Mir war der Mund aufgeklappt. Ich starrte sie einfach nur fassungslos an. Endlich fand ich meine Stimme wieder. „Jetzt rede keinen Unsinn! Der war auf keinen Fall Bills Zwillingbruder. Das glaubst du doch wohl selber nicht!", regte ich mich auf. „Mensch Layla, du kannst mir echt vertrauen. Ich hab dir doch gesagt, dass Tom gefährlich ist. Und ja, sie sind Zwillinge-eineiige sogar." Das durfte doch nicht wahr sein. Mir klappte wieder der Mund auf.„Ich weiß selber dass es schwer zu begreifen ist, aber es ist so. Du musst dich echt von ihnen fern halten!", flehte sie mich schon fast an. Was war nur so schlimm an den beiden-vor allem an Tom? Sie hatte ja richtig Angst vor ihm, oder nicht?
„Dieses >Dich kann ich mir merken< von ihm war doch eben an dich gerichtet, oder?" Natoll. Was sollte ich ihr jetzt sagen? Ich wollte und sollte ihr nichts von unserer Begegnung in der Gasse sagen. Also log ich. „Nein, ich hatte eigentlich gedacht dieser Satz wäre an dich gerichtet. War es nicht?" Ich versuchte so unschuldig wie möglich zu klingen und anscheinend funktionierte es.
„Nein war er eigentlich nicht. Tom redet nicht so viel mit mir. Eigentlich redet er mit niemanden aus dieser Klasse bis auf Georg, Gustav und Bill!" Komisch das er gerade mit mir gesprochen hatte. Ob er mich gestern Abend gesehen hatte? Vielleicht war das eine Art Zeichen von ihm gewesen. Von wegen: Ich-hab-mich-dich-gemerkt-also-Pass-auf-dich-auf?!
Wenn dies so wäre und die Gerüchte stimmten hatte ich nun ein ernsthaftes Problem! Natoll im Moment ziehe ich die Probleme und die mysteriösen Personen, die mit diesen zusammenhängen, nur so an!
„Hey Layla?" Amys Worte rissen mich wieder aus meinen Gedanke. „Hast du Lust etwas mit mir und meinen Freunden zu unternehmen. Wir wollen Freitag Party machen!" Das kam jetzt wieder etwas unerwartet. Amy wechselte die Themen echt immer überraschend!
Doch ich hatte wirklich Lust mit ihnen etwas zu machen. Immerhin würde ich so etwas mehr Anschluss bekommen. „Klar, gerne! Wo soll es denn hin gehen?"; In mir wuchs die Neugier. „Das wissen wir noch nicht. Freut mich aber, das du mitkommst!" Die anderen Schüler betraten die Klasse. Dies war das Zeichen, das der Lehrer bald auftauchen würde und da stand er auch schon in der Tür.
Ich guckte auf den Stuhl-Bills Stuhl. Er war leer. Er würde sich wahrscheinlich mit Tom draußen treffen. So wie er ihn gefragt hatte. „Hey Amy." Sie schaute mich aufmunternd an. „Wer von den Zwillingen ist älter?" Die Frage interessierte mich ich wusste auch nicht wieso, aber ich wollte die Antwort wissen. „Tom", sagte sie knapp. Dann fügte sie hinzu: „Du solltest dir echt nicht den Kopf wegen denen zerreißen!" Ich verstand sie, aber ich war nun mal von Natur aus eine neugierige Person. Sie müsste also noch mehr dieser Fragen von mir aushalten denn Georg, Gustav, Bill oder womöglich Tom würde ich nicht fragen und Amy scheint eine Menge über die Brüder zu wissen.
Die Worte vom Lehrer holten mich aus meinen Gedanken. Ich dachte heute echt über alles nach! „Wo sind denn die Brüder?", fragte unser Deutschlehrer, dessen Namen ich immer noch nicht wusste. Jeder wusste wer mit >Brüder< gemeint war.
„Georg, Gustav, wo ist Bill?" Die beiden schüttelten den Kopf. Alle wusste, dass sie wussten wo die Beiden waren, jedoch würden sie es dem Lehrer nicht sagen. Das wusste dieser auch.
„Ich habe sie eben noch auf dem Parkplatz gesehen. Kann sie einer hohlen?", fragte der Lehrer in die Klasse. Georg und Gustav meldeten sich natürlich freiwillig um die beiden zu hohlen. Der Lehrer ignorierte diese Meldung einfach.
„Ich brauche jemanden der nicht so in Kontakt mit den beiden steht!" Der Lehrer warf einen Bösen Blick auf Georg und Gustav. „Wie wäre es denn mit der Neuen? Layla wärst du so freundlich die beiden zu suchen? Das letzte Mal als ich sie gesehen habe waren sie auf dem Parkplatz" Super, natürlich, gerne-NICHT.
Ich stand auf und setzte mich in Bewegung. Als ich die Klassentür erreicht hatte öffnete ich diese und schaute noch einmal hilfesuchend zu Amy, doch sie wusste auch nicht was sie machen sollte. Ich verließ also die Klasse und machte mich auf den Weg in Richtung Parkplatz.
Draußen war es kalt. Ich hätte vielleicht doch meine Jacke mitnehmen sollen. Doch in der Eile hatte ich nicht daran gedacht. Doch da musste ich jetzt durch. Ich schaute mich nach den beiden um. Ich konnte sie nicht entdecken. Natoll ich sollte aber nicht ohne Bill zurück in die Klasse kommen.
Also ging ich ein bisschen. Was würde ich tun wen ich die beiden gefunden hatte? Sollte ich ganz normal mit ihnen reden? Sollte ich sie ignorieren und einfach nur hinter mir her schleifen?- Ich glaube nicht das das etwas bringen würde.
Sei einfach du selbst, Layla. Sie werden dir schon nicht den Kopf abreißen! Flüsterte mir meine innere Stimme zu. Doch da war ich mir nicht so sicher.
Schließlich fand ich sie in der hintersten Ecke des Parkplatzes. Tom hatte sich lässig auf die Motorhaube eines Sportwagen gesetzt und Bill lehnte an der angrenzenden Mauer, die zeigen sollte, dass der Parkplatz zu Ende war. Sie hatten mich noch nicht bemerkt.
Okay Layla, sei du selbst. Ermutigte ich mich noch ein letztes Mal. Dann fing ich an zu reden. „Vielleicht solltet ihr euch nächstes Mal ein kreativeres Versteck suchen, damit ich euch nicht so leicht finden kann!" Tom der mit dem Rücken zu mir saß sprang von der Motorhaube und lehnte sich lässig gegen diese. Mit dem Gesicht zu mir. „Wer sagt denn, dass wir uns verstecken?", fragte er mit einem schiefen Grinsen. „Ich", gab ich selbstsicher von mir.
„Jetzt schicken sie schon die Neue um uns zu holen. Ich hätte den Berger echt intelligenter eingeschätzt!", gab Bill von sich. So hieß also der Lehrer. Herr Berger. Gut zu wissen! „Ich nicht!", sagte Tom trocken und beide brachen in Gelächter aus. Ich auch.
Wir verstummten alle gleichzeitig. „Na dann werden wir wohl mal reingehen sonst kriegt die Neue noch ärger wegen uns!" Schon setzten sich die beiden in Bewegung. „Layla!", verbesserte ich die beiden. Ich hasste es, wenn man mich >die Neue< nannte.
Die beiden schmunzelten. Ich fand sie waren echt nett. Amy hatte sie echt anders beschrieben und ich hatte mir die Beiden auch ganz anders vorgestellt. Einfach nicht so nett. Aber vielleicht würde das böse in ihrer Art noch kommen!?
Bill ging schon weiter zur Klasse. Ich brachte noch Tom weg, da ich sichergehen wollte, dass er auch wirklich in seine Klasse ging. Wenn er dies nämlich nicht tut würde ich den Ärger bekommen!
Seine Klasse befand sich einen Stock höher ganz am Ende des Ganges. Während wir die Treppe hinauf gingen und auch den Gang entlang sagten wir nichts. Auch als Tom an der Tür zur Klasse klopfte herrschte Stille zwischen uns beiden.Als die Tür vom Lehrer aufgerissen wurde drehte er sich jedoch noch einmal zu mir um. „Danke, dass du mich bis hierhin begleitet hast!", sagte er leise und reichte mir die Hand. Ich erwiderte seine Geste und spürte wie er im nächsten Augenblick etwas in diese drückte. Es war ein kleines Stück Papier. Ich hielt es fest.
Tom löste sich von mir und ging in seine Klasse. Kaum hatte er diese betreten wurde die Klasse still und er setzte sich zu seinem Platz in die hinterste Reihe.
Dann wurde die Klassentür vom Lehrer geschlossen. Ich stand noch gefühlte zehn Minuten vor der geschlossenen Tür. Erst dann machte ich mich auf den Weg zu meiner Klasse. Nachdem ich die Treppe hinter mir gelassen hatte viel mir der Zettel ein. Ich stoppte. Dann öffnete ich diesen. Es waren nur zwei einfache Sätze, doch ich verstand sie nicht. Sie ergaben für mich keinen Sinn.
>>Sei auf der Hut. Nichts ist so wie es scheint! <<

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Graffiti
FanfictionDie Graffitigangs wüten in Hamburg und Layla ist mitten drin! Sie trifft einen Jungen in einer Gasse, der viele Fragen aufwirft, und auf rätselhafte Weise wieder verschwindet. Panik! Sie hat Panik! Doch alles scheint wieder normal zu werden bis sie...