Graffiti

Siebenundzwanzig

Ich hatte mit allen gerechnet, aber nicht mit diesen Tatsachen. Tom war die ganze Zeit sehr ernst geblieben, aber ich hatte mitbekommen, das ihn das ganze sehr mitgenommen hat. Ich wollte ihn also nicht weiter löchern, denn eine Frage war noch offen. Wer war dieser Junge, von dem Bill sprach? Dieser Sam?

Tom stand auf. "Du solltest jetzt lieber wieder schlafen!" Ich nickte leicht, aber ich wollte jetzt nicht hier alleine bleiben. "Tom!", rief ich ihm nach. Tom war gerade an der Zimmertür angekommen. Er drehte sich um. "Bitte geh nicht!"

Er lächelte mich an. Dann kam er wieder auf mich zu. "Okay" Er setzte sich wieder neben mich. Nachdem er die Ketten wieder in die Schublade verstaut hatte legte ich mich wieder ins Bett.

Während ich versuchte einzuschlafen redete Tom mir gut zu. Ich musste lächeln. Im Halbschlaf bekam ich einen Satz mit, der mich stutzig machte. Tom hatte wahrscheinlich gedacht, dass ich schon am schlafen war, aber dies war nicht so.

"Keine Sorge, Layla, ich werde dich da rausholen!"

Mit wieder sehr vielen Fragen schlief ich ein.

Ich öffnete die Augen. Das Zimmer war hell erleuchtet, doch Tom war nicht da. Ich setzte mich also langsam auf und guckte mich noch einmal in Zimmer um. Ich hatte mich nicht getäuscht. Das Zimmer war leer.

Im Eiltempo zog ich mich an und machte mich auf den Weg um Tom zu suchen, doch das Haus war leer. Meine letze Hoffnung war nun Bill. Ich ging wieder die Treppe hoch und klopfte vorsichtig an Bills Zimmertür. Nach einem 'Herein' trat ich in das Zimmer.

Das Zimmer sah so ähnlich aus wie das von Tom, nur das es in anderen Farben gestrichen war. Bill saß auf seinem schwarzen Sofa. Er guckte mich an.

"Mit dir wollte ich noch sprechen!", sagte er und klopfte neben sich auf den freien Platz. "Setz dich!" Ich befolgte seine Anweisung und setzte mich links neben ihn.

Er guckte mir in die Augen. Seine Augen schienen so viel tiefe zu haben. Er begann zu sprechen. "Du musst Tom verlassen!" Was hatte er eben gesagt? "Was?", sagte ich irritiert. "Du hast mich schon richtig verstanden. Ich will, dass du mit Tom Schluss machst! Glaub mir es ist besser so. Für euch beide!" "Wie meinst du das?" Ich war verblüfft ich dachte Tom hätte mir gestern alles erzählt!?

"Tom will dich aus der Gang von Florian holen, doch so einfach ist das nicht. Florian muss dich einfach nur gehen lassen und dann würdest du aus der Gang sein, doch das wird er nicht tun! Das heißt Tom muss dich in seine Gang holen und dann wird er dich aus seiner Gang entlassen und dann kannst du dein Leben weiterleben!" Ich wusste nicht was sein Problem war. "Das klingt doch alles ganz gut, oder nicht?" Bill lachte. "Das ist es aber nicht. Um jemanden in seine Gang zu holen muss man sich mit dem anderen Anführer battlen. Es ist eine Art Zweikampf! Und Florian will Tom schon seid Jahren tot sehen! Er wird es also nicht schaffen dich aus der Gang zu holen und Tom lag schon einmal wegen einem Mädchen im Koma!" Warum hatte er mir das nicht erzählt? Doch mein Entschluss stand fest!

"Ich denke Tom weiß was er tut!", und mit diesen Worten verließ ich das Zimmer von Bill.

Ich machte mich auf den Weg nach Hause. Ich wollte nicht auf Tom warten. Ich wollte einfach nur noch nach Hause!

Ich musste jetzt einfach alles einmal loswerden. Was bei mir heißt, dass ich mit einer Freundin rede. Ich musste jetzt sofort zu Amy!

Ich machte mich also sofort auf den Weg zu ihr. Keine Viertelstunde später stand ich vor ihrer Haustür. Ich wollte gerade klingeln, als ich bekannte Stimmen aus dem Haus hörte. Ich ging zum Fenster neben der Tür. Ich spähte kurz hindurch und erkannte Amy und Florian. Sie küssten sich!

Mir kam die Galle hoch. Meine beste Freundin Amy war mit dem Psychopathen Florian zusammen!? Und was war mit Nico? Tränen stiegen mir in die Augen. Hatten mich denn echt alle verarscht?

Ich machte mich traurig auf den Weg nach Hause. Dort ließ ich mich auf mein Bett fallen und weinte erstmal so richtig los.

Ich weiß nicht, wie lang ich dort weinend lag, doch irgendwann konnte ich einfach nicht mehr weinen.

Ich bemerkte, dass ich eine SMS bekommen hatte. Ich öffnete diese. Sie war von Tom.

>Keine Sorge! Samstag hat das alles ein Ende!<

Ich glaubte ihm einfach nicht! Ich konnte nicht! Denn ich stecke schon viel zu tief in der Scheiße!