Kapitel 1

1.3K 45 4
                                    

Meister. Wir hatten es tatsächlich geschafft. Wir waren Meister. Dieses Gefühl mit unserem Doublesieg im Bus auf den Borsingplatz zu fahren war ein absolut genial. Nie war ein Gefühl derarte berauschend.
"Wir haben es geschafft!", brüllte mir Lewy ins Ohr und ich konnte sein Grinsen nur erwieder. Genau. Wir beide hatten es geschafft. Er und ich und das ganze Team. Es war einfach nur perfekt.
"Und jetzt geht die Party erst richtig los!", schrie ich ihn an, damit er mich im Lärm der Menge überhaupt verstehen konnte. Zustimmend legte Lewy mir den Arm um die Schulter und wir hüpften feiernd mit dem Rest der Mannschaft mit. Der Rest der Feier ging wie im Rausch na mir vorbei und im nachhinein konnte ich mich eigentlich nur noch an Lewys Arm erinnern, der meine Schulter wohl nie mehr verlassen hatte, bis wir mit der Mannschaft in der Location angekommen waren. Immer noch im Rausch betraten wir den Saal, der in Schwarz-Gelb geschmückt war. An der linken Wand war ein riesige Büffee aufgebaut. Rechts war eine rieseige Bar voll mit den verschiedensten Arten von Alkohol und natürlich einem Barkeeper. In der Mitte standen mehrere Fünfertische und natürlich gab es eine vorgegebene Sitzordnung. Jeweils zwei von uns sollten mit irgendwelchen Offiziellen oder Sponsoren an einem Tisch sitzen und so kam es, dass Lewy und ich uns wenig später an einem Tisch mit einem Ehepaar und deren Tochter wiederfanden, die wohl für irgendwas gespendet hatten, was mich persönlich jedoch nicht wirklich interessierte. Viel zu sehr war ich mit Lewy in ein Gespräch über die Highlights der vergangenen Saison vertieft und es war schön. Es tat gut und ich merkte wieder einmal, wie gut ich es mit ihm als besten Freund getroffen hatte. Nebenher holten wir uns noch etwas zu Essen und dann kam der langweilige Teil des Abends. Es wurde eine Rede nach der anderen gehalten und geistig schalteten wir immer mehr ab. Das einzige Highlight an den Reden war, als Robert dabei einschlief und sein Kopf auf den Tisch knallte. Er wurde davon wach und sprang wie von der Tarantel gestochen auch. Dabei blickte er sich immer wieder gehetzt im Raum um, so als würde er einen Angriff erwarten. Natürlich sorgte das für viele Lacher und dumme Kommentare aus der Mannschaft, aber übel nehmen konnte ihm das wirklich niemand der Anwesenden. Dann war irgendwann auch der Teil des Abends geschafft und wir durften ganz offiziell die Bar erobern. Da ich wusste, dass ich nicht viel Alkohol vertrug, blieb ich erst einmal bei etwas alkoholfreiem und war Lewy ziemlich dankbar, dass er es mir gleichtat.
"Es muss nicht immer gleich der Alkohol sein und wenn ich dadurch den Abend länger mit dir genießen kann, dann verzichte ich gerne auf den Alkohol.", hatte er mir schulterzuckend erklärt und ich hatte ich dafür stürmisch umarmt. "Danke Lewy, du bist einfach der Beste. Nicht jeder würde für mich auf seinen Spaß verzichten."
"Aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben und auch du wirst heute Abend noch in Alkoholgenuss kommen. Versprochen.", witzelte Lewy und ich stieg lachend drauf ein. Mit den Getränken und dem Verlauf des Abends nahm meine Wahrnehmungsfähigkeit immer mehr ab und irgendwie hatte ich immer mehr das Bedürfnis mich an Lewy zu kuschlen.
"Wo willst du hin?", fragte ich ihn weinerlich wie ein kleines Kinder, als er erneut von seinem Platz aufstehen wollte. Er schaute mich nur gutmütig an und sagte: “Ich hole mir nur schnell was zu trinken. Kein Grund zur Panik kleiner. Ich bin gleich wieder da.“
“Versprochen?“, fragte ich nach und er nickte bestätigend. Dann ging er an die Bar sein Getränk holen, während ich sehnsüchtig auf ihn wartete. Kaum war er wieder da, klammerte ich mich an seinen Arm und legte meinen Kopf auf seine Schulter.
“Mein Lewy. Nur meiner.“, murmelte ich zufrieden. Lewy brachte das zum Lachen.
“Ja Kleiner, nur deiner.“ Den restlichen Abend über ließ ich Lewy nur noch los, wenn es gar nicht mehr anders ging. Die mitleidigen Blicke, die meine Teammitglieder Lewy schenkten bekam ich nicht mit, genauso wenig wie die mitleidigen, die ich auf Grund meines Zustandes erntete.
“Na komm Mario, ich bring dich mal nach Hause.“, erklärte mir Lewy irgendwann, doch ich wollte nicht gehen. Wenn ich jetzt gehen würde, musste ich Lewy loslassen. Dann hätte ich niemanden, der mit mir kuschelt und das war im Moment das letzte, was ich wollte.
“Ich will aber nicht.“, teilte ich deswegen auch Lewy mit, aber dem war das ziemlich egal.
“Keine Widerrede kleiner. Du kommst jetzt mit nach Hause.“ und schon schob er mich mit sanfter Gewalt aus der Location raus und auf ein Taxi zu. Wann hatte er das denn bitte gerufen? Egal, das einzige was für mich gerade wichtig war, dass er sich mit mir auf die Rückbank setzte und ich weiter mit ihm kuscheln konnte. Irgendwann schlief ich wohl auf der Fahrt ein, denn als ich wach wurde, legte mich Lewy gerade in ein Bett ab und wollte gerade das Schlafzimmer verlassen.
“Bleib“, nuschelte ich und vernahm sein seufzen.
“Das ist keine gute Idee Mario.“, hörte ich seine Worte, verstand sie aber nicht und wiederholte deswegen: “Bleib“.
Wieder ein Seufzen, dann ein Rascheln und schließlich spürte ich Lewys Körper neben meinem. Glücklich kuschelte ich mich sofort an ihn und war wieder eingeschlafen.

Äußerste LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt