§ Gesetze der Liebe § Chris Evans Scarlett Johannson FF

Kekse und andere Leckerein

"Du bleibst in meiner Nähe." brummt David neben mir und streichelt mir Gedankenverloren noch einmal über den Rücken.

Mein Blick fällt auf ihn. Mit passt der Plan gar nicht. David, der Casanova, der sich an Chrissty ranmachen will, um irgendwas aus ihr herauszubekommen. Und ich darf Wache spielen! Prima! Zusehen wie der eigene Freund fremdflirtet!

"Schau nicht so, Torte. Ich geh ihr schon nicht an die Wäsche."

Falls meine Mundwinkel nicht eh schon unten hingen, dann würden sie es jetzt tun.

Ohne zu antworten löse ich mich von ihm und laufe vom Kamin zurück zur Bar, um dort Position zu beziehen. Außerdem würde ich Alkohol brauchen, um mir das mit anzusehen.

Mein Freund nimmt einen letzten Schluck seines Bieres und läuft charmant lächelnd zu Chrissty, der Tochter von Ingolfs neuer Freundin, zu.

Die kleine Blonde, die gleich neben den Kamin auf dem Sofa sitzt, staunt nicht schlecht als sich der Adonis neben sie setzt.

Bah! Wie ihre Wangen sofort rot anlaufen!

Wütig drehe ich mich zur Bardame herum. "Noch ein Martini!"

Genau wie bei meiner ersten Bestellung schon, stöhnt die junge Studentin auf. Doch nach wenigen Sekunden beginnt sie mit meiner Bestellung. Gut so!

"Hey, Püppchen!"

Erschrocken über die finstere Stimme, wirble ich herum. Links und rechts von mir stehen Justus und Reiner C. Die beiden haben mir auch noch gefehlt!

Justus Augen blitzen dunkel auf, als sie meinen Erschreck entdecken. "Dein Begleiter flirtet wohl fremd, mhm?"

Ich schlucke meinen auskommenden Schrecken herunter. Hier ist mal wieder Fingerspitzengefühl gefragt. Lust auf ein weiteres Gespräch mit den Beiden habe ich freilich nicht mehr.

Die lockige Bardame reicht mir mein Martiniglas mit Inhalt, den ich ihr sogleich abnehme und einen stolzen Schluck nehme.

Genau das habe ich jetzt gebraucht! Eine köstliche Kombination aus Gin und Wermut!

Schluckend stelle ich das Glas neben mir auf den Bartresen ab und wende mich Justus, links neben mir zu. "Kleiner, selbst wenn du der einzige Kerl auf Erden wärst, würdest du nicht für mich in Frage kommen."

Doch statt empört zu sein, schmalzt Justus nur mit seiner Zunge. Hinter mir baut sich ein immer größer werdender Schatten auf. Reiner C. Den habe ich doch glatt vergessen.

Ein Blick über meine Schulter zeigt mir, dass Reiner C. fast den selben fiesen-Wiesel-Blick wie Justus drauf hat.

Mir wird ein wenig mulmig. Zwei gegen einen ist ein wenig unfair. Auch wenn ich mit der halben Portion vor mir vermeintlich gut zurechtkommen würde.

Mutig ziehe ich die Schultern zurück und strecke die Brust heraus. Für einen Moment schiele ich zu David hinüber. Der jedoch ist vollkommen in das Gespräch mit der Ziehtochter von Ingolf vertieft.

Also muss ich es doch alleine schaffen.

"Nicht so frech, Püppchen! Wenn du wüsstest wer vor dir steht, würdest du ganz anders mit mir reden!" zischt Justus und verzieht den Mund merklich zusammen.

"Hmm" mache ich gelassen ruhig und nehme dabei einen Schluck meines Martini. "Gerade sehe ich nur das misslungene Ergebnis aus dem Lendensaft eines zweitklassigen Firmenberaters. Tut mir leid."