"Fahr jetzt zu dir nach Hause. Ich fahre noch schnell bei mir vorbei und komme dann auch" wies er mich an und immer noch beflügelt von seinem Lob, komme ich der Aufforderung nach und ziehe mich brav um, um dann schnellstmöglich nach Hause zu kommen. Als ich dann aber dort bin, stehe ich ganz verloren in meinem Flur und weiß nicht recht, was ich tun soll. Ich fühle mich verloren und weiß, dass es an Lewys Abwesenheit liegt. Spontan setzte ich mich aufs Sofa und schaltete einfach den Fernseher an. Es lief gerade irgendeine Serie, von der ich die Hälfte jedoch nicht mitbekam, da meine Gedanken um Lewy kreisten. Als es dann endlich klingelte sprang ich auf und rannte förmlich zur Tür. Meine Freude darüber, dass er endlich da war, wurde dann aber von seinem genervten Gesichtsausdruck deutlich eingedämmt. Hatte ich etwas falsch gemacht? War es meine Schuld, dass er jetzt so schlecht drauf war? Lewy trat an mir vorbei ins Wohnzimmer und nachdem ich die Tür geschlossen hatte, folgte ich ihm schnell.
"Setz dich" sagte er, mit dem Rücken zum Sofa stehend und schnell setzte ich mich hin. "Ich werde morgen verreisen. Wir haben mit der Nationalmannschaft ein Spiel." eröffnete er mir und ich musste schlucken. Das würde mindestens 5 Tage ohne Lewy bedeuten. Fünft Tage, in denen ich nichts mit mir anzufangen wusste. Fünf Abende mit Einschlafproblemen. Jetzt wandte Lewy sich zu mir um und fuhr fort: "Du wirst in diesen Tagen bei mir zuhause sein. Ich will dich nicht allein lassen und bei Felix weiß ich, dass er sich an alle Anweisungen halten wird." Gedanklich tötete ich Felix gerade. Warum konnte Lewy sich bei ihm sicher sein, aber bei mir nicht?
"Auch wenn du gerade gedanklich einen Mord begehst, wirst du dich die Tage über benehmen. Ich will, dass du mich stolz machst. Du wirst brav zum Training gehen, dort dein bestes geben und dann wieder zu Felix nach Hause gehen. Wir nehmen dir jetzt ein paar Sachen mit, die du brauchst. Also los. Ab ins Schlafzimmer, packen" befiehlt er und ich folge. Ich packte unter seinen wachsamen Augen im Schlafzimmer eine Tasche für fünf Tageund als ich bereit war, nickte er zufrieden. "Na komm. Wir fahren" sagte er und ich folgte ihm zu den Autos.
Bei Lewy angekommen brachte ich meine Tasche auf seine Anweisung hin ins Gästezimmer und kehrte dann ins Wohnzimmer zurück. Dort saß zu meiner Verwunderung bereits Felix auf dem Sofa. Da Lewy noch nicht in Sicht war, zögerte ich kurz, ließ mich dann aber mit gebührendem Abstand zu Felix auf das Sofa nieder. Die Stille zwischen uns war unangenehm.
"Nanana, ihr sollt euch vertragen und euch die nächsten Tage gesellschaft leisten. Ich will hier keinen Streit oder so etwas" erklang Lewys Stimme hinter uns und beinahe syncron fuhren Felix und ich zu ihm herum. "Damit schon mal die erste Regel. Keinen Streit. Ich will, dass ihr euch versteht. Regel zwei außer Felix zum Einkaufen und Mario zum Training verlässt keiner von euch beiden dieses Haus. Regel drei, falls irgendetwas ist, will ich es sofort wissen. Außerdem werde ich euch jeden Abend anrufen und verlange von euch jeweils seperat einen Bericht über seinen Tag. Verstanden?" fragte er uns und während ich nur nickte, murmelte Felix ein "Ja, natürlich". Lewy schien zufrieden.
"Gut, dann kommt jetzt essen" sagte er und wir folgten ihm in die Küche. Das Essen verlief schweigend und direkt danach schickte mich Lewy ins Bad, damit ich mich bettfertig machen konnte. Als ich im Bett lag, wartete ich wieder auf ihn. Jedoch enttäuschte er mich, denn er streckte nur den Kopf zur Tür herein und wünschte mir eine gut Nacht mit dem gekoppelten Befehl zu schlafen. Ich war enttäuscht und auch irgendwie vor den Kopf gestoßen. Er hatte sich immer Zeit für mich genommen, wenn ich schlafen gehen sollte und heute, wo ich ihm endlich näher bin, als zuvor, stößt er mich weg. Er sitzt gerade leiber mit Felix auf dem Sofa und schaut irgendwas an, als bei mir zu sein. Es tut so schrecklich weh und ich beginne eine Art Hass für Felix zu entwickeln. Ich vergrabe mein Gesicht ins Kissen und fange leise an zu weinen, bis ich irgendwann erschöpf einschalfe. Zu diesem Zeitpunkt war es jedoch schon sehr spät und Lewy hatte nicht ein Mal nach mir gesehen.Am nächsten Morgen wurde ich unsanft von Felix geweckt. "Du musst aufstehen. Lewy will, dass du pünktlich im Training bist." sagte er monoton und ich quälte mich aus dem Bett. Lewy war also schon weg und hatte sich nicht mal von mir verabschiedet. Es tat verdammt weh. Dementsprechend schlecht gelaunt war ich auch dne ganzen Tag über und ließ das alle in meinem Umfeld spüren. Besonders hart bekam es Felix ab, aber der hatte es laut mir ja auch verdient. Immerhin hatte er mir Lewy vorenthalten. Nachdem ich beim Training hatte extra Runden laufen müssen, hatte ich ihn beim Essen sehr unfreundlich angefahren. Ihm waren daraufhin die Tränen in die Augen getreten und er war schnurr stracks in sein und Lewys Schalfzimmer verschwunden. Sein und Lewys Schalfzimmer. Verdammt ich wollte doch in Lewys Bett schalfen durfen. Nicht er sollte dort liegen, sondern ich. Aber das interessierte heir ja niemanden. Ich fühlte mich schlecht. Verdammt schlecht und so beschloss ich frühzeitig ins Bett zu gehen und zu schlafen. Allerdings hatte ich vergessen, dass Lewy ja jeden Abend mit uns telefonieren wollte.
"Mario bitte wach auf" erklang Felix panische Stimme und müde drehte ich mich zu ihm um. "Lewy ist am Telefon. Er will mit dir reden." Sofort war ich deutlich wacher. Lewy. Und er wollte mit mir reden. "Danke" murmelte ich an Felix gewandt und nahm dann das Telefon entgegen.
"Lewy?" fragte ich.
"Mario. Wird auch Zeit. Ich habe von Felix ein paar unschöne Sachen über dein Verhalten heute gehört" sagte er.
"Es...Es tut mir leid" murmelte ich. Lewy seufzte am anderen Ende der Leitung.
"Mario, ich möchte dich nicht bestrafen müssen, weil du eine meiner Regeln gebrochen hast. Also gebe ich dir jetzt noch eine Chance. Entschuldige dich bei Felix und verbringe Zeit mit ihm. Lerne ihn kennen und gib ihm eine Chance. Ihr werdet euch gut verstehen. Du wirst schon sehen" redete er auf mich ein. Er klang so überzeugend und schließlich stimmte ich zu.
"Eine gute Entscheidung Mario. Jetzt gib mir bitte Felix nochmal" sagte er und ich reichte Felix das Telefon zurück. Er ging aus dem Zimmer und ich blieb zurück. Lewy bestrafte mich doch. Dieses mal zwar nicht offensichtlich und heftig, dafür aber subtil. Ich hatte Mist gebaut, weswege er Felix mehr Aufmerksamkeit schenkte und mich kurz abfertigte. Ich musste das ändern und das ging leider nur über Felix. Deshalb machte ich mich auf denWeg ins Wohnzimmer, wo ich mich neben ihm auf das Sofa setzte und wartete, bis er zu Ende telefoniert hatte.
"Es tut mir leid. Ich war schlecht drauf und hatte nicht das Recht es an dir auszulassen" sagte ich.
"Ich kann dich verstehen. Weißt du Mario, es war nie einfach gegen deinen Schatten anzukämpfen, obwohl ich dich noch nicht mal kannte. Ich hätte alles getan, damit Lewy sich mir ganz alleine widmet und nur mich sieht. Ich kann deinen Schmerz verstehen. Dein Verhalten. Deswegen nehme ich deine Entschudigung auch an" erklärte er mir und jetzt wurde es mir erst bewusst, wie schwer Felix es gehabt haben muss. Vielleicht war es doch keine so schlechte Idee, dem Jungen mal eine Chance zu geben.Fünf Tage später bedauerte ich schon fast, dass Lewy heimkommen würde. Felix und ich kamen bestens miteinander aus. Wir hatten viele Gemeinsamkeiten und es machte Spaß, Zeit mit ihm zu verbringen. Allerdings war Lewy bereits auf dem Weg nach Hause.
"Die letzten Tage waren echt schön" seufzte ich, während wir auf Lewy warteten.
"Das waren sie wirklich. Vielleicht können wir es mal wiederholen" antwortete er und ich nickte.
"Würde mich freuen" sagte ich und dann ertönte hinter mir eine Stimme.
"Na seht ihr. Ihr versteht euch ja doch." Lewy. Natürlich er. Irgendwie schaffte er es immer wieder uns zu erschrecken. Allerdings nicht dieses Mal. Er wollte, dass wir uns verstanden und das taten wir jetzt. Das würde Lewy nicht zerstören.

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Äußerste Liebe
Fiksi PenggemarMario Götze und Robert Lewandowski sind die aller besten Freunde. Zusammen bei Dortmund sind sie ein unschlagbares Team. Doch durch neue Personen und Lewys immer komischer werdendes Verhalten, wird ihre Beziehung auf die Probe gestellt. Schaffen es...