Dreiundzwanzig

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Ich war nun auf dem Weg nach Hause. Ich fühlte mich einfach nur noch schlecht. Was hatte ich nur getan? Es fühlte sich so an, als hätte ich Flo betrogen. Das war natürlich nicht so, aber ich hatte seinen Feind geküsst und es hatte mir ja schon gefallen.

Als ich die Haustür aufschloss, die Treppen bis zu unserer Wohnung hochging, und mich in dieser auf mein Bett schmiss dachte ich wieder zurück, an dass was gerade passiert war.

*Flashback*

Ich löste mich von Tom und guckte ihm in die Augen. Er war glücklich und hatte sein freches Grinsen auf den Lippen. Meinen Gesichtsausdruck konnte ich jedoch nicht deuten. Irgendwas zwischen glücklich und verzweifelt, wobei die Verzweiflung überwieget! Das bemerkte auch Tom.

"Hey...", begann er "Was ist los?", fragte er vorsichtig. Konnte ich ihm alles sagen, was mir auf dem Herzen liegt? Mein Bauch sagte ja, doch mein Kopf hatte Zweifel.

"Du kannst mir vertrauen. Ich würde dich niemals schlagen!" Er hatte recht ich musste ihm vertrauen und ich brauchte unbedingt jemanden zum reden, ob Tom dafür der richtige war, war wieder eine andere Frage.

Ohne Vorwarnung warf ich mich in seine Arme. Es fühlte sich so gut an. Ich fühlte mich einfach nur sicher und geborgen. Ich konnte ihm vertrauen! Ein paar tränen kugelten mir über die Wange. Tom tröstete mich und strich mir behutsam über den Rücken.

Als ich mich wieder etwas beruhigt hatte löste ich mich aus seinem starken, festen Griff. Dann begann ich ihm zu erzählen.

"Bei uns wurde eingebrochen und...und die Kette ist weg!", sagte ich leise, doch Tom verstand jedes einzelne Wort. "Ich weiß", sagte er ruhig. Warum wusste das nur jeder? "Und ich habe keine Ahnung, wo sie ist und Florian will sie unbedingt wiederhaben!" Verzweifelt guckte ich in seine braunen Augen. "Ich schon!", sagte Tom immer noch ruhig. Was? Er wusste wer bei uns eingebrochen hatte und wer somit die Kette gestohlen hatte?!

"Er ist auch ein Anführer einer Gang und ein guter Kumpel von mir!", erzählte Tom lässig. "Ich glaube ich kann ihm die Kette abkaufen!", fügte er dann hinzu.

Ich umarmte ihn nun noch einmal, aber ich war einfach nur überglücklich! Alles würde nun gut werden! Als ich immer noch in seinen Armen war begann er wieder zu sprechen. Er sprach leise, jedoch dicht an meinem Ohr und ich konnte jedes Wort verstehen.

"Ich werde dich nie im Stich lassen. Ich werde dich beschützen. Versprochen!" Seine Worte zauberten mir ein Lächeln auf die Lippen. "Danke"

*Flashback-Ende*

Da saß ich nun auf meinem Bett und hatte Schuldgefühle wegen Flo. Er war immer noch mein Freund und daran konnte noch nicht einmal Tom was dran ändern. Ich war immer noch glücklich mit ihm und der Kuss mit Tom war halt einfach nur ein Ausrutscher gewesen! Florian müsste ja nichts davon erfahren!

Ich machte mich fertig fürs Bett. Ich glaube, dass ich heute relativ schnell einschlafen kann, da heute ein anstrengender Tag war und ich noch viele neue Erfahrungen gesammelt hatte. Zwar nicht alle unbedingt positiv, aber daran konnte ich auch nichts mehr ändern!

Ich lächelte. Irgendwie war ich ja schon voll glücklich, aber ich konnte die Ursache für dieses Gefühl einfach nicht finden.

Ich legte mich in mein Bett und schaltete das Licht aus. Das Zimmer wurde nun mithilfe von kleinen leuchtenden Lichtern erhellt, von meinen Elektronik Geräten kamen. Das letzte was ich sah, bevor ich das Land der Träume erreichte, war das Graffiti, das Tom gesprayt hatte...

GraffitiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt