Kapitel 19

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Am Mittwoch fühle ich mich besonders gestresst. Mr. Baldwin hat schlechte Laune und lässt sie an mir aus. Normalerweise stört mich das nicht, aber heute ist es anders. Erst beschwert er sich, dass sein Kaffee angeblich zu süß ist und behauptet, ich hätte vergessen zu sagen, dass er keinen Zucker in seinen Kaffee möchte oder der Kaffeetyp würde ihn ärgern wollen. Er kennt Landon und irgendwie hat er etwas gegen ihn. Er behauptet, er hätte ihm mit Absicht Zucker in den Kaffee getan, nur um ihn zu provozieren und es funktioniert. Nur das Landon das nicht getan hat. Ich habe zugesehen, wie er seinen Kaffee gemacht hat. Es war alles wie immer. Und ich glaube nicht, dass er das tun würde. Dafür ist ihm sein Job zu wichtig, da er das Geld für seine Rechnungen braucht. Er geht auf die NYU, hat er mir erzählt, und wohnt in einer kleinen Wohnung in Brooklyn, zusammen mit seinem Freund.
„Soll ich Ihnen einen neuen Kaffee bringen?", schlage ich so freundlich wie möglich vor und Mr. Baldwin beginnt sich zu beruhigen.
„Nein", brummt er, ohne mich anzusehen und lehnt sich gegen seinen Schreibtisch. Seine Händen umfassen den Rand des Tisches und er atmet tief ein und aus. Er hat definitiv ein Aggressionsproblem.
„Tut mir leid", entschuldigt er sich dann. Immer noch, ohne mich anzusehen.
„Schon gut. Ich kann Ihnen wirklich einen neuen Kaffee holen, wenn sie wollen?"
Nun sieht mich mein Chef doch an. Seine grau-blauen Augen mustern mich unauffällig und ich beginne mich unwohl zu fühlen.
„Sie sehen anders aus.", stellt er fest und in seiner Stimme liegt ein komischer Unterton, den ich nicht deuten kann. „Mr. Baldwin, soll ich Ihnen nun einen Kaffee bringen?"
Er sieht mir wieder ins Gesicht und schüttelt den Kopf. „Nennen Sie mich Jones. Ich glaube, wir kennen uns jetzt lang genug, um uns mit unseren Vornamen ansprechen zu können."
Jetzt bin ich verblüfft. In den letzten 1½ Jahren hat er mir nie seinen Namen angeboten oder sich je bei mir entschuldigt. Mein Chef scheint wie ausgewechselt und ich bin mir nicht sicher, ob mir das gefällt, aber ich nicke, weil mein Misstrauen unbegründet ist. Zum Glück kann er keine Gedanken lesen.
„Gut, ich gehe dann in mein Büro, Wenn Sie etwas brauchen..." Er unterbricht mich mit einer Handbewegung.
„Sie können mich duzen" Er lächelt freundlich.
„Wenn du etwas brauchst, weißt du wo ich bin." Das ist ungewohnt und fühlt sich komisch an, als ich es ausgesprochen habe. Ich wende mich ab und gehe in mein Büro. Wer ist dieser Mann? Wenn ich mich nicht täusche, konnte er mich noch nie so richtig leiden. Und worauf wollte er aus, als er sagte, das ich anders aussehe?
Ich sehe aus wie immer, nur das ich meine Haare offen trage und ausnahmsweise kein Bleistift Rock und eine Bluse trage. Ich trage ein bordeaux rotes Kleid, das mir bis zu den Knien geht. Nichts besonderes. Es ist nicht das erste Mal, dass ich es trage. Oder was meint er?

In meinem Büro bin ich den ganzen Vormittag mit Arbeit beschäftigt. Das Mittagspause ist, bekomme nur mit, weil Mell in mein Büro gestürmt kommt.
„Du hast Besuch.", verkündet sie fröhlich. Ich stehe auf und im selben Augenblick kommt Lucifer in mein Büro.
Ich starre ihn mit geweiteten Augen an.
Scheiße!
Mell schließt die Tür und er lächelt mich an. So wie es aussieht, ist er nicht wütend darüber, dass ich ihm Kaffee ins Gesicht geschüttet habe. Aber sein Lächeln wirkt hinterlistig und ich bekomme Angst.
„Was tust du hier?", zische ich leise.
„Dir heißenKaffee bringen.", erwidert er tonlos und stellt den Becher auf meinen Schreibtisch. „Ich hoffe, er ist heiß genug."
„Danke, dann kannst du ja wieder gehen."
„Wieso sollte ich?" Er schaut sich langsam in meinem kleinen Büro um und ich versuche, mindestens zwei Meter Abstand zu ihm zu halten.
„Weil ich dich nicht hier haben möchte.", antworte ich mutig und als er mich ansieht, straffe ich die Schultern, um selbstbewusst und nicht beängstigt zu wirken.
Er lacht leise und ich beobachte jeder seiner Bewegungen. Er trägt eine dunkle Jeans und ein graues Hemd und sieht genauso gut aus, wie ich ihn in Erinnerung hatte. Sein Gesicht ist glattrasiert und seine Haare unordentlich, vermutlich mit der Hand nach hinten gekämmt.
„Und trotzdem bleibe ich."
„Das ist offensichtlich."
Ich nehme den Kaffee vom Tisch und trinke einen Schluck. Der Kaffee ist verdammt heiß, genauso wie ich es mag. Erstaunt sieht Lucifer mich an, als hätte ich einen Zaubertrick vorgeführt.
„Der ist heiß", warnt er mich, obwohl es bereits zu spät ist. Tja, Hitze macht mir und meinem Körper anscheinend nichts aus. Das war schon so, seit ich denken kann.
„Du bist nur hier, um mir einen Kaffee zu bringen?"
Er nickt.
„Dann kannst du ja wieder gehen. Was willst du noch hier?"
„Ich wollte dich sehen." Er zuckt mit den Achseln und die Worte klingen gelogen.
„Dann stalke mich, wie jeder andere es tun würde, einfach auf Facebook."
Er dreht sich zu mir um und lächelt. „Ich bin nicht wie jeder andere, falls dir das entgangen ist. Das ist ein schönes Kleid, was du da trägst. Ungeeignet für die Arbeit, aber schön."
„Was ist an meinem Kleid ungeeignet?", frage ich unvermittelt und er macht einige Schritte auf mich zu und die zwei Meter Abstand, die ich halten wollte, verringern sich zu einem halben.
„Es zeigt zu viel Haut." Sein Tonfall ist ernst. Nervös stelle ich meinen Kaffee ab und versuche wieder mehr Abstand zu bekommen. „Tut es nicht."
„Und du bist einfach zu erreichen."
Zu erreichen? Ich bin mir nicht mehr sicher, wovon wir eigentlich reden und lege fragend den Kopf schief.
Er geht um den Schreibtisch herum, erreicht mich schneller als erwartet und ich halte eine Hand vor meine Brust, damit er mir nicht zu nahe kommt.
„Ich schreie", warne ich ihn und er lacht leise, bevor er mein Handgelenk packt und meinen Arm hinter meinen Rücken drückt. Mit der anderen Hand berührt er meine Taille und drückt mich gegen meinen Schreibtisch.
„Das will ich hören.", sagt er leise, verführerisch, während er meine Taille loslässt und mein Kinn mit drei Fingern packt, damit ich ihn ansehe. Sein Blick ist herausfordernd und ich weiß nicht, ob ich wirklich nach Hilfe schreien sollte, denn eigentlich brauche ich keine.
Langsam streicht er mit seinem Daumen meine Unterlippe entlang. „Wirst du dich wehren, wenn ich dich loslasse?" Seine Stimme ist leise und verführerisch. Ich spüre wieder dieses Knistern zwischen uns und versuche es ignorieren. Mit jedem meiner Atemzüge, verliere ich immer mehr meiner Selbstkontrolle und will nur noch geküsst werden.
„Nein", murmle ich und er lächelt mich an.
„Braves Mädchen"
Ich rutsche näher gegen ihn und fühle dabei seine Errektion. Er zieht zischend die Luft ein und ich werde rot.
„Sorry"
Ich möchte wieder auf Abstand gehen, doch er hält mich fest. Ich warte darauf, dass er mich küsst und bekomme erst mit, dass er mich losgelassen hat, als er meinen Hintern berührt und mich fester gegen sich presst. Seine Erektion ist so deutlich zu spüren, dass sich gut erahnen lässt, wie gut er bestückt ist. Er ist sehr groß. Ob es wehtun wird, wenn er in mir ist? Ich hatte schon sehr lange keinen Sex mehr.
„Sag es", flüstert er mit rauer Stimme.
„Was?"
„Das du mich willst."
Ich beiße mir auf die Lippe. Das werde ich definitiv nicht sagen. Es ist zwar so, dass ich gerade wirklich erregt bin, und das an ihn liegt, aber diese Genugtuung gönne ich ihm nicht.
Es klopft an der Tür.
„Ist alles in Ordnung?", möchte Mell wissen, ohne die Tür zu öffnen. Zum Glück, denn Lucifer denkt offensichtlich nicht daran, mich frei zu lassen.
„Alles bestens.", zischt Lucifer.
Man kann noch ein leises ok von Mell hören und dann, wie sie sich von der Tür entfernt.
„Ich will dich nicht.", sage ich unvermittelt, was eine Lüge ist und sehe ihm fest in Augen. „Und nun lass mich los."
Er lächelt nur und leckt sich verführerisch über die Lippen. „Das wollen wir doch mal sehen."
Er versucht mein Kleid nach oben zu schieben und berührt dabei meine nackte Haut. Es fühlt sich an, als würde Feuer auf Eis treffen und ich erschaudere, halte seine Hand fest, damit er nicht weiter machen kann. „Hör auf damit!" Das ist falsch!
Seine Lippen verziehen sich zu einem grinsen und er beugt sich zu mir nach unten. Erst glaube ich, er will mich küssen, aber das ist reine Ablenkung. Bevor ich mich versehe, ist mein Kleid an meiner Hüfte und seine Hand, zwischen meinen Beinen. Ich stöhne erschrocken und er presst mir seine andere Hand auf den Mund. Er lacht leise, es hört sich an wie ein kichern. „Du musst leise sein, sonst hört dich jemand." Das sagt er so einfach...
Er nimmt seine Hand von meinem Mund weg und streichelt sanft mit seinen Fingerspitzen über meinen Hals. Gänsehaut breitet sich über all an mir aus.
Ich keuche auf, als er seine Hand unter meinen Slip schiebt und höre, wie er zischend nach Luft holt, während seine Lippen beinahe meinen Hals berühren.Das is Folter!
„Du willst mich, genauso wie ich dich will. Soll ich weiter machen?", haucht er leise, dicht an meinem Ohr und ich nicke, weil ich nicht in der Verfassung bin, nein zu sagen.
„Sag es, Baby. Du bist bereits ganz feucht für mich"
Er fängt an, seinen Finger zu bewegen und ich zucke zusammen. Ein leises stöhnen entfährt meiner Kehle und ich versuche leise zu sein, damit mich niemand hört.
„Hör nicht auf"
Als er eine empfindliche Stelle dort unten berührt, spüre ich ein sanftes Kneifen und eine Welle der Erregung durchströmt mich.
„Fühlt sich das gut an?" Seine Stimme ist schwer und sexy und seine Lippen so schön weich und warm, als er beginnt, meinen Hals zu küssen.
„Ja", stöhne ich und er beißt mir sanft in den Hals, während seine Finger mich weiter stimulieren. Unter diesen Berührungen, verliere ich völlig die Kontrolle über meinen Verstand und meinen Körper.
„Du weißt gar nicht, wie oft ich mir in den letzten zehn Minuten vorgestellt habe, dich auf diesem Schreibtisch zu ficken."
Ich lache und stöhne gleichzeitig. Dieser Teufel bringt mich um den Verstand und ich kann nichts dagegen tun.
Er berührt dieselbe Stelle noch einmal, und ich strecke ihm instinktiv mein Becken entgegen.
„Ich will, dass du meinen Namen stöhnst.", knurrt er.
Ein Druck bildet sich in meinem Unterleib und meine Beine beginnen zu zittern. Er hält mich fest an sich gepresst und er saugt an meinen Hals, bevor er wieder sanft hinein beißt.
Ich stöhne ungewollt seinen Namen und halte mich an ihm fest, um halt zu finden.

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