Rasender Nachbar ...

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"Auf Wiedersehen, Frau Salih! Grüßen Sie Ihr Kind von mir." sage ich der jungen Sudanerin noch zum Abschied hinterher, während sie zuversichtlich zur Tür hinaus, in einen kalten Dezembertag läuft.

Kaum habe ich die Türe hinter mir wieder geschlossen, höre ich bereits ein lautes Männergespräch aus dem Zimmer von Anwalt Joofsky.

Das ist definitiv ein Zeichen, dass ich nicht unbedingt zurück gehen sollte. Es ist eindeutig zu früh am Morgen um mich in die Machtkämpfe zwischen Schneider und Wolf einzumischen. Und so ziehe ich voller freudiger Erwartung meine Frühstückspause einfach ein bisschen in Davids Büro vor. Schließlich gibt es heute selbstgemachte Muffins a la Tina!

*

"So ein geistesgestörter Wichser!" knurrt David, als er in sein Büro marschiert und die Tür zuknallt.

"Wieso redest du von dir?" frage ich belustigt - jedoch bleibt mir bei Davids Blick, den er gleich darauf mir zuwirft, beinahe der obligatorische Muffin im Halse stecken

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"Wieso redest du von dir?" frage ich belustigt - jedoch bleibt mir bei Davids Blick, den er gleich darauf mir zuwirft, beinahe der obligatorische Muffin im Halse stecken. Er scheint nicht in Laune für neckische Spielchen zu sein. Schade ...

Mit großen Schritten läuft mein Freund zum Schreibtisch hin und scheucht mich von seinem Bürostuhl auf, um sich selbst wie ein Silberrücken herab zu lassen, sich den Bleistift zu schnappen und anfängt sie wild darauf an zu kauen.

Das ist wieder mal ein Fall für die Samthandschuh! Versöhnlich halte ich ihm mein angeknabberten Muffin hin, den er sich sogleich schnappt und verputzt. Ich bezweifle, dass er auch nur einmal gekaut hat. "Was ist los?"

"Kleiner Schnelltest für dich, Heidelberg. Welche Unterlagen bedarf es für eine Einbürgerung?"

Ohne viel zu überlegen, plappere ich los: "Ausweis, Lichtbild, Geburtsurkunde, Staatsangehörigkeitsnachweis, Sprachschein ... oh, scheiße."

Jetzt fällt es mir wie Schuppen von den Augen.

"Jab." murmelt David nur mitgenommen.

Die junge Mutter stand vor zwei Tagen vor den Türen unserer Kanzlei - nur bekleidet in alten Sachen und ihrem Baby

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Die junge Mutter stand vor zwei Tagen vor den Türen unserer Kanzlei - nur bekleidet in alten Sachen und ihrem Baby. Voller Angst traute sie sich nicht mehr zurück zu ihrem Ehemann, der sie geschlagen und wahrscheinlich auch missbraucht hatte. Eine Geburt Zuhause, zwischen Kochtöpfen und leeren Zigarettenschachteln - dort, wo sämtliche Unterlagen sind - bei ihrem Mann.

§ Gesetze der Liebe § Chris Evans Scarlett Johannson FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt