dort patrouilliert. Tag und Nacht. Also aussichtslos ohne eines Geheimganges..." ergänzt ein Anderer seufzend.

In diesem Moment wäre Lisanna gerne ein Mensch. Sie kannte genau diesen einen geheimen, kleinen Gang, der direkt zu ihrem Ziel führte. Diesen hatte sie tatsächlich schon öfters benutzt, so wohnte sie doch längere Zeit in diesem Palast bei diesen grausamen Leuten. Durch puren Zufall fand sie diesen Gang und konnte so immer ein wenig den grauen Alltag entrinnen. In einer unscheinbaren Höhle, welche in einem Berg am Strand lag, kam man hinaus. Durch die Folterkammer oder die hinterste Ecke der Schatzkammer konnte man entkommen. Nur dort – nirgends sonst.
Außerdem fand man die Höhle nicht so schnell, ganz zu schweigen davon den Geheimgang darin. Sie musste irgendwie das Ruder selbst in die Hand nehmen. Der grausame König und sein Sohn durften nicht weiter wahllos morden!

„Also was machen wir jetzt?", Koalas fragende Stimme riss die Waschbärin wieder aus ihren Gedanken. „Wir ankern in einer kleinen Bucht. Die Insel selbst wurde ja mal „Grüner Fels" genannt. Ich meine, sie besteht nur aus Dschungel mit den verschiedensten Bäumen, da verstehe ich die Bezeichnung vollkommen. Auch wenn einige große Felsen und Hügel mit Gras und Bäume bewachsen dort sind, so sieht es wie ein einziger großer grüner Hügel aus. Die hohen Berge versorgen den Dschungel auch noch mit tosenden Wasserfällen. Eigentlich ein Paradies auf erden. Nur leidet die Insel schon lange unter Tyrannei und Sklaverei und wir haben es zu spät bemerkt...", Sabo unterbrach sich selbst und ballte seine Hände zu Fäusten. Beruhigend legte Koala eine Hand auf seine Schulter. „Es ist nicht deine Schuld." Sie strich kurz darüber, bevor sie wieder zur Karte sah.
„Die Insel hat doch keinen Hafen, oder? Die kleine Stadt liegt in einem Fjord, besteht laut Zeugenaussagen nur aus heruntergekommenen Holzhütten. Die Fischerboote sind außerhalb des Strandes, was einen tiefen Meeresspiegel schlussfolgern lässt. Ein kleiner Abzweig des Fjords fliest ein paar Kilometer östlich der Stadt und führt ins Innere der Insel." Sie zeigt auf die Stelle. „Warum folgen wir nicht dem Fluss? Mit ein bisschen Glück ist die Regenzeit mit uns." Alle nicken einstimmig, nur Lisanna war dagegen. Der Geheimgang befand sich am Strand, nicht im Inneren. Wie konnte sie Sabo dennoch dort hin bringen?


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hey Leute :)

ich weiß lange her ^^°

ich hab mal eine Frage: Wie fändet ihr einen Chat, in dem ich zu bestimmten Zeiten online bin und ihr Fragen über meine Storys, Fortsetzungen, etc stellen könnt? Natürlich konstelos, ohne Anmeldung und anonym :)

lg tigerbi ^^

Dóbutsu no Nakama [One Piece]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt