Vierundzwanzig

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Hamburg-das sind die Folgen der Graffitibattle

Hamburg. In der Nacht vom Freitag auf Samstag fand wieder eines der illegalen Graffitibattle statt. Doch niemand ist sich über die Folgen bewusst. Was vielleicht nur als eine Art Jugendstreich gelten soll verursacht Sachschäden in Höhe von mehreren Tausend Euros. Die Polizei bittet dringend um ihre Hilfe.

Unter dem Zeitungsartikel war ein Weißer ICE zu sehen, der mit dem Schriftzug >Graffiti< verziert wurde. Damit hatten wir unser Bettle gewonnen! Ich atmete hörbar aus. Ich wollte mir gar nicht ausmahlen, was passier wäre, wenn wir verloren hätten!

So war schon mal die erste Hürde geschafft. Jetzt fehlte nur noch diese dumme Kette, von der ich mir immer noch nicht vorstellen konnte, was sie so wertvoll macht. Aber auch dieses Problem würde bald gelöst werden, denn Tom würde mich da raus holen.

Tom. Als ich an ihn dachte kribbelte mein Bauch wieder. Ich berührte vorsichtig meine Lippen und hatte das Gefühl von jemanden geküsst zu werden. Nein, nicht von jemandem, sondern von Tom, ich konnte es ganz deutlich spüren, denn Flo würde mich nicht so zärtlich küssen!

Ich ging wieder in mein Zimmer und setzte mich vorsichtig auf mein Bett. Mein Blick ging zum Schrank. Ich ging langsam zu diesem und öffnete ihn. Dann kniete ich mich hin und entfernte den doppelten Boden. Wahllos griff ich nach einer Dose. Es war ein dunkles Rot.

Ich lächelte genau mit dieser Farbe wollte ich hier mein erstes Graffiti sprühen. In der Gasse, als ich zum ersten mal Tom begegnet bin!

Ich stellte die Dose wieder zurück, befestigte wieder den doppelten Boden, stand auf, machte die Schranktür zu und ging wieder auf mein Bett zu.

Komisch. Ich wusste sonst immer, was ich an Wochenenden machen konnte, doch seid dem ich hier in Hamburg bin, sitzet ich an diesen einfach nur in meinem Zimmer und denke nach. Das muss sich ändern! Ich stand auf und zog mich im Eiltempo an. Dann verließ ich unser Haus.

Es war schon etwas kühl draußen. Naja kein Wunder ich hatte auch bis zum Nachmittag geschlafen und es war nun schon später Nachmittag.

Ich ging bis zu einen Park, in dem ich mich auch mit Amy getroffen hatte und setzte mich dort erstmal stillschweigend auf eine Bank. Ich guckte in dem Himmel über mir, als ich merkte, dass etwas in meiner Hosentasche vibrierte. Es war mein Handy. Ich hatte eine Nachricht bekommen und öffnete diese:

> Hey, ich hab die Kette und muss mich unbedingt mit dir treffen wo bist du? T.<

Da hatten wir die Lösung auf mein weiteres Problem. Er hatte die Kette! Ich sprang vor Freude auf und schrieb ihn zurück, dass ich im Park war. Er antwortete nicht, aber ich war mir sicher, dass er meine Nachricht bekommen hatte!

Ich sah Tom schon von weitem. Er trug weite Klamotten und eine Cap. So wie immer. Als er mich sah beschleunigte er seinen Schritt und ich kam ihm auch ein paar Meter entgegen. Als er bei mir angekommen war, warf ich mich in seine Arme.

"Ach wie süß!", ertönte eine Stimme dicht hinter uns. Ich löste mich sofort von Tom und drehte mich zu der Stimme um-Florian. Ich verstand nicht, was er hier wollte. War er mir etwa gefolgt? Doch da kam mir auch schon ein anderer Gedanke. Flo wusste es. Er wusste die Sache von mir und Tom. Sofort begann ich mich zu rechtfertigen: "Flo es ist nicht so...", begann ich. Flo kam ganz nah an mich ran und gab mir eine Ohrfeige. Ich hörte Tom hinter mir aufschreien. Er wollte loslaufen und sich auf Florian werfen, doch er wurde festgehalten, von zwei Personen: Nico und noch ein Junge, den ich schon wieder nicht kannte!

Ich wendete meinen Blick wieder zu Florian. "Wir haben noch eine kleine Rechnung offen!", grinste er mich an. Ich hatte Angst. Angst vor meinem Freund!

Flo holte wieder aus um mich zu schlagen und da begann wieder Tom zu schreien: "Flo tu das nicht. Hör auf sie für Taten büßen zu lassen, die sie nicht getan hat. Es tut mir leid, was damals mit Mia passiert ist, aber bitte hör auf sie für Dinge zu bestrafen, dich ich getan habe!" Florian hielt eine ganze Weile inne, doch dann schlug er mit voller Wucht zu. Ich ging vor Schmerz zu Boden- ein Fehler, denn nun trat er auf mich ein. "Florian, lass Layla da raus!" Tom versuchte sich wieder zu befreien. Florian trat nur noch härter zu. "Ich schwöre es, ich bring dich um!",giftete Tom Florian an, doch es half nichts. Tom war rasend vor Wut und wurde von Nico niedergeschlagen und glitt neben mir zu Boden. Eine Frage kam mir ins Gedächtnis.

"Flo, was ist nur los mit dir? Ich dachte du liebst mich?" Ich setzte all meinen Mut und meine letzte Hoffnung in diese Frage. Florian lachte dreckig auf. "Ich dich lieben?" Fragte er irritiert. Er hörte auf mich zu treten und kniete nun über mich. Er kam ganz nah an mein Ohr.

"Ich habe dich und werde dich auch niemals lieben! Du warst nur ein kleiner Teil von meinem Plan, den du ja vollkommen vermasselt hast!" Er stand auf. Mir kamen die Tränen in die Augen, und das nicht, weil ich Schmerzen hatte. Florian hatte mich die ganze Zeit nur verarscht, so wie es Tom mir gestern noch gesagt hatte!

Ich spürte eine Hand an meiner Schulter. Ich versuchte mich zu drehen und guckte in das erblasste Gesicht von Tom. Ich versuchte mich einmal umzugucken. Florian und die anderen aus seiner Gang waren verschwunden.

"Komm her." Tom versuchte mir zu helfen mich aufzusetzen, was ihm auch gut gelang. Er setze sich neben mich und schrieb schnell eine SMS. Ich konnte nicht erkennen an wen sie war. Er steckte sein Handy ein und hob mich mit einem Ruck auf seine starken Arme.

"Ich bring dich in Sicherheit!" Ich glaubte ihm, denn ich war nur bei ihm wirklich sicher!

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