-'24'- Karma

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HOLD MY LIQUOR- kanye west
Hab das Ganze zwar gefunden, aber ich finde, dieses Video passt einfach besser dazu. Und ja, ich hab mich ein bisschen von SKAM inspirieren lassen xD. Der Person, den ich den Teil gewidmet hab, weiß auch warum xD. ^

P.o.V. Ardymon

Ich sollte in diesem Moment zwar so wütend auf T sein, doch da war nichts. Keine Anspannung, keine Wut. Einfach nichts. Das Skizzenbuch noch fest am Oberkörper, meine Vans in der anderen Hand, lief ich einfach ganz langsam aus dem Zimmer hinaus, sagte nichts, in meinen Ohren fing an, das Blut zu rauschen. Immer schneller bewegten sich meine Beine, meine Gefühle kamen langsam aus der Schockstarre, ich hörte die Welt wieder. Gekonnt ignorierte ich, dass Taddl nach mir rief, ich lief einfach die Treppen hinunter, mir war egal, dass ich noch das Krankenhaushemd trag, ich stand draußen.

Die kühle Nachtluft schoss um meine nackten Knöchel, meine Füße steckten in meinen Vans, die bald auseinander fallen würden. Zu oft getragen. Ich schaute in die Dunkelheit und sah nichts weiter außer schwarz. Ich stellte mir vor, was man mit diesem schwarz machen könnte. Man könnte es anmalen, man könnte sich darin verstecken. Ich entschied mich für beides, also rannte ich los und fing an zu denken.

Ich rannte immer weiter, hatte kein Ziel, nur weg von der Person, die meine Geheimnisse jetzt kennt. Aber das genau wolltest du, Ardian, jemand dem du dich öffnen kannst, dem du vertrauen kannst, der für dich da ist. Ich blieb stehen. Stimmt. Meine Schritte setzten sich, ohne genauer darüber nachzudenken, wieder in Bewegung. Es wird ihn eh nicht interessieren, ich werde nur einer von vielen sein.

Mir konnte keiner mehr etwas nehmen, dafür war ich zu stark. Ich lasse mich von niemandem leiten. Mit diesem Gedanken rannte ich weiter den Wald.

Scheiße.

Meine Knie knickten ein. Der Boden drehte sich zu mir, ich klatschte wie ein Blatt auf dem Wasser auf, tausende Explosionen in meinem Inneren. Das Gras in meinen Händen wurde kälter und ich sah kurz schwarz.

Das Schwarz war verschwunden. Ich lief wieder weiter. Meine Vans waren nass, mein Hemd voller Grasspuren, doch ich hatte mich doch gar nicht hingelegt, oder?

Doch hattest du.

Meine Augen klappten wieder zu, mein Körper begann zu zittern, es hörte einfach nicht auf, ich wollte mich dagegen wehren, doch es wurde immer stärker, mein eigenes Gefühl überlistete mich.

Mir war nicht kalt, meine Gefühle wie ausgeschaltet, ich begann nur wegzurennen. Weg von den Lügen, in der Hoffnung, einen Lichtblick zu sehen. Den es nie geben wird.

Es wurde alles schwarz, das Gras in meiner Hand, ich lag wieder am Boden. Alles, was passiert war, war nur eine Illusion gewesen.

Also Taddl auch?

Nein.

Das darf nicht sein, ich klammerte mich an diese Hoffnung, begann wie ein kleines Kind zu schreien, in der Hoffnung, dass das irgendetwas bringen würde.

Taddl war keine Illusion, er war real.

Ich setzte mich auf, nachdem ich mich beruhigt hatte und fing an, produktiv nachzudenken. Ich kippte wieder weg, es wurde schwarz.

Wenig später lief ich wieder los, es war langsam kalt, meine Augen sahen nichts mehr, außer wie sich der Boden immer mal auf mich zu bewegte und ich wieder versuchte, hoch zukommen. Mein Radar drehte sich wie ein Kaleidoskop.

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