Die Ruhe vor dem Sturm

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HARRYS P.O.V.:

Ich saß gefühlte zehn Stunden auf der Couch. Mir kamen immer mehr Fragen in den Sinn. Würde Louis ehrlich sein, wenn ich ihn einfach darauf anrede? Wird er sich von mir trennen um mit Dave eine Beziehung eingehen zu können? Warum liebt er mich nicht mehr? Oder hat er das etwa nie?

Bei diesem Gedanken fingen die Tränen wieder an zu fließen. Ich konnte es einfach nicht ertragen. Also saß ich bloß da und heulte. Ich heulte bis ich nicht mehr konnte.

Als ich mich wieder beruhigt hatte ging ich ins Badezimmer. Mein eigenes Spiegelbild erschreckte mich. Ich sah einfach schrecklich aus. Deshalb beschloss ich mich zu duschen. Das heiße Wasser floss über meinen Körper und entspannte meine Muskeln.

Wieder kamen mir zahlreiche Fragen in den Sinn. Ich wünschte, ich könnte sie mit dem Dreck einfach abwaschen. Aber egal wie lang ich unter der Dusche stand, die Gedanken klebten an mir. Das Wasser wurde mittlerweile immer kälter.

Ich beschloss Louis nicht zu erzählen, dass ich ihn mit Dave gehört hatte. Natürlich würde ich früher oder später mit ihm reden müssen. Für heute entschied ich mich für später. Ich wollte doch nur noch einen Tag, einen schönen Tag, mit ihm verbringen. Sozusagen die Ruhe vor dem Sturm genießen.

Gerade als ich aus der Dusche stieg spürte ich zwei Hände auf meinem Körper. Kurz darauf berührten mich Lippen. Sie küssten sanft mein Schulterblatt. "Bin wieder da", flüsterte Louis und streifte mein Ohr mit seinem Mund.

"Hey", sagte ich, bemüht nicht verletzt, eifersüchtig und was auch immer zu klingen. Louis kicherte leise gegen meinen Rücken. "Ist das alles was du sagst?", wollte er wissen. Er drückte sein Becken immer näher an meinen Arsch.

Ich hatte mich bewusst noch immer nicht umgedreht, denn ich spürte wie meine Augen schon wieder gefährlich feucht wurden. Louis schlang nun auch noch seine Arme um meine Hüfte. Langsam versuchte er mein Handtuch, das ich mir noch kurz bevor er gekommen war umgewickelt hatte, runter zu ziehen.

"Wir haben noch ein paar Stunden bis wir beim Konzert sein müssen", meinte er. Mein Handtuch verlor den Halt, doch bevor ich vollkommen entblößt war, fing ich es auf. "Lou ich kann das nicht", murmelte ich zögerlich.

Ich konnte die Bilder in meinem Kopf einfach nicht los werden. Louis stieß immer wieder in Dave. Er stöhnte den Namen meines Freundes. Sie küssten sich. Liebkosten den Körper des Anderen.

Mit diesen Vorstellung konnte ich mich einfach nicht entspannen. "Was? Warum denn nicht?", fragte Lou. Seine Stimme klang besorgt und so sah auch sein Gesichtsausdruck aus. Er stand nun vor mir und hielt meine Hände.

"Deine Augen sind ja total glasig. Hast du etwa Fieber?", sagte Louis und griff mir auf die Stirn. "Ich hab kein Fieber. Mir geht's nur nicht so gut", meinte ich und kämpfte immer noch mit den Tränen.

"Soll ich Alice anrufen? Wir können das Konzert ja absagen", schlug er vor und lächelte tröstend. "Nein ich schaff das. Ich werde einfach noch ein bisschen schlafen", sagte ich während ich schon Richtung Schlafzimmer ging. Ich wollte auf keinen Fall das Konzert absagen. Die Fans sollten nicht unter meinem Liebeskummer leiden.

Schließlich schaffte ich es sogar zu schlafen. In meinen Träumen begegnete ich allerdings wieder ihm. Dave und Louis lagen gemeinsam auf dem Bett. Ich stand da und wollte schreien, doch kein Ton kam aus meiner Kehle.

Als Dave mich erblickte lächelte er mir eiskalt ins Gesicht und stöhnte provokant den Namen MEINES Freundes. Ich konnte den Anblick nicht mehr ertragen aber irgendetwas hinderte mich daran weg zu laufen.

"Harry wach auf", hörte ich eine ferne Stimme sagen. "Harry", sagte sie erneut. Panisch riss ich meine Augen auf und setzte mich kerzengerade hin. "Schon ok. Es war nur ein Traum", versuchte Louis mich zu beruhigen.

"Wenn es doch 'nur' ein Traum wäre", dachte ich. Bevor ich etwas dagegen unternehmen konnte, spürte ich auch schon wie meine Wangen nass wurden. "Shh alles gut. Ich bin ja da", flüsterte Louis und rieb währenddessen sanft meinen Rücken.

Ich kuschelte mich an Lous Brust. Sein angenehmer Duft stieg mir in die Nase. Es war zwar beruhigend ihn bei mir zu haben, aber mindestens genau so weh tat es daran zu denken, dass das vielleicht nicht mehr lange so sein wird.

"Es tut mir leid das sagen zu müssen, aber wir müssen zum Konzert. Ich hab schon gepackt", informierte mich Louis. Er küsste zärtlich meine Schläfe bevor er aufstand und sich einen Koffer schnappte.

Ich verließ ebenfalls das Bett, zog mir Jeans und irgendein T-shirt an, das Louis nicht eingepackt hatte, und half ihm unser Gepäck ins Auto zu bringen. Dann fuhren wir gemeinsam zum Veranstaltungsort. Ich vermied jegliche Konversation mit Louis, weil ich Angst hatte wieder zu heulen.

Immer wieder wurde ich gefragt, ob es mir wirklich gut ginge. Ich antwortete stets mit einem kurzen Kopfnicken. Irgendwann gab er dann auf und akzeptierte meine Antwort obwohl er mir nicht glaubte.

Das Konzert lief so wie immer. Die gleiche Prozedur wie jedes Mal, nur ich konnte einfach nicht ehrlich lächeln. Besonders verletzend waren unsere Lieder "Little Things" und "Over Again". Ich konnte nicht anders als Louis ganz genau zu beobachten.

Kurz bevor mein Solo in "Over Again" zu Ende war, brach meine Stimme ab und eine Träne kullerte meine Wange hinab. Ein lautes 'Aww' ertönte in der Arena. Ich war echt froh, dass jeder meine Träne auf den Song zurück führte. Ansonsten hätte ich nicht gewusst wie ich meine miese Laune erklären sollte.

Nach dem Konzert hüpften alle zufrieden in den Tourbus. Ich legte mich sofort in mein Bett und versuchte die Welt aus zu blenden, was mir natürlich nicht gelang. In meinem Kopf spielte sich alles wieder wie ein Film ab. Dave und Louis. Ich wusste, "Das wird mich noch lange in meinen Alpträumen verfolgen."

Liam, Niall und Louis saßen noch im hinteren Teil des Buses, wo sich ein Sofa und ein kleiner Tisch befand. Zayn war wohl auch schon ins Bett gegangen, denn seine Stimme konnte ich während des ganzen Gespräches nicht hören.

"Weiß einer von euch was mit Harry los ist?", hörte ich Lou fragen. "Nein. Warum fragst du?", entgegnete Niall. "Er ist total schlecht gelaunt", antwortete Louis und seufzte. "Vielleicht hat er ja Bedürfnisse", kicherte Niall.

Sie konnten mich zwar nicht sehen und ich war mir sicher, dass sie nicht wussten, dass ich ihnen zu hörte, aber trotzdem wurde ich sofort rot im Gesicht. Es war mir unglaublich peinlich, dass meine Freunde so über mich redeten.

"Nein ich hab heute versucht ihn an zu machen aber nichts", beschwerte sich Louis. "Denkt ihr er findet mich nicht mehr sexy genug?", fuhr er fort. "Alter deine Probleme-", setzte Niall an, doch Liam unterbrach ihn.

"Versprich mir nur eines. Kein Sex im Tourbus", bat Liam eindringlich. "Wir wissen alle was das letzte Mal passiert ist", fügte er noch hinzu. Louis und Niall kicherten. Ich hingegen vergrub mein Gesicht im Kopfkissen. "So peinlich", dachte ich verlegen. "Ich verspreche nichts was ich nicht halten kann", meinte Louis frech.  

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Hey Leute :) Ja ich weiß das Kapitel ist schlecht aber so fühl ich mich halt auch. Es ist ja immer noch nicht geklärt ob Louis wirklich was mit Dave hatte. Hat sich bei jemandem die Meinung geändert?

Falls jemand irgendwelche Fragen hat, sei es über mich oder über die Geschichte, ihr könnt mir jederzeit eine Nachricht schreiben oder einen Kommentar da lassen. Ich werde sie sicher beantworten :)

Bis zum nächsten Kapitel :* Gute Nacht und schlaft schön <3

Everything But Mine *Larry Stylinson*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt