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1 Monat später

Ohne Probleme warf ich meinen Gegner auf den Boden und gewann somit den Kampf. Stolz schaute ich von ihm rüber zu Carter.

Es war erst ein Monat her, doch jeden Tag spürte ich die Verbindung mehr zu meinem Wolf. Es war als würde ich mich selber besser kennen lernen, denn ich fühlte mich zum ersten mal wieder richtig lebendig.

Zum ersten mal spürte ich wieder die Stärke und die Macht, die man als Werwolf besaß und wie wenig es einen bringt, wenn eine Seite dominiert. Denn Wolf und Mensch müssen im Eingleich sein, sonst zieht sich einer zurück.

"Gesehen?" Rief ich Carter zu, welcher mir den Daumen hoch zeigte. Von Jasper war keine Spur zu sehen. Er zog sich die letzten Wochen wieder zurück und trainierte alleine.

Doch ohne ihn hätte ich es nicht soweit geschafft, denn erst durch ihn konnte ich mir meine Fehler verzeihen und mein Wolf konnte mir meine verzeihen.

Doch trotz allem hatte ich keine Ahnung wie es weiter gehen sollte. Zwar hörte ich nichts mehr von ihm, doch man kann sich nie sicher sein ob er nun doch hier ist und nur auf eine Möglichkeit wartet mich zu erwischen oder in seinem Revier ist.

Auch könnte ich es noch nicht mit ihm aufnehmen, denn so stark war die Bindung nun auch nicht zu meinem Wolf. Welcher sich immer noch nach ihrem Mate sehnt. Ebenfalls bezweifel ich, dass ich es je mit ihm aufnehmen könnte, dennoch würde ich einen normalen Werwolf schonmal besiegen können.

"Du hast dich ziemlich verbessert" sagte Carter, worauf ich breit grinste und mich neben ihm setzte. Mein Blick war dabei jedoch auf den Wald gerichtet, in welchem ich trainierte.

"Deine Eltern wären stolz auf dich" sagte er, worauf ich tief einatmete und wieder ausatmete. Denn die Erinnerung kam wieder, als Carter mir erlaubt hatte zu meinem alten Revier zu gehen. Doch es hatte keiner überlebt.

Ich bin die letzte lebende aus meinem Rudel, obwohl ich es wohl am wenigsten verdient hätte. Doch ich hatte es akzeptiert.

"Wie ich Sie kenne hätten Sie mir gesagt ich sollte mich meiner größten Angst stellen" sagte ich leise, wobei ich Carters Blick auf mir spürte. "Und ich denke, bald sollte ich dies tun."

Carter hingegen zog nur die Augenbrauen zusammen und schüttelte den Kopf.

"Soweit bist du noch lange nicht" konterte er, worauf ich lächeln musste. Denn er hatte anscheinend mein bald überhört.  "Ich weiß nicht, ob du es je mit ihm aufnehmen könntest. Ehrlich gesagt."

"Weiß Jasper davon?" Fragte er nach, worauf ich den Kopf schüttelte.

"Er geht mir seit letzter Woche aus dem Weg" antwortete ich ihm. Er war an dieses Verhalten seines Bruders schon längst gewöhnt. Während ich wahrscheinlich nichtmal alles mitbekommen habe.

Den aufkommenden Schmerz, als ich an Jasper dachte, unterdrückte ich. Denn ich wollte mir nicht ausmalen woher dieser kam.

Trotz allem fühlte ich mich hier nicht Zuhause. Auch wenn es sowas wie eine Zweitfamilie für mich geworden ist,  es war nicht meine richtige Familie. Jedoch hatte ich auch keine Familie mehr.

"Ich habe gehört du gehst nächste Woche auf die Suche nach deiner Mate" lenkte ich vom Thema ab. Bei dem Wort Mate zogen sich Carters Mundwinkel hoch.

Normalerweise konnte er kaum noch über was anderes reden, denn sein Wolf war mehr als nur aufgeregt.

Jedoch ist mir klar, dass er danach keine Zeit mehr für mich haben wird. Denn nicht nur die männlichen Wölfe sind verdammt eifersüchtig und verbieten Kontakt mit dem anderen Geschlecht. Dies hängt meist aber auch von der Person ab. Doch wenn es nicht an ihr liegt, wird es an ihm liegen. Denn er wird nur noch Augen für Sie haben.

Weshalb ich vorhatte diese Woche noch zu trainieren, bis es nächste Woche so weit ist. Er wäre nicht da und könnte mich somit nicht aufhalten. Jasper wird mit den Aufgaben eines Alphas zu tun haben. Denn dieser übernimmt das Kommando solange Carter auf Reisen ist.

Es passt alles zusammen.

"Mein Wolf steckt mich mit seiner Freude an" sagte er, worauf ich lächeln musste. Denn Carter war ja im Gegensatz zu Japser der kalte, emotionlslosere Bruder, wie er sich immer selber bezeichnete.

"Achja stimmt, Gefühle sind nicht deins" antwortete ich, doch Carter verdrehte nur seine Augen. In solchen Gesprächen  vergaß ich immer das Carter ein Alpha ist, denn er benahm sich nicht wie einer. Im Gegensatz zu seinem Bruder. Wahrscheinlich liegt dies daran, dass Jasper größtenteils von ihren Vater erzogen wurde und Carter hingegen von ihrer Mutter.

"Lass uns diese letzte Woche noch genießen" lachte er, worauf ich ihm zu nickte und mein Gesicht in die wärmende Sonne hielt.

Solangsam kommen die ersten Sommertage, worauf ich mehr sehr freue. Denn ich hatte genug von der Kälte und dem schlechten Wetter.

"Da du die Kontrolle über deinen Wolf zurück hast,  hast du vielleicht Lust auf ein Rennen?" Fragte er, worauf ich ihm meinen dein-ernst-Blick zu warf.

Zwar konnte ich mich endlich verwandeln, doch Carters Wolf ist dreimal so groß wie meiner. Also war klar wer dieses Rennen gewinnen würde.

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