Kapitel 43

10.2K 228 22
                                    

Grace

Total genervt von allem und jedem mache ich die Tür auf. Vor mir steht eine schüchtern lächelnde Sarah. Sie ist mir in den letzten 6 Monaten echt sympathisch geworden. Am Anfang hatte ich wohl zu viele Vorurteile ihr gegenüber. Nur weil sie schön ist heißt das nicht, dass sie eine Bitch ist. Naja und Eifersüchtig war ich auch.

"Hey", begrüße ich sie.

"Hey", gibt sie mit ihrer piepsigen Stimme zurück.

Wir setzen uns drinne hin und gerade als ich uns ein köstliches leckeres Eis geholt habe klingelt es. Und schon wieder mache ich die Tür genervt auf.

"Was willst du hier", motze ich den Typ vor mir an.

"Ich will, dass du mir zuhörst nur einmal. Lass es mich dir erklären und, dann kannst du mich dein ganzes Leben lang hassen.", meint er ziemlich gelassen. Er wirkt allgemein auch ziemlich gelassen. Ob er was genommen hat? Ich mustere ihn doch eigentlich sieht er nicht so aus. Ich muss zugeben er sah noch nie aus, als wäre er einer von denen die Drogen nehmen, geschweige sie zu verkaufen. Doch gerade dahin kann man sich wohl irren.

"Nagut eine Erklärung, dann war es das aber.", sage ich kühl zu ihm.

"Okay. Danke. Als erstes möchte ich dir sagen, dass mir das alles unglaublich leid tut. Ich hätte es dir nicht verschweigen sollen und vermutlich findest du, dass ich das nicht mal hätte machen sollen. Du musst allerdings wissen, ich habe noch nie in meinem Leben irgendwelche Drogen genommen. Weder gekifft noch irgendwas schlimmes genommen. Ob du mir das glaubst oder nicht ist deine Sache, aber es ist so. Grace ich schwöre die alles was ich jemals zu dir über Drogen gesagt habe stimmt. Ich hasse die Dinger wie die Pest, ich verabscheue sie. Und weist du warum? Sie haben mein Leben kaputt gemacht. Meine Mutter ist süchtig von dem Scheiß und weißt du wer sie süchtig gemacht hat? Mein Vater! Er hat ihr die scheiße angedreht immer und immer wieder. Mein Vater ist irgendwann einfach abgehauen. Beigebracht hat er mit nicht viel. Nur eben wie man Drogen richtig vertickt. Scheiße Grace mein Schwester wollte sich schon für Geld ficken lassen. Ich konnte das nicht mit an sehen. Wir hatten davor nichts. Kein Geld, keine Wohnung, kein Auto. Nichts. Rein gar nichts. Deswegen habe ich angefangen sie zu verkaufen. Es ist scheiße ja, aber meine Familie ist mir eben wichtiger als, alles andere auf der Welt."

Ich schaue ihn mit Tränen in den Augen an. "Das wusste ich nicht... Es tut mir leid", gebe ich missmutig von mir.

"Schon okay", sagt er und kratzt sich am Kopf. "Du wirst mich doch nicht bei der Polizei verpfeifen oder?"

"Nein natürlich nicht.", ich wollte ihn umarmen doch er drückt mich sanft von sich.

"Grace hör zu du bist mir wichtig, deswegen wollte ich auch, dass du die Wahrheit weißt, aber das mit uns ist vorbei. Den einzigen Menschen du liebst ist Jayden und das ist okay. Er liebt dich genauso. Ich hab mir wirklich gewünscht die Lücke die er in deinem Herzen gelassen hat zu schließen, aber das kann ich nicht. Rede mit ihm und falls er dich zurück weißt ignorier es. Ich hab ihm vorhin ein paar nicht so tolle Sachen an den Kopf geworfen. Lass dich nicht zurückschrecken süße."

Er umarmt mich, steigt in sein Auto und fährt weg und in diesem Moment spüre ich Erleichterung. Erleichterung darüber, dass ich nicht mehr Zwanghaft versuchen muss mich in einen anderen zu verlieben.

Ich schließe langsam die Tür und gehe wieder zu Sarah die zu meinem entsetzen das ganze Eis aufgegessen hat.

"Wow das ist ja mal sowas von mies", sage ich scherzhaft.

Doch zu meinem entsetzen lacht sie nicht, sondern sieht eher so aus als würde sie gleich rotz und Wasser heulen, weswegen ich mich zu ihr setze und ihr beruhigende Dinge wie "alles wird gut" zuflüstere.

Jayden- Der Junge den ich LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt