Graffiti

Sieben

Ich hörte nur das bekannte Geräusch wenn Farbe mit Druck aus der Dose gepresst wird. Ich hatte immer noch Panik und ein unwohles Gefühl bei der Sache. Vielleicht lag es auch daran, dass wir im 'feindlichen' Revier waren oder...ich hatte ehrlich gesagt keine Ahnung!

Ich guckte mich einmal genau um. Alle starrten gebannt auf Amy, die immer noch am Sprayen war. Vielleicht sollte sie sich einmal beeilen sonst würden wir noch erwischt werden! Doch da kam mir ein ungewöhnlicher Gedanke, was ist, wenn sie sogar erwischt werden WILL!?

Das konnte ich mir eigentlich bei ihr nicht vorstellen, aber ich konnte mir so einiges bei ihr nicht vorstellen. Die Tatsache dass sie in einer Graffitigang war erschütterte mich zu tiefst. Da kam mir wieder ein verrückter Gedanke. Was ist, wenn sie das Polizeirevier so verwüstet hatte?! Würde Tom sich nun rächen wollen? Ich hatte keine Antwort auf all diese Fragen!

Da! An der Mauer! Da hatte sich etwas bewegt! Oder jemand? Oh man jetzt mache ich mich noch selber verrückt! Layla da ist niemand, dass bildest du dir ein. Doch ich war mi nicht sicher. Ich fühlte mich schon die ganze Zeit beobachtet.

Das ist bestimmt die Panik und die Aufregung. Das muss so sein! Versuchte ich mich zu beruhigen, doch irgendwie wollte ich nicht ruhiger werden.

Ich guckte wieder zu Amy. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sie keinen Vorschritt machte. Wahrscheinlich arbeitete sie extra so langsam weil sie meine Panik spürte und dies Lustig fand. Ich lachte innerlich.

Ich war eigentlich eine Person, die man nicht so schnell aus der Ruhe bringen kann, aber im Moment wollte ich einfach nur hier weg. Verschwinden, verschwinden, VERSCHWINDEN!
Florian bemerkte meine Anspannung „Mensch Layla, jetzt sei mal nicht so nervös!" er kam auf mich zu und legte mir den Arm um die Hüfte. Was war das. Seit wann machen Jungs das bei mir? Fand Flo mich etwa hübsch?

Also ich muss schon zugeben, dass als ich Florian das erste Mal sah, ihn echt cool fand, aber ich würde so einen niemals als Freund haben oder haben wollen oder etwa doch?Wie klang das denn? So einen- als würde ich ihn nicht mögen. Doch das tat ich, ich mochte ihn, jedoch als Kumpel nicht als Freund.
Ich löste mich aus seinem Griff. Ich wollte ein Zeichen setzten, dass ich nicht das wollte, was er wollte. „Hey, Layla, was ist los, das war doch nicht ernst gemeint!" Ich glaubte ihm nicht.

Langsam bekam ich Schweißausbrüche. Bitte, bitte, bitte, lass alles gut werden. Das erste Mal in meinem Leben betete ich. Ich guckte wieder rüber zu Amy. Sie war fast fertig. Super ich wollte nämlich schnell weg und dann das machen wozu ich eigentlich mitgekommen war: Party.
Ein letztes Mal ertönte, dass mir bekannte Geräusch, wenn man sprüht. Dann war alles still. Ich seufzte Laut auf. Endlich würden wir von hier verschwinden.

Ich setzte mich schon mit den anderen in Bewegung. Doch etwas ließ mich innehalten. Es war ein dumpfes, lautes Geräusch. Ein Geräusch was man eigentlich alle Tage hört doch genau dieses Geräusch ließ uns alle stoppen und herumfahren.

Es war ein Klatschen. Drei mal. Mit langen abständen. Ich guckte in die Dunkelheit. Genau an der Stelle hatte ich mir schon vorhin eingebildet jemanden gesehen zu haben. Es war also doch keine Einbildung gewesen. An der Wand lehnte eine mir bekannte Gestalt. Ich erkannte die großen Hosen, weiten T-Shirts, die weite Jacke, die Cap und die blonden Dreads, die in der Dunkelheit noch dunkler aussahen.-Tom.

Er hatte sich lässig gegen die Wand gelehnt. Seine Miene war kalt. Er sah bedrohlich aus. Langsam löste er sich von der Wand und kam genauso bedrohlich auf unsere kleine Gruppe zu.
Eigentlich hätte er Angst haben müssen, weil er alleine war aber er kam sehr selbstsicher rüber. In mir stieg wieder die Panik.

Mit einer kalten, ernsten und bedrohlichen Miene kam er immer weiter auf uns zu. Mit dem Blick auf mich gerichtet...