Heute war der Tag aller Tage. Samstag! Nach Toms Meinung würde heute alles vorbei sein. Ich hatte den Rest der Woche blau gemacht. Ich wollte weder Amy noch Florian oder Bill sehen. Tom hatte sich die ganze Woche auch nicht mehr gemeldet. Eigentlich komisch! Ich vermutete, dass er die letzten Vorbereitungen für seinen Plan traf!
Ich hoffte einfach nur, dass alles klappen würde und ich bald wieder ein normales Leben führen konnte. Ein Leben ohne diese beschissenen Gangs! Aber musste ich dafür auch Tom verlassen? Denn das wollte ich auf keinen Fall.
Ich hätte nie gedacht, dass das noch einmal passieren würde, aber ich hatte mich tatsächlich in Tom verliebt. Es fühlte sich einfach so gut an in seiner Nähe zu sen. Aber das könnte auch alles nur Einbildung sein, denn bei Florian hatte ich mich ja auch immer sicher und geborgen gefühlt. Bei Tom aber waren diese Gefühle aber anders. Einfach viel schöner!
Ich saß in der Küche und wartete, dass die Zeit rum ging. Ich zitterte, schwitzte und könnte gleichzeitig schreien und weinen. Ich fühlte mich einfach nur noch komisch! Ich hatte Angst. Panik! Vor dem was heute passieren wird. Ich guckte auf die Uhr. Eigentlich sollte ich schon längst abgeholt werden! Hatte ich mich im Tag vertan?
Mein Blick wanderte zu meinem rechten Handgelenk. Mein Tattoo. Ich guckte es mir sorgfältig an und strich die Konturen nach. Ich lachte in mich hinein. Graffitis waren mal mein Leben gewesen und genau deshalb habe ich mir das Tattoo stechen lassen, aber jetzt wünsche ich mir einfach nur noch, ich hätte niemals angefangen zu sprayen. Doch dann hätte ich auch nicht Tom kennengelernt! Oh man es war doch echt zum Haare raufen!
Es klingelte. Oh Mist. Okay jetzt geht es los! Ich öffnete die Tür und guckte in ein freundliches Gesicht. Es war Elias. „Hey", begrüßte ich ihn. Elias war echt nett. Ich konnte verstehen, dass er in Toms Gang war und nicht in Florians. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass alle aus Florians Gang hinterlistig und gemein waren.
„Ich soll dich abholen. Flo will sicher gehen, dass du heile ankommst", sagte er ruhig und ich nahm mir meine schwarze Jacke aus der Garderobe und schloss die Tür hinter mir. „Und da schickt er dich?", grinste ich ihn an. Er grinste nur zurück. Wir hatten gerade das Haus verlassen, als er wieder zu sprechen ansetzte.
„Du weißt, was Tom heute vorhat?" Sofort wurde mir kalt und warm zugleich und ich begann zu zittern. „Was meinst du, wird er es schaffen?", fragte ich ihn vorsichtig. „Ich weiß es nicht!" Gab er zu. "Aber sagen wir es mal so er hat einen Grund um den es sich zu kämpfen lohnt...", wir hatten die nahegelegene U-Bahn Station erreicht. „...aber Florian auch. Er will Tom schon seit über einem Jahr tot sehen!", fügte er hinzu.
Wir stiegen in die U-Bahn. „Wo wollen wir eigentlich hin?" Ich war neugierig und ich war mir sicher, dass mich irgendwann genau diese Neugier ins Grab bringen wird. Aber hoffentlich nicht zu früh! „Mitte", antwortete mir Elias ruhig. Aha. Komisch, dass ein Graffitibattle so zentral ausgetragen wird, wäre es nicht schlauer dies nicht im Stadtteil Mitte zu machen?! Oder würde heute nur der Zweikampf stattfinden?!
Naja, sie hatten sich bestimmt etwas dabei gedacht!
Die U-Bahn war recht voll. Das war auch kein Wunder. Immerhin war es Samstag und es gab viele, die in den gleichen Stadtteil, wie wir wollten. Nach einer Viertelstunde stiegen Elias und ich aus. „Okay und was jetzt?", fragte ich etwas genervt. Warum sagte er mir nicht genau wo es hingehen sollte? Er war irgendwie komisch zu mir. Er tat so, als würden wir uns gar nicht kennen!
"Mir nach!", ertönte eine Stimme hinter uns. Florian. Schlimmer konnte es ja gar nicht mehr werden. Er ging an uns vorbei. Amy hielt seine Hand und grinste mich dreckig an. Und so was war mal meine beste Freundin!
Wir schlossen uns der Gang an, die hinter Flo lief. Ich guckte mich hilfesuchend um. Elias lief immer noch neben mir. "Ganz ruhig.", versuchte er mich zu beruhigen. Und jetzt war er wieder der nette Junge, den ich kannte! Es klappte nicht!
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Graffiti
Fiksi PenggemarDie Graffitigangs wüten in Hamburg und Layla ist mitten drin! Sie trifft einen Jungen in einer Gasse, der viele Fragen aufwirft, und auf rätselhafte Weise wieder verschwindet. Panik! Sie hat Panik! Doch alles scheint wieder normal zu werden bis sie...