Kapitel 16

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Grace

Immernoch starr vor Schock schaue ich die beiden an, bis sie sich voneinander lösen. Sie wechseln ihre Blicke.

„Ist sie das?", fragt sie ihn.

Er nickte und küsst sie. Er küsst sie. Sie küssen sich und ich schaue zu und es tut weh. Es lässt mein Herz in weitere tausend kleine Stücke zerbrechen. Ich fange sofort an dieses dumme Seil aufzumachen. Wahrscheinlich das einzige Stück, dass Jayden und mich im Moment zusammenhält.

„Und sie sind?", fragt unsere Sportlehrer das Mädchen neben mir.

„Ich bin Sarah. Sarah Adams. Ich bin neu hergezogen."

„Dann heiße ich sie herzlich Willkommen, bitte sie aber trotzdem die Halle zu verlassen."

Sie lächelte schüchtern. „Natürlich. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag."

Und somit verlässt sie die Turnhalle. Und ich? Ja ich habe es geschafft. Endlich ist dieses verdammte Seil ab.
Und schon bin ich auf dem Weg nach draußen. Ich hoffe nur, dass ich dieser Sarah nicht begegne. Sarah was für ein Name? Das klingt doch schon eingebildet hoch 10. Und woher kennen sich Jayden und sie?
Ich spüre wie mir die Tränen allmählich immer mehr runterlaufen und ich auch langsam anfange zu schluchzen. Ich spüre die heißen, salzigen Tränen auf meiner Haut. Irgendwann bleibe ich stehen und lasse mich an den Wänden der Halle hinunter sinken. Ich ziehe meine Beine eng an mich und weine. Irgendwann setzt sich jemand neben mich.

Jayden

„Mr. Blake ich bitte sie Ms. Smith hinterher zu gehen.", meint der Sportlehrer zu mir.

„Warum sollte ich?", gebe ich kühl zurück.

„Vielleicht ist ihr schlecht und ich will nicht, dass einer Schülerin in meinem Unterricht etwas passiert."

Ohne ein weiteres Wort gehe ich Augen verdrehend aus der Halle. Ich hab keine Ahnung was ich von der Situation halten soll. Sie muss wissen wer ich bin, sonst wäre ihr Verhalten total unlogisch. Ich meine sie würde doch nicht weg rennen, wenn ich eine andere küsse, wenn sie nicht in mich verliebt wäre. Und um sich in mich zu verlieben müsste sie mich besser kennen.
Als ich sie gefunden habe setze ich mich neben sie. Sie schaut mich an und ich sehe ihre Tränen. Sie hat wirklich geweint? Wegen mir? Ich wische ihr Tränen mit meinem Daumen weg.

„Was ist los Prinzessin?"
Prinzessin so habe ich sie früher immer genannt. Sie war und ist eben meine Prinzessin.

Sie schaut mich einige Minuten einfach nur an und lehnt sich, dann schließlich an mich. Ich lege meinen Arm um sie und so sitzen wir einige Minuten, bis sie sich plötzlich von mir losreißt und wieder in die Halle geht.
Vielleicht hört es sich dumm an, aber ich vermisse ihre Wärme und ich vermisse sie bei mir zu haben. Ich vermisse einfach alles an ihr. Es ist alles einfach zu kompliziert.

Grace

Ich habe es so genossen ihm so Nahe zu sein. Doch dann fiel mir ein, dass er eine Freundin hat, diese Sarah und ich will nicht dass sie verletzt wird... Oder dass Jayden nochmals jemanden so verletzt wie mich.

~

Nach dem Sportunterricht war, dann zum Glück auch Schulende. Als ich aus der Schule gehe, sehe ich eine Person und muss anfangen zu lächeln.

Miles.

„Was gibt es?", frage ich ihn als ich neben ihm stehe.

„Wow diese Freude... Ich freue mich auch dich zu sehen", meint er grinsend.

Er umarmt mich und ich erwidere seine Umarmung.

„Also warum hast du auf mich gewartet?" Er geht nämlich, wie wir herausgefunden haben, auf die gleiche Schule.

„Ich wollte dich mit nehmen."

„Ach ja? Cool... Alsoo wo ist dein Auto?"

„Da vorne." Er zeigt auf das Auto und ich steuere darauf zu, als Jayden plötzlich vor mir steht. Ich versuche ihn zu ignorieren und will weiter laufen, doch er hebt mich fest.

„Du wirst nicht bei ihm einsteigen.", sagt er aggressiv.

„Du hast mir gar nichts zu sagen!" Ich reise mich von ihm los und gehe zum Auto.

~

Die ganze Autofahrt über war es still. Bis Miles Gott sei Dank endlich die Stille unterbricht.

„Ist alles in Ordnung."

„Ja klar."

„Komm schon Grace, ich sehe doch das etwas mit dir ist."

„Es ist nur... Also ich weiß nicht, ich glaube es ist nichts so ein Thema das ich mit dir besprechen sollte."

„Es hat etwas mit diesem Jayden zu tun oder? Du hast noch Gefühle für ihn. Nicht war?"

„Sagen wir so. Er ist mir wichtig."

„Dann sag ihm das einfach. Ich glaube es ist besser wenn du ihm sagst, dass du ihn kennst und es nicht immer zu leugnen.Vielleicht war alles nur ein Missverständnis."

„Er hat heute eine andere geküsst."

„Hat er doch schon oft oder?"

„Ja aber diesmal war es anders, sie war anders. Sie waren so... vertraut... So..."

„Wie ihr es mal wart?"

„Ja so ungefähr..."

„Das tut mir leid süße."

„Schon okay... Es ist alles gut", meine ich trocken. „Danke Miles..."

„Wofür?"

„Dafür dass du da bist."

„Dann gern geschehen. Achso und wir sind da."

„Achso also Danke fürs mitnehmen", sage ich dankbar dafür, dass ich nicht Bus fahren musste und gebe ihm zum Abschied noch einen Kuss auf die Wange.

~

Nach den ganzen Hausaufgaben, die ich gemacht habe und einen langen Telefonat mit Maddy, mache ich mich Bettferig und lege mich hin. Wie immer bin ich mal wieder an meinem Handy.

Eine neue Nachricht.
Jayden: Was hab ich dir getan?

Du hast mich alleine gelassen.

Ich: Nichts
Jayden: Ich meine heute Mittag bei der Halle... Du bist einfach weggerannt.
Ich: Du hast eine Freundin
Jayden: Sarah?
Ich: Ja
Jayden: Was findest du an diesem Miles?
Ich: Ich mag ihn. Er hilft mir.
Jayden: Wobei?

Dich zu vergessen

Ich: Geht dich nichts an
Jayden: Mach deine Haustür auf
Ich: Warum?
Jayden: Weil
Ich: Es ist mitten in der Nacht... Ich werde keine Tür aufmachen
Jayden: Mach die Tür auf
Ich: Neeein
Jayden: Mach die Tür auf
Ich: Nein
Jayden: Grace
Ich: Jayden
....
Ich: Nagut ich mach sie auf

Was ich dort sehe lässt mich lächeln...

Jayden- Der Junge den ich LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt