• Kapitel 9 •

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Als ich das Wohnzimmer betrat, drohte ich von den Blicken meiner Eltern aufgefressen zu werden

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Als ich das Wohnzimmer betrat, drohte ich von den Blicken meiner Eltern aufgefressen zu werden. Schwer schluckte ich und sah sie an.

"Hallo.", sagte ich.

"Spar dir dein "Hallo" Brooke. Wir sind sehr enttäuscht von dir.", sagte meine Mutter. Mein Vater schien mich zu studieren. Ich schwieg und sah meine Mutter nur an. Hatte ich einen anderen Satz erwartet? Nein.

Aber du hast gehofft.

Mag sein. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt und das ist sie jetzt auch.

Okay, welches Trauerlied hättest du gerne? Und wo sollen wir sie beerdigen?

Musst du immer Witze reißen?

Komm schon, das lockert alles etwas auf.

Ja, wahrscheinlich hast du schon ein paar Schrauben locker.

Also jetzt hast du dir ein eigen Tor gegeben.

Sei still jetzt.

Ich bin in deinem Kopf!

Ja dann zahl doch mal deine Miete.

Welche Miete? Es ist schon Strafe genug in deinem Kopf zu sein.

Ach sei ruhig.

"Wieso müssen wir über deine Handyortung feststellen, dass du nicht mehr bei Adam warst und in der ärmsten Gegend warst?!", fauchte sie sauer. Handyortung?!

"Wie bitte? Ihr habt mein Handy orten lassen?!", schrie ich.

"Nicht in dem Ton Brooklyn!", mahnte mich meine Mutter.

"Das ist mir egal! Ihr spioniert mich aus!", fauchte ich.

"Warst du bei diesem Kaden?! Von dem du schon so lange schwärmst?!", zischte sie.

"Ja."

Ich schämte mich nicht es zu zugeben. Es juckte mich auch nicht. Ich hatte einen tollen Abend gehabt und hatte Spaß.

"Was ist nur mit meiner Tochter passiert?", fragte sie fassungslos und musterte mich.

"Deine Tochter ist kein dummer Hund mit dem man machen kann was man will. Ich bin erwachsen geworden und will ein anderes Leben als ihr von mir erwartet! Ich will um die Welt reißen, Latinmusik hören, Pizza essen, bis ich platze, die verrücktesten Sachen machen, vor denen ihr so Angst habt. Ich will meinen Mann nicht zugeschickt bekommen, ich will ihn zufällig irgendwo treffen, mich mit ihm treffen und dann einen Beziehung eingehen. Nicht nach euren Vorstellungen! Mein Mann braucht kein großes Konto, keinen Protzwagen und keine Villa. Er braucht Humor, Verstand und Charakter. Das ist wichtig. Nur das versteht ihr nicht! Ihr habt so Angst vor dem Ungewissen, dass ihr euch hinter den Türen dieser Villa versteckt. Dabei verpasst ihr die schönen Dingen im Leben. Und so will ich nicht enden!", zischte ich und daraufhin folgte ein betretenes Schweigen.

Eins zu Null für Brooke!

"Auf dein Zimmer!", schrie nun meine Mutter. Mein Dad sah mich und dann sie an.

"Daniela sie hat nur ihre Meinung gesagt, vielleicht sollten wir wirklich etwas-", fing er an, doch sie unterbrach ihn.

"Nein! Sie wird mit Adam ausgehen und diesen Kaden wird sie nie wieder sehen!", schrie meine Mutter und stürmte dann davon.

Furie macht einen Abgang und verliert das Spiel!

"Und ob ich das werde!", schrie ich ihr hinterher. Meine Wut war auf dem höchsten Punkt angekommen und ich ballte meine Hand zur Faust.

"Willst du einen Tee?", fragte mein Vater und sah mich an. Ich nickte nur. Er lächelte und ging in die große Küche. Ich folgte ihm.

"So wie immer?", fragte er.

"So wie immer.", bestätigte ich und lächelte. Er stellte den Wasserkocher an und holte zwei Tassen heraus.

"Hattest du Spaß mit Kaden?", fragte er plötzlich. Schwer schluckte ich, nickte aber dann.

"Ja. Es war als wäre ich ich. Verstehst du? Keine Maske hinter der ich mich verstecken muss.", sagte ich.

"Ja, dass verstehe ich. Aber ich hab gehört, dass er oft Ärger hat.", sagte er nachdenklich und gab das Wasser in den Wasserkocher.

"Ja.", sagte ich leise.

"Seid ihr dann schon zusammen?", fragte er mich.

"Nein. Er hat mich sonst auch nie wirklich gesehen. Nur vorher hat er mich mit Adam gesehen und hat uns angesprochen. Adam hat ihn als "Sowas" beleidigt und das fand Kaden genauso wenig toll, wie ich. Es kam zu einer kleinen Auseinandersetzung und dann bin ich mit Kaden gegangen.", sagte ich und ließ dabei aus, dass er mich eigentlich bei seinem ersten Satz beleidigt hatte.

"Wieso sagt Adam das? Ich dachte immer, er ist etwas anders als seine Eltern.", sagte er nachdenklich.

"Woher kennst du seine Eltern?", fragte ich nach. Vielleicht würde ich so den Antworten etwas näher kommen.

"Wir investieren in seine Firma.", sagte er und ich verschluckte mich fast an meiner Spucke.

"Ist Adam deswegen hier?", fragte ich nach und versuchte meine Wut zu unterdrücken.

"Nicht weil wir ihn erpresst haben. Einfach weil deine Mutter und seine Eltern immer gesagt haben, dass ihr das perfekte Paar währt.", sagte Dad und ich glaubte meinen Ohren nicht zu trauen.

Uhh gibts jetzt Beef? Ich hol schon mal das Popcorn.

Nein. Ich werde meine Spucke nicht mehr an meiner Mutter verschwenden.

"Wieso sagen sie sowas? Ich meine, wir dürfen uns doch unsere Partner selbst aussuchen!", fauchte ich.

"Was soll ich sagen? Deine Mutter will eben nur die besten Männer für dich. Sie will, dass du eine sicher Zukunft hast.", sagte er.

"Toll. Wenn das aber ohne Liebe passiert, kann ich darauf pfeifen.", murrte ich.

"Hör auf dein Herz Spätzchen. Mehr will ich nicht. Und wenn du Kaden magst, dann ist das okay. Ich werde das Ortungssignal ausstellen. Doch deine Mutter wird dafür sorgen, dass Adam dich von der Schule abholt. Du musst dir also was überlegen.", sagte er und reichte mir meinen Tee. Dankend nahm ich ihn und nippte leicht daran.

"Danke Dad, aber Kaden interessiert sich glaub ich nicht so für mich.", hauchte ich.

"Und deswegen spricht er dich und Adam an und geht dann mit dir Essen?", fragte Dad und grinste mich an.

"Er wollte sich nur entschuldigen, dass er mir das Essen verdorben hat.", sagte ich.

"Das hätte er aber auch lassen können und einfach fahren können.", sagte er.

Wow dieser Vater ist geil. Ich will so einen gerne zu meinem Geburtstag in Geschenkpapier gewickelt.

"Dad mach mir lieber keine Hoffnungen.", sagte ich.

"Okay Kleines.", sagte er und küsste meine Stirn. Ich schenkte ihm ein Lächeln und dann tranken wir unseren Tee. Wir redeten über Gott und die Welt und ich genoss den Vater-Tochter-Abend. Auch wenn sich Kaden und sein Verhalten immer wieder in meinen Kopf schlich.

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Hoffentlich hat es Euch gefallen.
LG xHopefulbarruecox

Him or better ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt