A: Der letzte Tag der Strohhutbande

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Neugierig besahen sich die drei Tiere das Spektakel vor dem Aktionshaus. Ruffy, Law und Kid nahmen die Marine regelrecht auseinander, dazu gesellten sich noch der Rest der verschiedenen Banden. Amy beobachtete den Strohhut fasziniert, wie er mit Leichtigkeit die Kugeln abwehrte und die Soldaten umhaute. Sie lächelte stolz, für sie war er der Beste der drei Kapitäne der schlimmsten Generation. „Wir sollten gehen!", hörte sie dann die Stimme von den Anderen. Sie sah, wie die Strohhüte sich langsam zurückzogen, so auch die Kid- und Heartpiraten. Ihr Kopf ging zu Remy und Nieva. „Wir sehen uns bestimmt noch mal. Ich wünsche euch viel Glück!" „Dir auch!", rief ihr Nieva hinterher, als sie von den Treppen sprang und unterwegs einen Soldaten ins Bein biss. Kurz darauf sprang sie zu Chopper und Franky auf einen riesigen Fliegenfisch. Ihre Gedanken allerdings waren immer noch bei den zwei Verfluchten. Es nahm ein wenig vom Gewicht, welches auf ihrem Herzen lag. Sie waren nicht alleine. Sie teilten ein Schicksal. Dieses Wissen baute sie auf. Es gab etwas Hoffnung. Wenigstens ein wenig. Und wenn sie zuerst ihre Liebe fand, dann half sie den Beiden.

Kurz darauf befanden sie sich erneut in Shakkys Bar, diesmal um sich darauf zu einigen, dass sie sich trennten. Für Amy stand fest, dass sie mit Ruffy ging, da dieser sie schon vor dem Menschenhändler gerettet hatte. Nur ging alles irgendwie viel zu schnell ab diesem Zeitpunkt. Sie blinzelte, als ein Lichtstrahl an der Gruppe sehr knapp vorbei zischte und hinter ihnen explodierte. Vor ihnen stand nun ein gigantischer Typ, vor denen alle mehr als nur Respekt hatten. „Bartolomäus Bär!", hörte sie Robin keuchen, dann griff er wieder mit einem seltsamen Strahl an und alle schauten, dass sie auswichen. Bei diesem Schwung krachte sie mit den Kopf an ein Mauerteil und sah nur noch Sternchen. Panik kroch in sie hoch, krallte sich um ihr Herz und ließ sie immer flacher atmen. Gerade jetzt wo alles so schön war. Sie hatte endlich Freunde, ein Zuhause, Hoffnung. Und jetzt wurde alles zerschlagen.

Was um Himmels willen hatte sie nur falsch gemacht? Was hatte sie verbrochen? Die Strohhutbande...ihre Freunde. Warum? Sie hörte die Schreie, sie hörte die Kampfgeräusche. Sie hörte die verzweifelten Rufe von Ruffy, der nicht glauben konnte, was gerade passierte. Mühsam rappelte sie sich auf, sah, wie ein seltsamer großer Kerl Ruffy attackierte, während Zorro am Boden lag und sich nicht rührte. Lysop und Brook waren bei ihm, schrien, weinten, verzweifelten. So etwas hatten sie noch nicht erlebt. Eine Träne rann Amy die Wange hinunter. Sie konnte nichts tun. Sie war kein Mensch! In ihrer Wolfsgestalt konnte sie rein gar nichts tun. Dafür hasste sie sich. So sehr.

Mit zitternden Pfoten stand sie auf, lief ein paar Meter, nur um wieder auf den Boden zu sacken. Sie schüttelte ihren Kopf, drückte sich erneut hoch und tapste so zu den verletzten Zorro. Dass dort ein anderer dieser seltsamen großen Typen stand, war ihr egal. Vor ihm angekommen, stupste sie mit der Nase an ihn, zerrte an seinen Klamotten. Er sollte aufstehen und flüchten! Eine Hand strich plötzlich über ihr Fell und mit einem Mal stemmte sich Zorro auf. Amy kroch etwas unter ihm, drückte ihn hoch. Da ertönte eine sehr gruselige Stimme über den Beiden. „Wenn du verreisten möchtest..." den Rest des Satzes hörte sie nicht mehr, da stieß sie Zorro beiseite. Das nächste Mal, als sie hin sah, war Zorro verschwunden. Mit kreisrunden Augen und offenen Maul starrte sie auf die Stelle, an der Zorro eigentlich sein sollte. Doch er war es nicht. Sie vernahm die verzweifelten Schreie der Anderen nicht mehr. Sie stand nur da, unfähig, irgendetwas zu tun.

Der nächste verschwand, Brook hatte sich vor Lysop gestellt. Ruffy kreischte, Chopper brüllte. Von der Wölfin kam kein Laut. Warum? Diese Frage wurde immer lauter und kreiste in ihrem Kopf umher. Warum? Sie wusste es nicht. Die hörte Sanji, sah, wie er an ihr vorbei lief und den Verursacher dieses Höllentripps attackierte. Sie wollte ihn aufhalten, doch zu spät. Er verpuffte. Dann Lysop. Franky. Nami. Chopper. Sie rannte. Rannte ohne zu wissen, wohin. Sie rannte, wollte nicht alleine sein. Sie hatte es satt, wollte sich nicht mehr einsam fühlen. Sie schrie verzweifelt, als Robin verschwand, ganz kurz danach erreichte Ruffy ihren Platz und fiel auf die Knie.

Dóbutsu no Nakama [One Piece]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt