Der Tag danach

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Louis P.O.V

Nachdem ich ihm das Ultimatum gestellt hatte wartete ich ungeduldig auf seine Antwort. Harry zögerte sagte aber dann, "Ich- Ich mach's."

Ich war mir sicher, dass jegliche Farbe aus meinem Gesicht verschwand. Er sah zu mir rüber und mir stiegen Tränen in die Augen. "Dann war's das wohl", flüsterte ich noch bevor ich so schnell ich konnte aus dem Raum lief.

Ich wollte Harry meine Tränen nicht zeigen. "LOUIS! LOU! BITTE WARTE", rief er hinter mir. Ich rannte noch schneller. Glücklicherweise stand gerade ein Taxi vor dem Gebäude, in das ich einstieg. "Fahren Sie bitte einfach hier weg", sagte ich dem Fahrer.

Harry hatte mittlerweile das Auto erreicht und klopfte an die Scheibe. "Boo bitte bleib hier!", rief er aber es war schon zu spät. Der Fahrer drückte aufs Gas und kurz darauf war das Gebäude nicht mehr zu sehen.

"Wo darf ich Sie hinbringen?", fragte mich der junge Mann hinter dem Steuer. "Ehrlich gesagt weiß ich das selbst nicht", gestand ich. "Was ist denn passiert?", wollte er wissen. "Hab mich von meinem Freund getrennt", erklärte ich. "Oh war das der Lockenkopf?", wurde ich gefragt. Ich nickte zögerlich.

"Darf ich nach Ihrem Namen fragen?", fuhr er fort. "Louis und Sie können mich duzen", antwortete ich. "Schön dich kennen zu lernen Louis. Ich bin Joseph aber die meisten nennen mich Joe und du darfst mich natürlich auch duzen."

Joe hatte dunkelbraune kurze Haare und leuchtend blaue Augen. "Also warum hast du dich von deinem Freund getrennt?" "Das weiß ich eigentlich auch nicht so genau! Ich habe einfach im Affekt gehandelt. Ich bin so ein Idiot", sagte ich verzweifelt.

Natürlich wollte ich mich nicht von meinem Freund trennen, aber es hatte mich einfach so an damals erinnert. Ich wollte doch nur mich selbst beschützen. Aber er würde mir sicher nie absichtlich weh tun, oder etwa doch?

"Hey sei nicht so hart zu dir. Ich bin mir sicher du kannst das wieder in Ordnung bringen", versicherte mir Joe .

Eine Weile redete keiner von uns doch dann schlug er vor, "Wie wär's wenn ich dich zu meiner Lieblingsbar bringe. Ich hab jetzt Feierabend und wenn's für dich ok ist könnte ich dir ja Gesellschaft leisten."

"Das wäre sehr nett von dir. Danke", sagte ich. "Nichts zu Danken. Als ich mich vor ein paar Wochen von meinem Freund getrennt habe, hätte ich auch gerne wen zum reden gehabt", erklärte er mir und seufzte.

"Du bist schwul?", fragte ich erstaunt. Er nickte und zeigte aus dem Fenster auf eine Bar. "Wir sind da."

Am nächsten Morgen streckte ich meine Hand nach rechts um Harrys Locken zu streicheln. Die Haare die ich aber berührte waren kurz und keineswegs lockig. Ich schreckte hoch. "Hey kein Grund gleich aus allen Wolken zu fallen", kicherte der junge Mann neben mir.

Wo bin ich hier? Scheiße ich konnte mich an nichts erinnern! "Willst du auch eine Tasse Tee?", wurde ich gefragt. Wie war sein Name noch gleich? Jim?....nein....ach ja Joe!

Oh Gott wie viel hatte ich gestern getrunken? Mein Kopf tat auch höllisch weh. Das war so ziemlich der schlimmste Kater den ich je hatte!

"Nein danke. Ich muss los", krächzte ich. "Oh schade! Sehen wir uns denn wieder?", fragte Joe mit einem hoffnungsvollen Blick. Plötzlich schoss mir ein grausamer Gedanke in den Kopf. "Haben wir..?", stotterte ich. Joe kicherte leise. "Nein. Du hast die ganze Zeit von so einem Harry geredet. Ich hätte dich doch nie so benutzt", versicherte er mir.

Ich atmete erleichtert auf. Harry würde es mir nie verzeihen wenn ich ihn betrogen hätte. "Danke dass du auf mich aufgepasst hast aber ich muss wirklich los. Wir fahren heute nach Newcastle", erklärte ich ihm so freundlich ich konnte.

Ich hatte Angst er würde denken, dass ich ihn nur als Kummerkasten benutzt hatte. Naja irgendwie stimmte das ja auch, aber Joe schien echt nett zu sein und ich hatte diese Woche schon genug scheiße gebaut.

Joe brachte mir meine Sachen und ein paar Minuten später war ich auch schon draußen auf dem Gehweg. Ich rief ein Taxi und kam eine viertel Stunde später an meinem Ziel an.

Ich atmete noch einmal tief durch und betrat das Hotel. Meine Bandkolegen warteten schon in der Lobby auf mich. Harry stand zuerst mit dem Rücken zu mir. Er sprach gerade mit Liam, doch dann drehte er sich zu mir um.

Er sah schrecklich aus. Seine normalerweise so schönen grünen Augen sahen müde aus und hatten rote Umrandungen. Hatte er etwa geweint? Als er realisiert, dass ich zurück war lief er auf mich zu.

Ich hob meine Hand bevor er mich umarmen konnte und sagte, "Lass mich! Mein Kopf bringt mich sowieso schon um." Obwohl ich weiß, dass ich einen Fehler gemacht habe und ein Vollidiot war, konnte ich ihm nicht verzeihen. Noch nicht. Keiner sollte mich je wieder so verletzen wie damals...

"Hast du etwa getrunken? Und wo hast du geschlafen?", fragte er aufgeregt. "Ja und bei einem Freund", antwortete ich kalt.

"Leute wir müssen los", unterbrach Zayn. Wir nickten und verließen das Hotel. Unser Tourbus stand schon vor dem Ausgang bereit. Einer nach dem anderen betraten wir den Bus und verteilten uns in dem großen Fahrzeug.

Ich legte mich auf mein Bett. "Hier nimm das!", befahl Harry und reichte mir eine kleine weiße Pille und ein Wasserglas.

"Danke", krächzte ich. Er setzte sich neben mich auf mein Bett. Ich schluckte die Pille, trank das Wasser und stellte das Glas auf meinen Nachttisch.

Harry saß direkt neben meinem Kopf, was mir erlaubte sein Aftershave zu riechen und seine Wärme zu spüren. Ich konnte einfach nicht widerstehen. Also kroch ich etwas näher und legte meinen Kopf auf seinen Schoß.

Harry fing an meine Haare zu streicheln. Diese kleine Geste beruhigte mich zehnmal mehr als jegliche Tablette. "Es tut mir leid", flüsterte er. Im selben Moment schlief ich ein und war einfach froh ihn wieder bei mir zu haben.

Ich war zwar nur eine Nacht weg aber ich habe ihn trotzdem unglaublich vermisst!

Everything But Mine *Larry Stylinson*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt