~Ich brauche dich~

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Ein stechender Schmerz durchfuhr meine Wange, welche ich mir leicht geschockt hielt. In Tims Blick konnte ich sofort Reue erkennen, als er realisierte, was er eigentlich getan hatte.
"Stegi, es..." 
"Verschwinde!" meinte ich kalt und schaute ihn böse an. 
"Stegi-"
"Sag mal, hörst du schlecht? Stegi hat gesagt, du sollt dich verpissen!" hörte ich Louis hinter mir. Tim warf mir noch einen letzten todtraurigen Blick zu und verschwand dann. 
"Alles okay?" fragte Louis sanft. Ich nickte nur schnell und rannte nach oben. Dort rannte ich aber in Chiara rein, dich mich besorgt ansah. 
"Ist alles gut?" fragte sie fürsorglich. 
"Ja, was soll sein?" fragte ich und setzte ein gequältes Lächeln auf. "Übrigens, das Essen ist fertig. Ich komm gleich. Ihr könnt schon mal anfangen." meinte ich dann noch zu ihr und verschwand in meinem Zimmer. Ich musste jetzt erstmal meine Gedanken ordnen. Ich schloss die Tür hinter mir und rutschte an dieser auf den Boden. Ich saß mit ausgestreckten Beinen auf meinem Boden und raufte mir die Haare. 
"Was mach ich denn jetzt?" murmelte ich mir selbst zu. Am Sonntag würde auch mein Vater wiederkommen und dann wird es erst richtig lustig. Verzweifelt zog ich mein Handy aus der Tasche. Ich hatte zwei verpasste Anrufe von Tim und ein paar Nachrichten. 

'Stegi, es tut mir so Leid. Ich war einfach dumm!'
'Antworte mir doch bitte!'
'Ich kann sehen, dass du die Nachrichten nicht liest aber sie kommen an'
'Wenn du das liest, dann schreib mir doch bitte oder ruf an'
'Ich liebe dich Stegi, ich weiß, meine Taten widersprechen dem aber ich liebe dich wirklich.' 
'Du musst mir verzeihen. Ich brauche dich'

Ich sah, wie sich Tims Status änderte und er eine Nachricht eintippte. 

'Du hast die Nachrichten doch gelesen...Antworte mir doch bitte!'
Aber ich tat es nicht. Wie versteinert starrte ich auf mein Handydisplay.
'Warum antwortest du mir nicht?' 
Wieder bekam er keine Antwort von mir. Ich wusste nicht, was ich jetzt tun sollte. Sollte ich ihm antworten oder blockieren? Ich sperrte mein Handy und schmiss es durch mein Zimmer. Ich stand auf und öffnete das Fenster. Mein Zimmer hatte eine Dachschräge und vor dem Fenster war eine kleine Fläche, auf der man sitzen konnte. Dafür war sie zwar nicht da, aber ich saß früher immer hier, wenn ich nachdenken musste. Ich krabbelte auf den kleinen Vorsprung und ließ meine Füße in der kalten Nachtluft baumeln. Ich setzte mich so, dass ich seitlich zu meinem Zimmer saß und die Stadt nur im Augenwinkel wahrnahm. Ein Bein winkelte ich an, das andere ließ ich in der Luft baumeln. Ich lehnte mich am Dach an und starrte in den Nachthimmel. Dabei ließ ich die letzten Wochen noch einmal Revue passieren. Tim hatte mir so oft gesagt, dass er mich lieben würde und jedes Mal war ich derjenige gewesen, der weg gerannt war und trotzdem liebte er mich noch. Ich hatte ein einziges Mal in meinem Leben die Chance, glücklich zu werden und verbockte es. Ein mal hätte ich etwas für Tim machen können und auch das verbockte ich. Ich vernahm ein leises Knacken hinter mir, drehte mich aber nicht. Kurze Zeit später krabbelte meine Schwester neben mich. 
"Willst du darüber reden?" fragte sie fürsorglich und strich mir meine Haare hinters Ohr. Ich schüttelte den Kopf. "Sicher? Du siehst aus, als wolltest du reden. Louis hat erzählt, dass Tim dich geschlagen hat. Ist sowas schon öfter vorgekommen?" Geschockt starrte ich meine Schwester an, dann schüttelte ich entschlossen den Kopf. Ehrlich gesagt, wusste ich es nicht mehr. Wenn etwas passiert war, hatte ich es erfolgreich verdrängt.
"Stegi, wenn er dir irgendwas angetan hat, dann musst du das sagen, verstehst du?"
"Hör doch mal auf damit!!" schrie ich sie jetzt fassungslos an.
"Womit denn?" fragte sie unschuldig.
"Mich so zu behandeln, als wäre ich ein kleines Kind! Denn das bin ich nicht, falls du es vergessen hast, wir sind Zwillinge! Du redest von Tim, als hätte er mir das Schlimmste in meinem Leben angetan, aber das hat er nicht! Das war dein Vater! Er hat mich verprügelt, als ich ihm alles erzählt hab! Tim hat mich immer akzeptiert, wie ich war. Anders wie meine eigene Familie! Und jetzt lass mich in Ruhe! Ich will weder dich noch deinen Freund oder sonst wen sehen! Lasst mich einfach alle in Ruhe!" schrie ich meine Schwester an und starrte sie dann mit einem bösen Blick an. Sie senkte den Blick und krabbelte durch das Fenster wieder in mein Zimmer.
"Na dann..." vernahm ich noch von ihr, wobei ich bemerkte, dass sie ihre Tränen zurückhalten musste. Sie kam noch einmal zurück, sagte aber nichts und ich beachtete sie nicht weiter.

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Besser spät als nie gell? Ja, es hat doch etwas länger gedauert, als gedacht, aber jetzt kommt das Kapitel doch noch :D
Also dann, das wars von mir meine Zwerge! Bewertung und Kommentare nicht vergessen! Hauter rein und Turelu :*
~Annizwerg


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