Hätte ich das gewusst...

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LOUIS P.O.V:

Als ich nach einem sehr unruhigen Schlaf aufwachte, lag mein Kopf immer noch auf Harrys Schoß. Er starrte mich konzentriert an. "Was ist denn?", wollte ich wissen. Meine Stimme war rau, da ich gerade erst aufgewacht bin.

Mein Kopfweh war zwar verschwunden aber diese stechenden Schmerzen in meiner Brust waren immer noch da. Ich hatte das was man auch Herzschmerz nannte, wegen diesem fast perfekten Jungen, der mich im Arm hielt als wär ich alles für ihn.

"Du hattest einen Alptraum", erklärte Harry traurig. "Oh", sagte ich knapp. Ich löste mich aus seinem Griff und setzte mich auf. Mir wurde plötzlich kalt ohne Harry der mich wärmte.

"Wir sollten reden", schlug er vor und räusperte sich. "Lou es- es tut mir wirklich leid. Aber was hätte ich denn tun sollen. Wir haben nunmal einen Vertrag mit denen. Bitte Lou ich- ich liebe dich", stotterte er. Ich wusste nicht was ich sagen sollte.

Aber ich wusste, dass ich ihm erklären musste warum ich so reagiert habe, wie ich eben reagiert habe. "Ich dich doch auch", murmelte ich. Ein hoffnungsvolles Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. "Also verzeihst du mir?", fragte er.

"Harry ich sollte dir vielleicht etwas erzählen", sagte ich und holte tief Luft. "Du kannst mir alles sagen", versicherte er mir. Harry nahm meine Hand und rieb mit seinem Daumen Kreise auf meinem Handrücken.

"Ok also damals auf der High School....."

FLASHBACK

Dave und ich waren beste Freunde fürs Leben. Er war außerdem der Einzige, der von meinem kleinen Geheimnis wusste. Ich, Louis Tomlinson, war schwul. Es war anfangs nicht leicht für mich, das zu akzeptieren. Aber ich konnte doch nichts dafür!

Dave hatte blaue Augen und braune Haare. Sein Körper war durchtrainiert, da er Fußballer war. Außerdem war er ziemlich groß. Ich kannte ihn seit dem Kindergarten und konnte mir ein Leben ohne ihn gar nicht mehr vorstellen.

Dave kam heute wieder einmal mit zu mir. Wir wollten FIFA spielen. "Fang!", rief ich und warf den Controller zu ihm rüber. Er fing ihn meinte aber dann er wolle nicht spielen. "Komm schon. Was ist denn los mit dir? Du bist schon die ganze Zeit so komisch", stellte ich fest.

"Können wir uns setzen?", fragte er. "Ja klar", antwortete ich und hüpfte auf die Couch. "Also was ist los?", wollte ich ungeduldig wissen und wippte auf und ab. "Louis ich....Verdammt Lou kannst du dich bitte beruhigen und einmal ernst sein?", meinte er genervt.

"Ja kein Grund gleich sauer zu werden!", jammerte ich und setzte mich still hin. Plötzlich spürte ich Lippen auf meinen. Es waren Daves Lippen.

Anfangs war ich zu überrascht um zu reagieren, doch dann nahm ich sein Gesicht in meine Hände und vertiefte den Kuss. Als das Verlangen nach Sauerstoff zu groß wurde trennten wir uns. "Das wollte ich schon so lange tun", flüsterte er gegen meine Lippen.

Ich konnte nicht glauben, was da gerade passiert war. Mein bester Freund hatte mich gerade geküsst. Ich wusste nicht mal, dass er überhaupt schwul war. Ich war schon länger in ihn verknallt, aber erst jetzt, nach dem Kuss, erkannte ich wie stark meine Gefühle wirklich waren.

In diesem Moment traf ich eine wichtige Entscheidung. Ich wollte mich outen. Zuvor hatte ich nie einen Grund. Aber jetzt hatte ich Dave und ich wollte, dass jeder weiß wie ich fühlte.

Am Wochenende fand ein Fußballspiel statt und ich wollte die Gelegenheit nutzen um Dave meine Gefühle zu gestehen. Ich dachte es wäre der Anfang meines Happy Ends aber es kam alles ganz anders.

An diesem Samstag war ich also bei dem Spiel. Unser High School Team spielte nämlich gegen die Doncaster Rovers. Ich organisierte ein Mikrofon und als der Schiedsrichter zur Halbzeit abpfiff, nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und stellte mich vor die Tribüne.

Die Zuschauer richteten ihre Aufmerksamkeit auf mich. Man hörte Gemurmel aber als ich anfing zu sprechen verstummten die Meisten.

"Hallo Leute! Mein Name ist Louis und ich würde gerne etwas sagen. Ich habe seit langem ein Geheimnis, dass ich mich nie getraut habe laut aus zu sprechen. Bis jetzt. Aber es gibt da jemanden für den ich alles tun würde und er ist heute hier. Ich, Louis, bin schwul. Dave ich liebe dich!", sprach ich in das Mikro.

Ich fühlte mich großartig, aber das sollte nur von kurzer Dauer sein. Dave stand bei seinen Teamkollegen. Ich wollte auf ihn zu gehen, doch er fing an zu lachen und schrie, "Schämst du dich eigentlich nicht?" Woraufhin auch seine Fußballfreunde anfingen zu lachen.

Ich wurde von allen Seiten als 'Scheiß Schwuchtel' beschimpft. Manche Zuschauer warfen sogar mit Bechern nach mir. Mit tränenden Augen lief ich aus dem kleinen Stadion raus. Wie konnte er mir nur sowas antun?

Bis heute wusste ich nicht warum er das getan hatte. Wir zogen in die andere Seite der Stadt und meine Eltern schickten mich auf eine neue Schule. Dave habe ich seitdem nicht mehr gesehen.

FLASHBACK ENDE

Am Ende der Geschichte sah mich Harry bemitleidend an. "Es tut mir leid, dass ich so überreagiert habe. Aber es hat mich zu sehr an damals erinnert. Noch so etwas würde ich nicht überleben. Er war mein bester Freund, so wie du Harry, aber Dave hat mich hintergangen und mein Herz gebrochen", erklärte ich und ließ eine einzelne Träne fallen.

"Ich würde dir doch nie so weh tun. Am liebsten würde ich diesem Arschloch den Hals umdrehen", sagte Harry und ballte eine Faust. Ich musste lächeln. Ich fand es schon süß, dass er so beschützerisch war.

"Ich weiß", flüsterte ich und küsste ihn sanft. "Es tut mir leid", fuhr ich fort. "Wenn es jemandem leid tun sollte dann mir. Hätte ich das gewusst..", meinte Harry.

"Kannst du mich einfach in den Arm nehmen?", fragte ich ihn mit meinem besten Dackelblick. "Komm her Süße", kicherte er und patschte auf seine Oberschenkel. "Hey warum bin ich die Frau?!", beschwerte ich mich.

Dann setzte ich mich auf seinen Schoß und vergrub mein Gesicht in seinem Nacken. "Weil du kleiner bist, du hast viel mehr Klamotten und Schuhe als ich, ich bin stärker und du hast eindeutig den geileren Arsch", erklärte er kichernd.

Ich seufzte, "Wie oft muss ich dir noch sagen, dass du nicht dauernd über meinen Arsch reden sollst?!" Harry lachte lautstark. "Das wirst du niemals los!"

"Und ich bin der Dominante in unserer Beziehung", fügte er seinen Argumenten von vorher noch hinzu. "Ach ja?", entgegnete ich und drückte ihn zurück. "Hast du Gleitgel da?", fragte ich ungeduldig. "Ja aber was ist mit den Anderen?", wollte Harry wissen.

Er war sichtlich geschockt über meinen Stimmungswechsel. "Die schlafen sowieso alle. Wir müssen halt einfach leise sein", grinste ich und zwinkerte ihm zu.

Everything But Mine *Larry Stylinson*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt