Graffiti

Zweiundzwanzig

Tom. Was macht er hier? Das ist gar nicht gut. Ich musste nach Hause,ich sollte nicht hier sein. Das war das erste was mir durch den Kopf schoss. Hatte er uns etwa beobachtet? War er mir gefolgt. Und wenn ja Warum?

"Was...was machst du hier?", fragte ich ihn. Er kam einige Schritte auf mich zu. Warum? Er streckte seine Hand aus und platzierte diese unter meinem Kinn. Dann hob er es sanft an, so, dass ich ihn angucken musste.
"Wer war das?", fragte er mit wütender Stimme. Oh nein. Meine blaue Wange. Ich konnte ihm doch nicht sagen, dass Flo mich geschlagen hatte. Ich meine Tom würde das falsch auffassen und sich dann sofort auf Flo stürzen. Oder wusste Tom etwa schon das Flo es war und er wollte nur wissen, ob ich es ihm sage, ob ich ihm vertraue?!

"Dieser Arsch!",rief Tom wütend und ließ mein Kinn los. Ich guckte nach unten auf den Biden. Okay, er wusste es.
"Den mach ich fertig." NEIN!
Tom hatte sich schon in Bewegung gesetzt und war an mir vorbei in die Richtung gelaufen in die auch Flo gegangen war.
"Tom. Warte!", rief ich ihm nach. Er blieb sofort stehen. Doch umdrehen tat er sich nicht. Ich lief zu ihm. "Bitte nicht, Tom, ich liebe ihn."

Plötzlich drehte sich Tom um. "Du liebst ihn. Layla, merkst du nicht, dass er dich nur benutzt. Er hat dich geschlagen!" Ich machte mich ganz klein. Tom war fassungslos und ich wusste nicht, was passieren würde, wenn er mal spruchreif sauer ist.

"Hey, bitte hab keine Angst." Toms Stimme war sanft. "Ich bin nicht so wie Florian. Ich würde dir nie etwas antun. Dafür mag ich dich zu sehr..." Tom guckte peinlich berührt nach unten. "Bitte was?", fragte ich noch einmal nach.

"Layla, ich bin kein Mensch der großen Worte, aber das werde ich noch sagen können: Ich habe mich in dich verliebt, Layla."

"Das...das darfst du nicht..." Er kam noch näher auf mich zu. "Warum nicht?", fragte er. "Weil du der Feind bist." "Wirklich?" "Ich kann auch ein Freund sein. Dein Freund."

Und dann kam er meinem Gesicht immer näher, bis seine Lippen meine berührten. Er küsste mich. Und das schlimme war, dass es sich gut anfühlte. Besser als jemals zuvor. Besser als Flo es je gekonnt hätte.