chapter 8 / unknown message

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T A E H Y U N G

Es war kurz nach Mitternacht, ich war gerade von der Schule heimgekommen, weil ich noch etwas mit Hobie geredet hatte. In ihm hatte ich seit langem endlich mal wieder einen Freund gefunden - jemandem, dem ich vertrauen konnte.

Mit dem ich über meine Probleme reden konnte. Und das tat unheimlich gut. Seit gut einem Monat sind Hobi und ich nun schon so etwas wie ... beste Freunde? Ja, vielleicht waren wir das wirklich.

Wir waren uns ähnlich und befanden uns so ziemlich in der selben, scheiß Situation.

Verliebt in denjenigen, der uns wehtut.

Obwohl das dann doch eher nur auf mich zutrifft.

Jedenfalls, Hobie hat mir erzählt, dass Jimin und er mal richtig gute Freunde waren, bevor er Jungkook, Namjoon und Suga kennengelernt hat. Anscheinend hatte er schon damals Gefühle für Jimin, hat sich aber nie getraut es ihm zu sagen, aus Angst, Jimin würde ihn abstoßen.

Rückblickend gesehen war das sehr schlau von ihm, denn sie hatten nun nichts gegen ihn in der Hand.

Das kann ich nicht behaupten.
Ich bin nicht so gut im Gefühle verbergen - sei es Trauer oder Freude, beides sieht man mir an.

Ich starrte hinuter auf die immer noch belebten Straßen des nachtaktiven Seouls und wartete.
Wartete auf ihn.

Ich wusste, dass er bald vorbeikommen würde.

Er hatte sich, wie immer, die Kapuze seines schwarzen Hoodies tief in das Gesicht gezogen und die Hände in seiner zerrissenen, weißen Jeans verborgen.

Er machte einen entspannten Eindruck, obwohl es so spät war.

Er verlangsamte seine Schritte und drehte sich um sich herum. Er spürte meinen Blick auf sich. Seine Augen wanderten über die beleuchteten Fenster der Hochhäuser und blieben schließlich bei mir hängen.

Ich verfluchte mich dafür, das Licht angeschalten zu haben.

Natürlich wusste Jungkook, dass ich ihn beobachtete.

Aber anders als normalerweise, sah er mich nicht angeekelt oder wütend an, nein, dieses Mal war es anders.

Fast hatte sein Blick etwas Sehnsüchtiges, als er mit seinen dunklen Augen zu mir hinaufstarrte.
Etwas Entschuldigendes.

Es schien wie eine Sekunde und doch wie ein ganzes Jahr zu sein, während wir Blickkontakt hielten.

Irgendwann jedoch wandte er sich ab und widmete seine Aufmerksamkeit seinem Handy.

Bilde dir doch nichts ein, Taehyung, er hatte nur keine Lust, sich die Mühe zu machen, um sein Gesicht für dich zu verziehen.

Ich lehnte meinen Kopf gegen das kühle Glas und atmete schwer aus, als mein Handy aufleuchtete.

1 Neue Nachricht von Unbekannte Nummer

"Hör auf mich anzustarren und komm runter."

Geschockt ließ ich mein Handy fallen und starrte zu Jungkook hinuter.

Er sah mich grinsend an, bevor er sich wieder seinem Handy widmete.

"Komm jetzt runter, oder ich überlege es mir anders, Kim Taehyung."

Convince Me | VkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt