Ich wachte mitten in der Nacht auf und merkte, dass Lay nicht mehr neben mir lag. Vielleicht ist er bloß auf Toilette.
Nachdem ich, meiner Meinung nach lange genug, gewartet hatte, beschloss ich aufzustehen und in der Küche nachzusehen. In der Küche fand ich ihn auch vor.
Er saß, wie ein kleines Kind, am Esstisch und aß einen Schokopudding.
Niedlich."Was machst du hier?", fragte er überrascht.
"Du warst nicht mehr im Bett und ich habe nach dir gesucht."
"Warum?"
"Du warst schon eine Weile nicht da.
Kommst du wieder mit?""Lass mich nur fertig essen."
Mit einem kurzen 'Ok' setzte ich mich ihm gegenüber und beobachtete ihn beim Essen. Als er dann fertig war, lief er nicht mit in sein Zimmer, sondern ins Wohnzimmer. Ist das jetzt sein Ernst? Ich lief ihm hinterher und legte meine Hand auf seine Schulter. Er zuckte zusammen.
"Entweder du schläfst mit im Bett, oder ich schlafe auf der Couch."
Nun folgte er mir auch und legte sich neben mich ins Bett. Er war ziemlich angespannt und zitterte wieder.
"Kalt?", fragte ich ihn.
"Ja, aber es ge-", er stoppte mit sprechen, als ich ihn näher zu mir zog und einen Arm um ihn legte.
"Tao!", quengelte er.
"Was?", sagte ich grinsend, da ich ganz genau wusste, wie nervös er nun war.
Eine Antwort bekam ich aber nicht.
Er kuschelte sich nun an mich und schlief, kurz bevor ich selbst einschlief, ein.
Als ich das nächste mal aufwachte lag Lay immernoch schlafend an mich gekuschelt da. Irgendwie war er schon niedlich.
Ich fuhr ihm langsam durch seine weichen Haare. Nach einer Weile regte er sich und sah mich verschlafen an.
Erst verwirrt, dann irgendwie geschockt?"Wieso liegst du so nah neben... mir?", fragte er mich stotternd.
Niedlich war er wirklich.
Ich lachte leicht und umarmte ihn. Er vergrub sein, wahrscheinlich knallrotes, Gesicht in meiner Schulter."Weißt du eigentlich, wie wichtig du mir bist?", fragte ich ihn.
Keine Antwort.
Ich fuhr mit meiner Hand erneut durch seine Haare. Er sah auf und sah mich überrascht an. Kurz zögerte ich, doch dann legte ich meine Lippen auf seine Stirn, um ihm einen kurzen Kuss zu geben. Lay hatte auch einen Platz in meinem Herzen eingenommen. Er war mir wichtig, sehr wichtig. Als ich mich wieder löste sah ich ihn an und hielt sein Gesicht in meinen Händen. Sein Blick war nicht direkt zu definieren, er war glücklich, ein wenig überfordert und sehr verwirrt. Niedlich."Für was war der?", fragte er grinsend.
"Du bist mir wichtig, sehr wichtig.", ich lächelte ihn anschließend an.
"Du mir auch."
Er zog mich ein wenig näher zu sich und gab mir einen Kuss auf die Wange. Er löste sich wieder und sah mir in die Augen.
"Tut mir leid.", damit senkte er seinen Kopf wieder.
"Es muss dir doch nicht leid tun."
"Doch. Ich bin dein bester Freund und du hast einen Freund, einen festen Freund; Tao du bist vergeben, vergeben an Kris.", seine Augen wurden glasig.
"Ich darf dich nicht lieben. Du liebst schon jemanden.", sprach er unter Tränen weiter.
Ich zog ihn einfach näher zu mir und umarmte ihn, doch er drückte mich von sich weg. Warum? Meine Hände hielten wieder seinen Kopf fest."Wieso?", fragte ich ihn.
"Was wieso?"
"Wieso drückt du mich weg?"
"Du hast einen Freund und du... du hast kein Shirt an.", zum Ende hin wurde er immer leiser.
"Du bist mir aber wichtig, du hast einen Platz in meinem Herzen; und der ist nicht gerade klein."
"Aber du... Kris...", ich legte meinen Zeigefinger auf seine Lippen.
"Denk' bitte einmal nicht an Kris oder mich, denk an dich. Du warst immer für mich da, immer."
"Aber es ist falsch."
"Du kannst nichts für deine Gefühle."
"Trotzdem ist es falsch."
"Woher willst du es denn wissen? Vielleicht passiert irgendetwas und alles ändert sich."
"Tzz.", gab er nur von sich. Kann er nicht positiv denken? Einmal glücklich sein? Mach ich ihn eben glücklich. Kris muss ja nichts davon erfahren.
Ich zog ihn leicht zu mir und strich ihm ein paar Haare aus dem Gesicht, bevor ich meine Lippen aus seine legte. Meine Augen schloss ich, langsam bewegte ich meine Lippen gegen seine. Er erwiderte langsam. Seine Lippen waren weich und sanft.
Nach einer Weile lösten wir uns und sahen uns wieder an."Ich hab dich lieb.", nachdem ich meinen Satz beendet hatte zog ich ihn wieder zu mir und legte meine Arme um ihn.
Als wir uns lösten beschlossen wir aufzustehen. Nachdem das getan war, brachte Lay mich noch nach Hause. Zur Verabschiedung gab ich ihm einen Kuss auf die Stirn.
"Bis, uhm ja, wann auch immer.", lachte er. Ich verabschiedete mich auch und bin dann reingegangen.
"Tao?! War das dein neuer Freund oder was?", mein Vater klang nicht gerade erfreut.
Ich lief in seine Richtung und er sah mich ziemlich hasserfüllt an. Wieso das jetzt?"Nein, das war Lay. Eigentlich kennt du ihn ja schon."
"Er ist also jetzt dein Freund?"
"Nein, mein bester Freund."
"Na gut. Aber, wenn ich dich einmal mit einem Typen erwische oder ich irgendwie anders erfahren sollte, dass mein Sohn Abschaum ist, dann fliegst du hochkant hier raus!"
"Ich bin kein Abschaum.", damit verschwand ich in mein Zimmer.
Abschaum. Als wäre man Abschaum, wenn man nicht der gesellschaftlichen Norm entspricht. Ich kann doch auch nichts führ seine intolerante Einstellung.
Morgen werde ich Kris wieder sehen. Ich vertraue ihm. Ich werde ihm von dem Kuss erzählen, er weiß, dass zwischen Lay und mir nur eine sehr gute Freundschaft herrscht, dass wir nur beste Freunde sind. Zwar waren da Gefühle, aber nie solche, welche ich für Kris empfinde.Der Tag vergeht aber auch wirklich nicht. Überhaupt nicht. Ich versuche einfach zu schlafen, ich muss eh um acht am Bahnhof sein und deshalb dementsprechend früh aufstehen.
Nach einer Weile blöd rumliegen beschloss ich aufzustehen und mir etwas zu trinken zu holen.
Als ich wieder in meinem Bett lag dachte ich noch einmal über das Geschehene nach. Kris hat es verdient es zu erfahren, ich will ihn nicht anlügen, er hat meine Ehrlichkeit verdient, er vertraut mir. Wenn das unsere Beziehung zerstören würde, dann will ich nicht weiterleben. Ich will es beenden.
Nach weiteren gefühlten tausend Gedankengängen driftete ich in einen unruhigen Schlaf.
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Never give up | Taoris [COMPLETED] #wattys2017
Fanfiction"Ich werde dich nie wieder alleine lassen.", als er das sagte, lächelte er. "Versprochen?", meine Stimme zitterte. "Versprochen."