IS THERE SOMEWHERE - Halsey
P.o.V. TaddlWir waren gerade ausgestiegen, da rannte Ardian schon auf einen abgestaubten Tisch zu und setzte sich unter ihn. Luna lief ihm hinterher, mit einer Flasche und dem Feuerzeug in der Hand.
Wir waren hier oben allein, nur wir drei und der Nachthimmel, der Balkon der nach draußen führte und die paar Möbel, die hier einsam herumstanden. Leise machte ich Musik an und hoffte, dass unser Versteck die gesamte Nacht nicht auffliegen würde.
Ardy stand auf und begann plötzlich zu tanzen. Ich war etwas verwirrt, da er sonst so verschlossen war, doch irgendwie machte es mich glücklich. Er zog seine Schuhe aus und kletterte auf einen Stuhl, mit dem er sich durch den ganzen Abstellraum schob. Hier oben waren keine richtigen Zimmer mehr, dieser Stock diente eher zur Abstellkammer. Das wusste ich, da ich letztes Jahr schon einmal hier war. Ardys Augen leuchteten schon verdächtig rot, obwohl wir nicht mal Gras da hatten. Lag wohl an meiner Atmosphäre.
Er zündete eine an und gab sie mir rüber, ehe er seinen Kopf auf meiner Schulter ablegte. Luna nahm ihr Handy und machte ein Bild. Ich führte meine Flasche an meine Lippen, doch eigentlich wollte ich etwas anderes auf ihnen spüren. Obwohl ich meine eigene Alkoholfahne schon riechen konnte, zog ich Ardy immer näher an mich heran. Wir grinsten beide, der helle Mond schien zu uns durchs große Panoramafenster. ,,Ich mag das, dieses Gefühl, wo du weißt, genau jetzt ist der beste Punkt der Nacht. Genau jetzt fängt es an.", flüsterte er und drückte im nächsten Moment seine Lippen auf meine. Und oh ja, ich wusste genau, was er meinte.
Wir saßen ein wenig an der Wand. Ob wir saßen ist eine andere Frage, aber wir redeten, über Gott und die Welt, aber hauptsächlich um uns. Wir redeten, vergaßen die Zeit. Wir hofften, dass die Fantasie zurückkam, denn die Realität konnten wir nicht leiden. Wir verabscheuen die anderen, die uns alle auseinander nehmen, obwohl sie nichts tun, gerade deswegen mögen wir sie nicht, da sie dann auch noch so unschuldig tun.
,,Aber wir können nicht sagen, dass wir das Problem sind. Das Problem ist die Gesellschaft. Und das aller traurigste ist eigentlich, dass wir zur Gesellschaft gehören.", meinte Ardy und wir fühlten uns wie depressive Blumenkinder, die nickten, da sie zu feige zum Reden waren.
Ich trank den letzten Schluck aus, ich wusste nicht wie spät es war. Luna saß müde und lustlos an der Wand und tippte auf ihrem Glass herum. An diesem Punkt war für mich klar, dass der Abend nicht mehr zu retten war. Mir kam eine Idee.
,,Es tut mir leid, aber ich hab mich heute Nacht verliebt. Ich wollte mich heute Nacht nicht verlieben. Du siehst aus, als hättest du dich auch verliebt. Könnten wir so tun, als wären wir verliebt?", fragte ich Ardy und er schaute mich aus glitzernden grünen Augen an. Er hörte gar nicht mehr auf zu schauen und ich schmunzelte, als er meine Hand nahm. Ich sagte ihm, er soll sich drehen, doch er blieb stehen. Er blieb stehen, um in meinen Augen die Wahrheit zu erkennen.
Wir gingen leise die Treppe hinunter und Ardy steckte mir einen Kaugummi in den Mund, damit ich nicht so nach Rauch stank. Wir schlossen so leise wie möglich die Tür und versuchten einfach, keine Laute zu machen, als wir das Hintertreppenhaus hinunterliefen, jeder zu seinem Stock. Luna war im Vierten, alleine in einem Zimmer, da unser Lehrer Mitleid mit ihr hatte.
Wir zogen wirklich so leise wie möglich die Brandschutztür vor uns auf, in der Hoffnung, das wirklich kein Aufseher kam. Plötzlich ging das Licht an und ich bekam ernsthaft Panik. Wenig später merkten wir, dass es ein Bewegungsmeldern war, der selbst angegangen war. Ardian zog an meinem Ärmel und fragte mich leise, ob er bei mir schlafen könnte, doch ich meinte aus irgendeinem Grund, dass er es eine Nacht mit Tommy probieren sollte. Was mich dazu trieb, war mir unklar, aber vielleicht könnten wir so herausfinden, was Tommy verletzbar macht.
Ardian verschwand ohne noch irgendwas zu sagen um die nächste Ecke, Luna drückte mich kurz und ich ging in mein Zimmer und hörte schon Manuels Schnarchen, ehe ich mich auch einfach in mein Bett legte.
Ichs schreckte am nächsten Morgen hoch, ich hatte zwar keinen Alptraum gehabt, nur war ich plötzlich wach gewesen. Zum frühstücken hatte ich keine so richtige Lust, Manu musste mich aus dem Bett rollen, damit ich mich überhaupt bewegte.
Ich setzte mich zu Luna und Ardy, die auch nicht besser aussahen, als ich. Ardy hatte ein paar Eddingflecken im Gesicht, ich konnte mir schon irgendwie denken, dass Tommy seine kindlichen Reize an ihm auslassen musste. Alles verlief ruhig und gechillt, das Essen war ganz okay. Bis zu dem Zeitpunkt.
,,Ardian, kommst du mal bitte kurz mit, du musst uns mal erklären, was du damit bezwecken wolltest.", ertönte Herr Brandts Stimme und Ardy blieb sein Toast im Hals stecken.
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Illusion
FanfictionIst Liebe bloß eine Illusion? Egal, ob es eine Illusion oder Einbildung ist, wenn man glaubt, dass es Liebe ist, dann ist es auch so. {Ich bin jeder meiner Charaktere & irgendwie doch keiner}