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Wieso sollte er daran schuld sein? Er kann nix dafür. Absolut überhaupt nix.

"Du kannst nix dafür, Lay."

"Doch. Außerdem würde ich gerne wissen, wo wir jetzt hin wollen.", er hatte recht. Ich kann nicht einfach so wieder zu meinem Vater; nicht nur, weil ich jetzt keine Lust auf eine Standpauke und Ohrfeigen hatte, sondern auch, weil ich absolut keine Ahnung hatte, wo mein Schlüssel war.

"Du bist nicht daran Schuld."

"Doch Tao!"

"Nein."

Wir liefen und liefen. Irgendwann kam mir eine Idee. Wieder zu Lay gingen wir. Ich klingelte, alleine, damit sein Vater ihn nicht abweisen kann.
Die Tür öffnete sich und mir kam Lay's Mutter entgegen.

"Tao! Weißt du wo Yixing ist?", sie war besorgt, sehr sogar.

"Wo ist sein Vater?", fragte ich sie.

"Abgehauen.", sagte sie kalt. Sie sah aus, als hätte sie geweint.

"Wirklich?", fragte ich noch einmal zur Sicherheit nach, nicht, dass sie log und nur ihren Sohn wieder haben wollte.

"Ja."

Lay hatte das Gespräch mitgehört, da er an der Hauswand stand. Er kam zur Tür.

"Yixing, hau nicht wieder ab.", bat ihn seine Mutter, während wir reingingen. Mir fiel auf, dass sie sehr kalt war. Sie zeigte keine Emotionen. Fast, als hätte sie keine Gefühle; als wäre ihr ihr Mann und ihr Sohn egal.
Ohne ein weiteres Wort lief Lay an mir vorbei und dann die Treppe hoch. Ich folgte ihm.
In seinem Zimmer setzten wir uns auf sein großes Bett. Er stützte seine Arme auf seinen Oberschenkeln ab und vergrub sein Gesicht in seinen Händen, er weinte. Ich legte erst nur einen Arm um ihn, bis ich beschloss ihn näher zu mir zu ziehen und beide Arme um ihn zu schlingen. Er bettete seinen Kopf auf meiner Schulter, während ich ihm sanft über den Rücken strich.

"Wenn ich nicht leben würde... dann... dann wäre-", ich unterbrach ihn.

"Nein! Fang garnicht erst an; versuch es nichtmal sowas zu sagen!", schrie ich beinahe.
Er schluchzte nur wieder.

-eine Woche später-

"Tao? Du weißt, dass du nicht ewig heulen kannst und du einfach nur einmal an dein gottverdammtes Handy gehen müsstest, damit du mir Kris reden kannst.", leierte Lay nun schon zum tausendsten Mal herunter.

"Wie du siehst kann ich schon ewig heulen und außerdem will er mich bestimmt nicht wieder."

"Doch. Er liebt dich.", bei dem Wort 'liebt' schluckte er.
Plötzlich, als er merkte, dass ich nicht antworten würde, schnappte er sich sein Handy und tippte wirr darauf herum, es sah aus als schrieb er eine Nachricht. Naja, Lay's Leben- geht mich nicht wirklich was an.

Ich lag nun wirklich schon lange auf Lay's Bett und heulte mir die Seele aus dem Leib. Kris will mich nicht wieder, bestimmt nicht.

Nach einiger Weile- keine Ahnung wie lange- klingelte es und Lay stand auf, lief aus seinem Zimmer und die Treppe herunter. Erwartete er jemanden? Oder etwas? Vielleicht ein Paket und es ist nur die Post. Ich presste mein Gesicht in das Kissen und als ich merkte, dass nicht nur eine Person die Treppe hinauf lief, sondern wahrscheinlich zwei Personen, war ich verwirrt. Ach keine Ahnung.
Die Tür öffnete sich und Lay fing an zu reden.

"Ich lasse euch erst wieder hier raus, wenn ihr euch wieder vertragt.", als er seine Rede, welcher ich nicht wirklich zugehört hatte, beendet hatte schloss sich die Tür wieder. Halt. Was? Hatte Lay gerade 'wenn ihr euch wieder vertragt' gesagt? Ich drehte meinen Kopf und blickte direkt in das Gesicht der Person, welche ich unglaublich vermisste und wegen welcher ich wahrscheinlich wie eine Leiche aussah.
Wir sahen uns direkt in die Augen- bis Kris sich abwand und sich an die Tür setzte. Er wollte mich nicht.

"Tao.", sprach er aufeinmal und brach somit die erdrückende Stille.
Ich sah nur auf, in seine Richtung. Augenkontakt vermied er.
Wie hat Lay das überhaupt hinbekommen ihn hier her zu bestellen?

"Panda.", sprach er nun mit einem Lächeln auf den Lippen und ungewollt lächelte ich auch.
Dabei hatte er mich doch weggeschickt. Naja, okay, ich habe ihm davor auch einiges vorgeworfen.

"Komm her.", befahl er. In seiner Stimme waren keinerlei Gefühle zu erkennen, seine Stimme war komplett emotionslos während sein Gesichtsausdruck flehend war.
Letztendlich stand ich auf und lief langsam zu ihm, vor ihm blieb ich stehen.
Er sah mich von unten an. Ich kniete mich vor ihn. Mein Blick huschte über sein ganzes Gesicht, doch sie blieben an seinen Lippen hängen. An seinen wunderschönen Lippen. Langsam wuchs das Verlangen ihn zu küssen und ich legte eine Hand auf seine Wange. 

"L-liebst du mich noch?", fragte er und fing plötzlich an, zu weinen. Was ist das für eine Frage? Natürlich liebte ich ihn noch! Ich liebte ihn mit jeder
Faser meines Körpers! Doch meinen Mund verließ kleines dieser Wörter, kein einziges. Nur ein nicken brachte ich zu Stande. Die Tränen in seinem Gesicht, wischte ich mit meinen Fingern weg. Langsam kam ich ihm näher. Doch nicht ich überbrückte den Abstand zwischen uns, er tat es. Er zog mich immer näher und nun saß ich breitbeinig auf seinem Schoß. Ich lächelte in den Kuss. Am besten sollte dieser Moment nie beendet werden, nie. Ich wollte Kris nie verlieren.
Wir lösten uns und uns beiden war ein grinsen ins Gesicht geschrieben.

"Ich liebe dich.", sagte ich mit schwacher Stimme. Daraufhin zog Kris mich wieder zu sich und legte seine Lippen auf meine. Dieses Gefühl war anders als sonst, es war stärker.

Wir lösten uns voneinander.

"Ich werde dich nie wieder alleine lassen.", als er das sagte, lächelte er.

"Versprochen?", meine Stimme zitterte.

"Versprochen."
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Tut mir leid, dass ich so lange nicht geupdated habe '-'

Never give up | Taoris [COMPLETED] #wattys2017Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt